Ratzeburger Kleinbahn AG

Ratzeburger Kleinbahn AG
Ratzeburger Kleinbahn
Streckenlänge: 18,3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Büchen
Bahnhof, Station
0,0 Ratzeburg Land
nach Lübeck
2,0 St. Georgsberg
Ratzeburger See
2,7 Ratzeburg Stadt
Ratzeburger See
5,2 Dermin
zum Schaalsee
6,6 Ziethen
10,5 Chausseehaus Mustin
11,8 Mustin
15,4 Groß Thurow
18,3 Klein Thurow

Die Ratzeburger Kleinbahn AG wurde am 7. Januar 1903 vom preußischen Staat, dem Kreis Herzogtum Lauenburg und der Stadt Ratzeburg gegründet. Sie betrieb die Bahnstrecke Ratzeburg (Land)–Klein Thurow mit der Zweigstrecke Dermin–Schaalsee-Kanalhafen.

Geschichte

Die Ratzeburger Kleinbahn AG eröffnete am 27. Juni 1903 eine drei Kilometer lange normalspurige Strecke vom Staatsbahnhof Ratzeburg (Land) zur Stadt Ratzeburg. Diese war auf einem Damm durch den Ratzeburger See angelegt worden.

Ab 1. Juli 1908 führte die Strecke noch 16 Kilometer weiter bis nach Klein Thurow, dem damals östlichsten Ort im Kreis Herzogtum Lauenburg, der seit 1945 in Mecklenburg lag. Im Jahre 1910 kam noch eine Zweigbahn von Dermin zum Schaalsee-Kanalhafen hinzu, die knapp drei Kilometer lang war und anfangs nur dem Güterverkehr diente. Im Reichskursbuch 1927 sind jedoch auch drei Personenzugpaare verzeichnet. Zwischen Stadt und Staatsbahnhof verkehrten damals insgesamt elf Zugpaare.

Betriebsführerin dieser insgesamt 21 Kilometer langen Kleinbahn, die bei Ziethen vier Kilometer durch das Land Mecklenburg-Strelitz fuhr, war die Betriebsabteilung Altona der Firma Lenz & Co. aus Berlin, die auch den Bau ausgeführt hatte. Ihr standen drei Dampflokomotiven, sechs Personen-, zwei Pack- und achtzehn Güterwagen zur Verfügung. Eine Verlängerung an die Reichsbahnstrecke Schwerin–Rehna bei Gadebusch, die man in Erwägung gezogen hatte, kam allerdings nie zustande.

Der Verkehrsrückgang zum Ende der 1920er Jahre führte ab dem 8. Oktober 1933 zur Umstellung des Personenverkehrs auf Omnibusse. Seit dem 11. März 1935 betrieb die Ratzeburger Kraftverkehrs-GmbH, an der die Stadt Ratzeburg und der Kreis Herzogtum Lauenburg beteiligt waren, mit vier Kraftomnibussen eine Stadtlinie vom Reichsbahnhof zur Stadt und eine weitere Linie von Ratzeburg nach Gadebusch in Mecklenburg.

Der Güterverkehr auf der Schiene wurde noch bis zum 31. März 1934 weiter betrieben. Dann löste sich die Gesellschaft auf; die Kleinbahn wurde komplett abgetragen. Im ehemaligen Empfangsgebäude des Bahnhofs Ratzeburg Stadt befindet sich 2008 eine Gastwirtschaft.

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Teil 1 Schleswig-Holstein. Gifhorn 1972

Weblinks


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