- Ranker (Bodenkunde)
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Als Ranker wird in der Bodenkunde ein schwach entwickelter Boden bezeichnet, der vom darunter befindlichen Festgestein geprägt ist. Nach der internationalen WRB-Bodenklassifikation gehören Ranker zu den Leptosolen. In ihm finden Prozesse der chemischen und physikalischen Verwitterung, der Verlehmung und Verbraunung sowie der Humifizierung statt.
Typischerweise handelt sich um einen sogenannten Ah-C Boden auf silikatischem Untergrund (z. B. Granit, Quarz); mit einem Carbonatgehalt von < 2 % und einer Mächtigkeit des Ah-Horizontes von nicht mehr als 30 cm. Der Ah-Horizont weist die Humusform Moder auf. Der C-Horizont besitzt meist einen lehmigen Ton und ist sehr steinhaltig. Der Ranker geht durch fortschreitende Humusablagerung und Gesteinsverwitterung aus dem Syrosem hervor. Er befindet sich vor allem an Hangpositionen, wo Erosion einer Weiterentwicklung dieses Bodens entgegenwirkt.
Sein pH-Wert liegt bei ca. 6,0. Ranker sind typisch für Mittelgebirge in kühlgemäßigten und kühlen Klimaten mit höheren Niederschlägen. Besonders die Syro(sem)-Ranker weisen oft nur einen humosen A-Horizont von < 5 cm Mächtigkeit auf. Sauerranker, die hauptsächlich aus quarzreichem Gestein (z. B. Sandstein) gebildet werden, sind dystroph und nährstoffarm; sie besitzen vor allem in kühlfeuchten Mittelgebirgslagen Humusauflagen. Im Gegensatz dazu stehen die Euranker, die meist auf quarzfreien Gesteinen gebildet werden (z. B. Glimmerschiefer, Basalt). Sie sind nährstoffreich und weisen in warmen Klimaten die Humusform Mull auf.
Er hat nur ein geringes landwirtschaftliches Ertragspotential, wird aber trotz seiner häufigen Hanglage und Nährstoffarmut für ackerbauliche Zwecke genutzt. Vorwiegend wird er aber als extensives Grünland oder forstwirtschaftlich verwendet. Durch den oberflächennahen, steinigen Untergrund sind die Bäume allerdings häufig nur in der Lage, in den Schichtfugen des klüftigen Gesteins Wurzeln zu verankern.
Der Name Ranker (erstmals benannt von Walter Kubiena) leitet sich vom österr. Rank ab, was soviel bedeutet wie Berghalde oder Steilhang.
Literatur
- H. Meuser: Osnabrück und seine Böden. 2005, ISBN 3-929979-74-8.
- F. Scheffer, P. Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1444-1.
Weblinks
Der Ranker Bodenkunde Hohenheim
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