Race Across America

Race Across America
Start des Race Across America 2007 in Oceanside

Das Race Across America (RAAM) ist ein einmal im Jahr durchgeführtes Radrennen, das von der Westküste der Vereinigten Staaten zur Ostküste verläuft. Ziel ist es, die vorgegebene Strecke von etwa 4.800 km mit einer Gesamthöhendifferenz von über 30.000 m am schnellsten zurückzulegen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Rennmodus

Es gibt keine Etappen, sondern lediglich circa 57 Kontrollstellen. Um das Rennen erfolgreich zu beenden, muss allerdings ein Zeitlimit eingehalten werden. Für Einzelfahrer beträgt dieses Limit 12 Tage und 5 Stunden. Das bedeutet eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 17 km/h, inklusive aller Pausen und verkehrsbedingten Stopps. Jeder Teilnehmer kann selbst wählen, wann und wo er Schlafpausen einlegen möchte, muss also abwägen zwischen dem Wert zusätzlicher Fahrzeit und der Möglichkeit zur Regeneration durch Schlaf. Die meisten Teilnehmer schlafen täglich nur etwa zwei Stunden. Ob die Teilnahme am Race Across America aufgrund der körperlichen und mentalen Beanspruchung zu bleibenden Schäden führt, ist umstritten.

Das RAAM wurde erstmals 1982, damals noch unter dem Namen Great American Bike Race, mit vier Teilnehmern ausgetragen. Im Laufe der Jahre wurde das RAAM um eine Damen- sowie verschiedene Team- und Alterswertungen erweitert.

Herausragende Teilnehmer

Der erfolgreichste Teilnehmer im Einzelrennen der Herren ist der Slowene Jure Robič, der das RAAM fünfmal gewinnen konnte. Zur Legende geworden ist Rob Kish, der beim RAAM bis zum Jahr 2005 20-mal an den Start ging, 19-mal das Ziel erreichte und dabei insgesamt drei Siege feiern konnte. Ebenfalls drei Siege erreichte der Österreicher Wolfgang Fasching. Österreich hat eine große RAAM-Tradition: Bereits 1988 siegte Franz Spilauer als erster Nicht-Amerikaner im Einzel. Als erste österreichische Vierermannschaft gewannen Reinhard Hörmann und sein Team den Monsterklassiker, als erstes österreichisches Zweimann-Team Peter Dammerer gemeinsam mit Peter Schwab, welche beide auch dem erfolgreichen Vierer-Team von 2003 angehörten. 2011 gewann Christoph Strasser als dritter Österreicher das Einzelrennen. Die Belastung der Einzelfahrer ist eine völlig andere als jene der Teamfahrer, es handelt sich eigentlich um zwei verschiedene Sportarten in einem Event. Im Jahr 1991 rollte der Extremsportler und Unternehmer Hubert Schwarz als erster Deutscher über die Ziellinie.

Erstmals auf eine andere Taktik griff Michael Nehls 2008 zurück: Statt den Schlaf auf ein Minimum zu beschränken, fuhr er jeden Tag in etwa 15 Stunden rund 400 km und hatte so abzüglich Essenspausen jede Nacht rund 6 Stunden Schlaf. Er kam damit als siebter ins Ziel und erhielt eine Auszeichnung als derjenige Teilnehmer, der in der Geschichte des Rennens am meisten geschlafen hat. Nach eigenen Angaben wurde er auf der Straße nicht ein einziges Mal überholt.[2]

Todesfälle

Bisher gab es während der Rennen zwei Todesfälle. 2003 wurde der Team-Teilnehmer Brett Malin bei einem Zusammenstoß mit einem LKW getötet. Der Unfall ereignete sich bei Pie Town, New Mexico[3]. 2005 starb der RAAM Pionier und Solo-Teilnehmer Bob Breedlove bei einer Kollision mit einem entgegenkommenden Fahrzeug nahe Trinidad, Colorado. Der Unfallhergang ist bis heute ungeklärt, da Breedlove alleine unterwegs war, sein Begleitfahrzeug fuhr einige Meilen hinter ihm[4].

