- Quintessenz (Philosophie)
-
Die Quintessenz (von lateinisch quinta essentia „fünftes Seiendes“, das Wesentliche, Hauptsächliche, Wichtigste) war ursprünglich der lateinische Ausdruck für das fünfte Element, das Aristoteles annahm und Äther nannte. Aus ihm sollen die vier antiken Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft entstanden sein. Die einzigartige Kraft dieses Elementes ist es, leblosen Gegenständen Leben einzuhauchen.
Quintessenz ist ebenfalls ein Ausdruck für Energie. Man stellte sich die Quintessenz als Blitz vor.
Die vier Elemente gehen auf Philosophen der ionischen Philosophie zurück. Thales betrachtete in Anlehnung an altägyptische Anschauungen das Wasser als Grundstoff (Arché), Anaximenes die Luft, Anaximander das Apeiron und Heraklit das Feuer.
Empedokles vereinte diese Ansichten in seiner Vier-Elemente-Lehre, nach der Feuer, Luft, Wasser und Erde die Bausteine aller Dinge sein sollten. Er erklärte als einziges Unvergängliches die Elemente, nicht die Götter. Er vertritt damit einen Physikalismus.
Aristoteles leitete die Existenz der vier Elemente aus vier Grundeigenschaften (trocken, feucht, warm und kalt) her, mit deren Veränderungen sich auch die Elemente ineinander umwandeln. Außerdem sollte ein Äther als fünfte Wesenheit (Quinta essentia) vorhanden sein, als ein fünftes Element, das den vier Elementen der Welt der Erscheinung (Erde, Wasser, Luft und Feuer) als unwandelbares und ewiges Wesen zugrunde liegt und sie durchdringt.
Später wandelte sich die Bedeutung des Wortes hin zu einem Synonym von Kernpunkt, Endergebnis, Hauptgedanke, Wesen einer Sache.
In der indischen Elementenlehre des Vaisheshika entspricht der Äther dem Akasha.
Siehe auch: Alchemie, Elixier, prima materia, Vier-Elemente-Lehre
Wikimedia Foundation.