- Ramón Serrano Súñer
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Ramón Serrano Súñer (* 12. September 1901 in Cartagena; † 1. September 2003 in Madrid) war ein faschistischer spanischer Politiker.
In Italien und Madrid ließ er sich zum Juristen ausbilden, seine politische Karriere begann während der Zweiten Republik als Vertreter der konservativ-katholischen Partei CEDA und ihrer Jugendorganisation. Er war Vertrauter des Parteichefs José María Gil-Robles y Quiñones. Während des Bürgerkrieges trieb er die Vereinigung der politischen Parteien mit der Falange voran. Nach dem Putsch von Francisco Franco Bahamonde im Juli 1936 bemühte sich Serrano Súñer, Spanien nach Mussolinis Vorbild zu gestalten. Nach dem Bürgerkrieg machte er politische Karriere. Im Laufe des Jahres 1941 wurde er Innenminister, Außenminister und Generalsekretär der Falange zugleich, organisierte die Kontakte mit Hitler und befürwortete einen Kriegseintritt an der Seite der Achsenmächte. Durch seine Machtfülle rief er aber auch innenpolitische Widerstände hervor. Am 5. Mai 1941 wurde er als Innenminister abgesetzt. Nachdem der Sieg der Alliierten immer wahrscheinlicher geworden war, setzte ihn Franco 1942 auch als Außenminister ab. Sein Nachfolger wurde Francisco Gómez-Jordana Sousa. Danach zog er sich aus der Politik, 1947 aus dem öffentlichen Leben zurück.
In seinem 1949 veröffentlichten Buch Zwischen Hendaye und Gibraltar sowie noch einmal in seinen Memoiren Zwischen dem Schweigen und der Propaganda (1977) bemühte sich Serrano Súñer darum, die Politik gegenüber den Achsenmächten als ein "geschicktes Taktieren" darzustellen, mit der Spanien durch strategische Zugeständnisse verhindert habe, von Hitler zum Kriegsbeitritt gezwungen zu werden. Diese Lesart der spanischen Politik während des Zweiten Weltkriegs wurde prägend für die spanische Historiografie unter Franco; sie gilt aber inzwischen – angesichts einer besseren Quellenkenntnis – als widerlegt.
Serrano Súñer war Schwager von Francos Ehefrau Carmen Polo y Martínez-Valdès, da er mit deren Schwester verheiratet war. Sie hatten zusammen sechs Kinder. Diese Verschwägerung brachte ihm den Beinamen Cuñadísimo (dt. etwa Schwagerissimus) nach der Selbstbezeichnung Francos als Generalísimo ein.
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