Sieger Herren Einzel

  • 1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lon Haldeman
  • 1983 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lon Haldeman
  • 1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Penseyres
  • 1985 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jonathan Boyer
  • 1986 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Penseyres
  • 1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Secrest
  • 1988 OsterreichÖsterreich Franz Spilauer
  • 1989 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Solon
  • 1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Fourney
  • 1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Fourney
  • 1992 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rob Kish
  • 1993 AustralienAustralien Gerry Tatrai
  • 1994 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rob Kish
  • 1995 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rob Kish
  • 1996 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Danny Chew
  • 1997 OsterreichÖsterreich Wolfgang Fasching
  • 1998 AustralienAustralien Gerry Tatrai
  • 1999 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Danny Chew
  • 2000 OsterreichÖsterreich Wolfgang Fasching
  • 2001 LiechtensteinLiechtenstein Andrea Clavadetscher
  • 2002 OsterreichÖsterreich Wolfgang Fasching
  • 2003 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Allen Larsen
  • 2004 SlowenienSlowenien Jure Robič
  • 2005 SlowenienSlowenien Jure Robič
  • 2006 SchweizSchweiz Daniel Wyss
  • 2007 SlowenienSlowenien Jure Robič
  • 2008 SlowenienSlowenien Jure Robič
  • 2009 SchweizSchweiz Daniel Wyss
  • 2010 SlowenienSlowenien Jure Robič
  • 2011 OsterreichÖsterreich Christoph Strasser

Sieger Frauen Einzel

  • 1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby Hayden-Clifton
  • 1985 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Susan Notorangelo-Haldeman
  • 1986 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Elaine Mariolle
  • 1987 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Casey Patterson
  • 1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cindi Staiger
  • 1989 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Susan Notorangelo-Haldeman
  • 1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nancy Raposo
  • 1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cathy Ellis
  • 1992 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan
  • 1993 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan
  • 1994 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan
  • 1995 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan
  • 1996 – keine im Ziel
  • 1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan
  • 1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan
  • 1999 – keine am Start
  • 2000 AustralienAustralien Cassie Lowe
  • 2001 AustralienAustralien Cassie Lowe
  • 2002 – keine im Ziel
  • 2003 – keine im Ziel
  • 2004 – keine am Start
  • 2005 SchwedenSchweden Cat Berge
  • 2006 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shanna Armstrong
  • 2007 – keine im Ziel
  • 2008 – keine im Ziel
  • 2009 BrasilienBrasilien Daniela Figueiredo Genovesi
  • 2010 FrankreichFrankreich Barbara Buatois
  • 2011 IsraelIsrael Leah Goldstein

Rekorde

Durchschnittsgeschwindigkeit
Kategorie Teilnehmer/Team Jahr Distanz Zeit Durchschnitts-
geschwindigkeit
Männer Einzel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Penseyres 1986 5.000 km 8 Tage 9 Std. 47 Min. 24,78 km/h
Frauen Einzel Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Seana Hogan 1995 4.686 km 9 Tage 4 Std. 2 Min. 21,30 km/h
Tandem Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Breedlove / Lon Haldeman 1992 4.685 km 8 Tage 8 Std. 8 Min. 23,41 km/h
2er-Team Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team BodyXchange/Garden Pathways 2006 4.897 km 6 Tage 11 Std. 24 Min. 31,51 km/h
4er-Team Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team Action Sports 2004 4.761 km 5 Tage 8 Std. 17 Min. 37,11 km/h
4er-Team (HPV) Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team Lightning/Tim Brummer 1989 4.685 km 5 Tage 1 Std. 8 Min. 38,67 km/h

siehe auch

Einzelnachweise

  1. wwwwww.raceacrossamerica Race Information & Fact Sheet. Aufgerufen am 17. Juli 2011.
  2. http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/30/466610/text/ Artikel in der Süddeutschen Zeitung
  3. http://velonews.com/article/4124
  4. Outside Magazine, November 2006

Weblinks


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