- Großer Ratzeburger See
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Ratzeburger See Bootsanleger Römnitzer Mühle Geographische Lage: Im Südosten Schleswig-Holsteins Zuflüsse: Schaalseekanal, Bäche, Quellen sowie Oberflächenwasser des Einzugsgebietes Abflüsse: Wakenitz Städte am Ufer: Ratzeburg Daten Koordinaten 53° 44′ 4″ N, 10° 45′ 22″ O53.73444444444410.756111111111Koordinaten: 53° 44′ 4″ N, 10° 45′ 22″ O Höhe über Meeresspiegel 4 m Fläche 14,3 km² Maximale Tiefe 24,1 m Mittlere Tiefe 12 m Ratzeburger Dominsel Der Ratzeburger See ist ein See im Südosten Schleswig-Holsteins im Naturpark Lauenburgische Seen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Lage
Das Nordostufer grenzt an Mecklenburg-Vorpommern (Gemeinde Utecht) im Biosphärenreservat Schaalsee. Am westlichen Seeufer liegen die Gemeinden Groß Sarau, Pogeez und Buchholz. Gemeinsam mit dem Küchensee umschließt er die Inselstadt Ratzeburg. Zur Aufteilung des Seegebietes in den Großen Ratzeburger See, den Domsee sowie den Großen und Kleinen Küchensee kam es, als Dämme zwischen Seeufer und Dominsel aufgeschüttet wurden:
- Die historisch älteste Verbindung der Inselstadt mit dem Umland war der im Westen liegende "Lüneburger Damm", der Ratzeburg mit der "Alten Salzstraße" als bedeutender Handelsstraße verband;
- zwischen den Jahren 1842–1847 wurde die Insel dann auch östlicherseits an das Umland angebunden durch die Errichtung des "Königsdamms", der 1854 in Anwesenheit und zu Ehren des dänischen Königs Friedrich VII in Ratzeburg offiziell diesen Namen erhielt;
- 1894 erfolgte dann die Errichtung eines weiteren Damms zwischen Insel und Ostufer, nämlich des für die Ratzeburger Kleinbahn errichteten "Kleinbahndamms", der ein wenig südlich des "Königsdamms" liegt, und eine Verbindung nach Ziethen und Mustin herstellte; Schienenverkehr findet auf diesem Damm allerdings seit 1934 nicht mehr statt.
Durch diese drei Dämme wurde der Ratzeburger See in folgende einzelne Seen unterteilt:
- Der Große Küchensee liegt südlich von Lüneburger Damm, Insel und Kleinbahndamm und erstreckt sich bis Farchau;
- der Kleine Küchensee (von Seiten der Stadt Ratzeburg etwas wohlklingender auch als "Stadtsee" bezeichnet, von Einheimischen dagegen wegen seiner überschaubaren Größe häufig "Spucknapf" genannt) liegt zwischen den beiden östlichen Dämmen Königsdamm (im Norden) und Kleinbahndamm (im Süden);
- der Domsee liegt nördlich des Königsdamms und geht mit nordwestlicher Biegung in den Großen Ratzeburger See über; von diesem ist er nicht durch einen Damm abgetrennt, sondern durch eine etwas schmalere Passage zwischen der Domhalbinsel und dem Seeufer bei Römnitz, der sog. "Römnitzer Enge";
- der Große Ratzeburger See geht dann im Norden bis nach Rothenhusen.
Da die Dämme passierbare Durchfahrten aufweisen, ist es möglich, mit entsprechenden (nicht allzu hohen) Booten alle vier Teile des Ratzeburger Sees zu befahren.
Erreichbarkeit
Durch die Stadt Ratzeburg und als Lüneburger Damm und Königsdamm auch durch den See verläuft in West-Ost-Richtung die Bundesstraße 208 von Bad Oldesloe nach Gadebusch und Wismar. Unweit des Westufers verläuft parallel zum See die B 207 (Alte Salzstraße) von Lübeck nach Lüneburg, die etwa einen Kilometer nördlich von Rothenhusen, einer alten Lübecker Zollstation am Auslauf der Wakenitz aus dem See, von der Bundesautobahn 20 gekreuzt wird. In Rothenhusen legen die von Lübeck und Ratzeburg kommenden Ausflugsschiffe an. Neben der neuen Autobahnbrücke ist die hölzerne Wakenitzbrücke bei Rothenhusen die einzige Straßenverbindung von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern zwischen Lübeck und Ratzeburg.
Zuflüsse
In den Ratzeburger See entwässern die Bäk als Überlauf des Mechower Sees, und der vom Salemer See kommende Schaalseekanal, der eines der wenigen Wasserkraftwerke in Schleswig-Holstein antreibt.
Geomorphologie und Flora
Der fast zehn Kilometer lange und maximal 24 Meter tiefe See ist ein weichseleiszeitlicher Gletscherzungensee, der heute über die Wakenitz und die Trave in die Ostsee entwässert. Im Hoch- und Spätglazial entwässerten die Schmelzwässer zunächst bei Farchau nach Süden und in einer späteren Phase bei Einhaus nach Westen zur Einhaus-Fredeburger-Rinne in Richtung Elbe-Urstromtal.
Das steile Ufer des Sees ist dicht bewaldet. Am Ufer tritt an zahlreichen Stellen Wasser aus kleineren, von Erlen gesäumten Quellen aus. Auch findet man hier weite Flächen mit Riesenschachtelhalm.
Fischvorkommen
Der Ratzeburger See ist bekannt für die dort vorkommende Große Maräne, einen Speisefisch, der zu den Salmoniden zählt.
Siehe auch
Literatur
- Herbert Höpfner, Der Ratzeburger See, Damaschke Verlag 1977
Weblinks
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