- Radarwarner
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Eine Radarwarnanlage oder ein Radar-Detektor ist ein elektronisches Gerät, das die elektromagnetischen Wellen von Radaranlagen registrieren kann und eine Warnung davor abgibt oder andersartig darauf reagiert.
Im einfachsten Fall besteht ein derartiges Gerät aus einer geeigneten Antenne mit nachgeschaltetem HF-Gleichrichter. Dieser bewirkt eine Demodulation der Radarimpulse und liefert ein im Hörbereich liegendes Signal der Impulsfolge (die Folgefrequenz liegt je nach Reichweite des Radargerätes bei ca. 100 bis 1000 Hz.).
Oft umfasst eine Radarwarnanlage jedoch eine oder mehrere Antennen und eine an den Empfänger angeschlossene Melde-/Kommandoanlage.
Radarwarner in KFZ
Radarwarner können in Kraftfahrzeugen eingesetzt werden, um die Radarstrahlung behördlicher Geschwindigkeitsmessgeräte (sog. „Radarfallen“ nach dem Prinzip des FM-Radar) zu erkennen und dem Fahrer noch vor deren Auslösung (Foto von Fahrer und Kennzeichen) zu signalisieren, die zugelassene Höchstgeschwindigkeit einzuhalten. Es gibt auch Geräte, die die Radarmessung aktiv stören, diese als Radar Jammer bekannten Geräte versuchen, durch aktives Aussenden von Radiowellen das CW-Radar zu stören.
Besitz und Kauf dieser Geräte ist in Deutschland legal, der Betrieb im Fahrzeug oder auch das betriebsbereite Mitführen ist jedoch verboten und wird als Ordnungswidrigkeit geahndet. Nach der aktuellen Rechtsprechung des BGH sind Kaufverträge über Radarwarngeräte sittenwidrig im Sinne von § 138 BGB, was die Nichtigkeit des Kaufvertrags nach sich zieht.
Unterschieden davon werden Radar-Abstandswarner, die aktiv im KFZ sowohl Abstand als auch Relativgeschwindigkeit zum übrigen Verkehr erkennen können und so zur Fahrsicherheit beitragen.
Radardetektoren beim Militär
Radarwarner werden auch in Kampfflugzeugen eingesetzt und ermöglichen, abhängig von deren Komplexität, eine Erkennung des Erzeugers der Radarstrahlung, die Richtung, aus der die Radarstrahlung kommt und gegebenenfalls die Relativgeschwindigkeit zum Sender. Man spricht von elektronischer Aufklärung - ELINT. Entsprechend der ausgewerteten Daten kann auf einen bevorstehenden Angriff zum Beispiel mit Raketen oder FLAK geschlossen werden und es können automatische oder manuelle Gegenmaßnahmen eingeleitet werden (Abwurf von Düppeln oder Täuschkörpern, Angriff der Radarstellung).
Radarwarnanlagen gehen auf deutsche Entwicklungen im 2. Weltkrieg zurück, als man erkannte, dass britische Bomber Radaranlagen mitführten. Man entwickelte den Empfänger FuG 370 Naxos, der diese Strahlung auswerten konnte, um seinerseits die Bomber anzugreifen. Ein anderes Gerät war das passive Zielsuchgerät FuG 227 zum Anflug auf englisches „Monica“ Abstandswarngerät. Ähnliche Geräte wurden dann von deutschen U-Booten eingesetzt, um rechtzeitig tauchen zu können.
Weitere Anwendungen
Einhandsegler, die alleine auf einem Segelboot unterwegs sind, verwenden Radarwarngeräte, um sich im Schlaf durch Radarsignale herannahender Schiffe wecken zu lassen.
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