Raumfahrtmonopol

Raumfahrtmonopol

Raumfahrtmonopol bezeichnet das Monopol auf die Raumfahrt.

Durch internationale Verträge, wie der Treaty on principles governing the activities of states in the exploration and use of outer space, including the moon and other celestial bodies, auch kurz bekannt als Outer Space Treaty, wurde neben einer Reihe von Beschränkungen von z. B. militärischer Aufrüstung im Weltall auch eine Vorherrschaft staatlicher Organisationen über Starts in die Erdumlaufbahn und andere Weltraumaktivitäten vorgeschrieben, sowie einer wesentlichen Einschränkung der kommerziellen Nutzung von Ressourcen außerhalb der Erdatmosphäre.

Trägersysteme

Die meisten Staaten der Welt lassen selbstständige kommerzielle Nutzung des Weltraums nicht zu. Die USA bieten Unternehmen, die eigene Trägersysteme entwickeln wollen, an, ihre Systeme durch die NASA überprüfen zu lassen, um eine Starterlaubnis zu erhalten. Am weitesten fortgeschritten ist die Privatisierung in Europa, wo Bau und Betrieb von Trägersystemen größtenteils in der Hand von Arianespace liegt, während Genehmigung und Koordination in den Händen der ESA liegen.

Die Situation in den USA

Die NASA ist in den USA nicht nur der größte Dienstleister für Transporte in den Weltraum, sondern als staatliche Behörde zugleich, neben der Federal Aviation Administration, zuständig für die Zulassung von Entwürfen für Trägersystemen. Genau hier setzt die Kritik vieler US-Unternehmenen wie z. B. SpaceX oder Beal Aerospace an: Dadurch, dass die NASA direkt mit der Privatwirtschaft konkurriert, würde der Fortschritt gehemmt, da die Wissenschaftler der NASA angeblich ihre eigenen Systeme bei der Zulassung bevorzugen würden. Darüber hinaus sei es schwierig, im kommerziellen Markt mit einem staatlich geförderten Unternehmen zu konkurrieren. Gefordert wird hier durch die Unternehmen also Subventionsabbau und die Einrichtung einer unabhängigen Zulassungsstelle für Trägersysteme.

Die Situation in Europa

Ein wenig anders sieht es in Europa aus: Arianespace ist bereits ein profitables, privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen, wobei hier zu beachten ist, dass zumindest die ursprüngliche Erforschung und Entwicklung der Trägersysteme unter staatlicher Anleitung und Finanzierung erfolgte. Auch in Europa wurden seit Beginn der 1990er Jahre einige Unternehmen zur privaten Erschließung des Weltraums gegründet, wie z. B. Bristol Spaceplanes Ltd. Im Gegensatz zu den US-Unternehmen liegen hier keine Berichte über Behinderungen durch staatliche Stellen vor, wobei diese Unternehmen technisch auch noch nicht soweit fortgeschritten sind, wie die US-Unternehmenn.


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