- Punzierstempel
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Ein Feingehaltstempel dient der Angabe des Feingehalts in Tausendteilen bei der Herstellung von Schmuck und Gerät. Zwei Hauptformen sind gebräuchlich: die gerade Form sowie die Knieform. Letztere dient der inneren Stempelung von Ringschienen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Verwendung der Feingehaltstempel ist nicht den Schmuckherstellern und Goldschmieden vorbehalten. Vielmehr kann in Deutschland jeder Schmuck und Gerät mit einer Feingehaltzahl versehen. Gesetzlich ist eine Feingehaltangabe nicht vorgeschrieben. Wenn sie jedoch erfolgt, so muss sie nach Maßgabe des Gesetzes über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren erfolgen. Danach darf nur goldenes und silbernes Gerät zusätzlich mit dem Sonnenzeichen beziehungsweise mit dem Halbmond sowie der Reichskrone und dem Firmenzeichen versehen sein. Goldenes Gerät muss dabei einen Mindestfeingehalt von 585 Tausendteilen und silbernes Gerät einen Mindestfeingehalt von 800 Tausendteilen aufweisen. Uhrgehäuse und Schmuck dürfen nur mit dem Feingehalt in Tausendteilen versehen sein. Hier scheint der Gesetzgeber abweichende Praktiken zu dulden, da seit Jahrzehnten Schmucksachen von den Herstellern auch mit Meister/Firmenzeichen und den chemischen Kurzzeichen (Au, Pt, Pd usw.) versehen werden. Darüber hinaus gibt es in Deutschland keine gesetzlichen Regelungen bezüglich der Stempelung von Platin- oder Palladiumschmuck.
Herstellung
Die Feingehaltstempel sind aus Werkzeugstahl gefertigt. Während die Gravur der dreistelligen Zahl früher in der Regel von Stahlgraveuren ausgeführt wurde, werden heutige Feingehaltstempel maschinell (Fräsen, Lasern, Matrizen oder per EDM) gefertigt. Lediglich bei individuellen Formen wie Meisterzeichen, Firmennamen und Firmensymbolen ist die hohe Qualität der Stahlgraveure nach wie vor gefragt. Darüber hinaus wurden und werden vorwiegend einfache Symbole von den Goldschmieden selbst angefertigt. Die Schrifthöhe variiert zwischen 0,3 Millimetern bis hin zu mehreren Millimetern.
Handhabung
Die Handhabung ist einfach: der Feingehaltstempel wird auf die gewünschte Stelle des zu punzierenden Stückes aufgesetzt und mit einem Hammerschlag auf dessen Ende überträgt sich die Feingehaltzahl in das Material. Die Eindringtiefe ist dabei von der eigentlichen Form, der aufgewandten Energie, dem zu stempelnden Material sowie der verwandten Unterlage (Stahl, Holz) abhängig.
Darüber hinaus werden bei sehr weichen Legierungen oder empfindlichen Formen die Stempel in der Praxis auch von Hand in die Werkstückoberflächen eingedrückt.
Entwicklung
Aus diesen einfachen Formen wurden Stempelzangen und mechanisch-hydraulische Stempelmaschinen entwickelt, mit denen sich mittels unterschiedlicher (Stempel-) Einsätze verschiedene Feingehalte und (Firmen-)Symbole stempeln lassen.
Siehe auch
Weblinks
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