Querstromfiltration

Querstromfiltration

Die Cross-Flow-Filtration, auch Tangential-Flow- oder Querstromfiltration genannt, ist eine Methode zum Filtrieren von Flüssigkeiten. Sie wird in der chemischen, in der Lebensmittel- und in der Pharmaindustrie angewandt. Querstromfiltration gibt es auch bei planktonfiltrierenden Tieren, z. B. Fischen (Kiemen-Darm: Kiemenreuse).

Inhaltsverzeichnis

Prinzip

Bei der Querstromfiltration wird eine Querströmung mit einer hohen Geschwindigkeit von etwa 2,5 bis 3 m/sec erzeugt, die entlang einer Membran oder eines Filtermediums fließt. Durch die hohe Geschwindigkeit wird vermieden, dass sich ein Filterkuchen (Deckschicht oder Fouling) aus den abzutrennenden Feststoffpartikeln auf der Membran aufbauen kann. Ein Filterkuchen würde den Filtrationswiderstand und damit den Druckverlust über den Filter erhöhen, was mit einem höheren apparativen und energetischen Aufwand verbunden ist. Während bei gewöhnlichen Filter die abzuscheidenden Feststoffe als Filterkuchen gewonnen werden, kann in der Querstromfiltration der Feststoff nur soweit aufkonzentriert werden, dass die Suspension noch pumpbar ist. Das Filtrat ist in beiden Fällen frei von Feststoffen.

Bauweisen

Im Gegensatz zu statischen Filtrationstechniken sind Cross-Flow-Filtrationssysteme in der Lage, Flüssigkeiten mit relativ hohen Trubstoffgehalten zu klären. Besonders dafür geeignet sind Hohlfasern (Kapillarmembran oder auch Hohlfäden genannt), deren Leistungsfähigkeit noch durch den sogenannten Pinch-Effekt verstärkt wird. Eine übliche Hohlfaser hat einen Innendurchmesser von ca. 1,5 mm (3,0 mm bis 0,1 µm möglich) und eine Porengröße von 200 bis 5 nm (2 µm bis 10 Å (Ångström) möglich). Je nach Anwendung werden hunderte bis tausende Kapillaren in Modulen zusammengefasst und vergossen (Hohlfasermodule). Mit Hilfe einer Zirkulationspumpe wird das unfiltrierte Produkt solange durch die Kapillaren zirkuliert, bis die Trübstoffe im Retentat so konzentriert sind, dass eine Entleerung und Reinigung erforderlich wird.

Einsatzgebiete

Bevorzugte Einsatzgebiete sind Bereiche, in denen mit hohem Partikelaufkommen oder großen Konzentrationagradienten gerechnet werden muß. Durch das permanente Abströmen des Retentats, stellt sich bei nicht weiterem Aufkonzentrieren ein Gleichgewichtswert ein, der lange gehalten werden kann. Eine große Bedeutung hat die Cross-Flow-Filtration in der Getränkefiltration und der Dialyse, aber auch in allen anderen Bereiche der Membrantechnik:

Wirtschaftlichkeit

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Charakteristische Merkmale der Cross-Flow-Filtration Technologie sind die weitgehende Eliminierung von Filterhilfsmitteln d. h. deren Beschaffung, Lagerung, Handhabung und Entsorgung, die rasche, arbeitsextensive sowie die qualitätsschonende Verarbeitung.

Aber trotz seiner Vorzüge ist die Cross-Flow-Filtration sehr energieaufwendig. Ein großer Teil, der in die Förderung des Feeds investierten Energie, geht durch das Retentat verloren. Deshalb wird an den stellen, wo darauf verzichtet werden kann immer stärker auf die Dead-End-Filtration zurückgegriffen.


Literatur

  • Munir Cheryan: Handbuch Ultrafiltration. B. Behr's Verlag GmbH&Co, 1990, ISBN 3-925673-87-3. 
  • Rautenbach, Robert: Membranverfahren Grundlagen der Modul- und Anlagenauslegung. Springer-Verlag, 1997, ISBN 3-540-61573-3. 
  • Staude, Eberhard: Membranen und Membranprozesse. VCH Verlagsgesellschaft mbH, 1992, ISBN 3-527-28041-3. 

Weblinks


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