- Harrach
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Harrach ist der Name eines alten österreichisch-böhmischen Adelsgeschlechts. Die Herren, Freiherren und Grafen von Harrach zählten zum österreichischen Hochadel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1195 in den Urkunden des Klosters Ranshofen, das damals zum Herzogtum Baiern gehörte. Die gesicherte Stammreihe beginnt im 13. Jahrhundert mit Przibislaus von Harrach (Přibyslav z Harachu; auch z Horochu) der einem Vladikengeschlecht aus dem südböhmischen Dorf Hora bzw. Harachy entstammte. Przibislaus Nachkommen erwarben bedeutende Besitzungen u. a. im Mühlviertel, der Steiermark und in Kärnten.
Leonhard III. von Harrach kaufte 1524 die Herrschaft Rohrau in Niederösterreich. Später wurde Schloss Rohrau zum Stammsitz der Familie.[1] Sein Sohn Leonhard erhielt von Kaiser Karl V. durch Diplom vom 4. Januar 1552 für sich und sein ganzes Geschlecht den Reichsfreiherrenstand.
Am 6. November 1627 wird Karl Freiherr von Harrach von Kaiser Ferdinand II. in den Reichsgrafenstand erhoben und ernannte gleichzeitig die Herrschaft Rohrau zur Grafschaft. Die Mitglieder der Familie führten den Titel Graf bzw. Gräfin von Harrach zu Rohrau und Thannhausen [2]. Durch seine Söhne Leonhard Karl und Otto Friedrich wurde Graf Karl der Stammvater der älteren Linie zu Rohrau und der jüngeren Linie zu Pruck. Zu der jüngeren Linie gehörte Graf Ferdinand Bonaventura Anton, der für sich und die Nachkommen seines Bruders Friedrich August 1752 die Aufnahme in das schwäbische Reichsgrafenkollegium und damit die Reichsstandschaft erlangte. Auf Grund dessen wurde dem Chef der jüngeren Linie durch ein Dekret der k.u.k. Hofkanzlei 1841 das Prädikat Erlaucht zugestanden.
Das Palais Harrach in Wien wurde 1975 an die Stadt verkauft [3]. Nach der Familie ist unter anderem der Ort Harrachov in Tschechien benannt, wo seit Anfang des 18. Jahrhunderts eine Glashütte das bekannte Harrachglas herstellte [4].
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Rot eine goldene Kugel die mit drei (im Verhältnis 2:1) silbernen Straußenfedern besteckt ist, wobei die oberen schräg nach außen gekehrt sind. Auf dem Helm ist ein geschlossener roter Flug mit dem Schildbild. Die Helmdecke ist rot-silbern.
Namensträger
- Aloys Thomas Raimund Graf Harrach (* 1669; † 1742), österreichischer Staatsmann und Diplomat
- Auguste Gräfin von Harrach (* 1800; † 1872), zweite Gattin Friedrich Wilhelm III. von Preußen
- Ernst Adalbert von Harrach (* 1598; † 1667), Erzbischof von Prag und Kardinal
- Ferdinand Graf Harrach (* 1832; † 1915), Landschaftsmaler, Historienmaler, Porträtmaler
- Franz Anton von Harrach (* 1665; † 1727), Bischof der Erzdiözese Wien und Erzbischof der Erzdiözese Salzburg
- Franz Graf Harrach (* 1870; † 1937), Adjutant des Erzherzogs Franz Ferdinand d'Este
- Friedrich August von Harrach-Rohrau (* 1696; † 1749) böhmischer Gesandter beim Immerwährenden Reichstag zu Regensburg; von 1740 bis 1744 Gouverneur der Österreichisch-Niederlande
- Karl von Harrach (* 1570; † 1628), Berater Ferdinands II
- Johann Ernst Emanuel Joseph von Harrach (*1705; † 1739), Bischof von Nitra
- Johann Nepomuk von Harrach (* 1828; † 1909), tschechischer Politiker
- Maria Josefa von Harrach (* 1727; † 1788), Fürstin von Liechtenstein
- Johann Philipp Graf Harrach (* 1678; † 1764), österreichischer Feldmarschall und Präsident des Hofkriegsrat
Einzelnachweise
- ↑ Homepage des Familienmuseums
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser Bd. XIII, Aufl. 1987, S. 184ff.
- ↑ www.burgenkunde.at, Palais Harrach
- ↑ Glas- und Porzellangallerie im Palais Harrach
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1900. Buch- und Kunstdruckerei, München, Regensburg 1900.
- Hermann Kellenbenz: Harrach, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 697.
Weblinks
Commons: Harrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag über Harrach in Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon
- Schloß Rohrau
- Harrach. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Genealogie
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