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Burg Pürnstein Burg Pürnstein um 1674, Stich von G.M.Vischer
Entstehungszeit: 10. Jahrhundert Burgentyp: Felsenburg Erhaltungszustand: weitgehend erhalten Ort: Neufelden Geographische Lage 48° 30′ 7″ N, 14° 0′ 45″ O48.50194444444414.0125530Koordinaten: 48° 30′ 7″ N, 14° 0′ 45″ O Höhe: 530 m ü. A. Die Burg Pürnstein ist eine der besterhaltenen Wehranlagen im Oberösterreich. Sie liegt im Mühlviertel in der Nähe von Neufelden hoch über der Großen Mühl.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 1010 wird erstmals eine Wehranlage als bischöfliche Burg der Passauer an der Stelle erwähnt. Der erste dokumentierte Besitzer war Alram de Birchenstaine im Jahr 1170. Im 13. Jahrhundert gelangt die Burg in den Besitz des Stiftes Passau. Von 1309 bis 1311 wurde Jakob de Strachner als Besitzer genannt. 1337 verkaufte Hans von Kapellen die Burg an Dietrich von Harrach. 1344 ging die Burg an Ulrich III. von Tannberg. Um 1402 war die Burg ein Lehen von Passau und zwischen 1437 und 1451 wohnte der passauischer Pfleger Erhard Marschalk dort.
Spätestens 1455 erlangen die Starhemberger die Burganlage und erweiterten sie als die heute noch bestehende Obere oder Neue Burg. Dabei wurde ein großer Teil der alten Burganlage abgetragen und eine völlig neue Festungsanlage aus einem Guss erbaut, die letzte Burg oder das erste Schloss. Am 20. Juli 1449 wurde die Burgkapelle geweiht. Teile der Ruinen der ursprünglichen Wehranlage sind ebenfalls bis heute erhalten geblieben. 1526 war Pürnstein eine Fluchtburg vor den Türken, bevor sie 1572 an Lienhard von Harrach verkauft wurde. 1611 kaufte Karl Jörger die Burg, 1621 schenkte Kaiser Ferdinand I. einen Teil des Schlosses Karl von Harrach. 1681 gelangte die Burg in Besitz von Johann Maximilian Steiner von Plainfelden. 1774 wurde unter Kardinal Firmian von Passau ein Zubau errichtet, das Burgtor wurde erneuert.
1782 kam Pürnstein durch einen Vertrag an Österreich, Ende 1802 verlor das Bistum Passau die weltlichen Besitzungen, somit auch Pürnstein. Im 19. Jahrhundert wechselten die Besitzverhältnisse öfters, ab 1813 war die Burg in Besitz von Michael Planck von Planckburg, ab 1818 besaß sie Bruder Franz, ab 1828 Johann Freiherr von Bartenstein, danach war der Großindustrielle Carl Christian Müller der Besitzer. Ein Brand am 7. September 1866 zerstörte die gesamte Inneneinrichtung mit allen hölzernen Teilen und den Dachstuhl der inneren Burganlage, nur die Kapelle blieb verschont. Als Ursache wird Brandstiftung angegeben. Teile der später hinzugefügten Bebauung, großteils aus dem 17. und 18. Jahrhunderts sind jedoch auch heute noch bewohnbar.
1883 schenkte Carl Müller die Burg seiner Tochter Ida. Zwischen 1880 und 1958 war Pürnstein im Besitz von Margarete Reichner, danach war Karl Reichner (Urenkel von Gustav Müller) der Besitzer. Die Burg ist vom Verfall bedroht, 1958 wurde mit einer gründlichen Restaurierung begonnen. Die derzeitige Eigentümerin und der Verein zur Erhaltung der Burg Pürnstein kümmern sich notdürftig um die Erhaltung.
Aufbau
Die Burg liegt auf einem nach Nord und West steil abfallenden Terrain. Die großzügige Anlage besitzt fünf Halbrundtürme. Durch das Haupttor gelangt man in die Vorburg. Die Hauptburg erreicht man durch das obere Burgtor. Die Hauptburg ist eine große, sechseckige Wohnburg. Der Burghof misst 17 x 13,5 Meter.
Im zentralen Palas befinden sich der Rittersaal, Wohnräumen, Küche, Kapelle sowie der Burginnenhof. Der Palas ist umgeben von einer Wehrmauer mit fünf Türmen. Die Dicke der Mauern beträgt bis zu sechs Meter.
Siehe auch
Literatur
- Oskar Hille: Burgen und Schlösser von Oberösterreich, Wilhelm Ennsthaler, Steyr, 2. Auflage 1992, ISBN 3850683230
Weblinks
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