Rauschgiftengel

Rauschgiftengel

Rauschgold (auch Flittergold, Knittergold oder Schaumgold genannt) sind papierdünne (etwa 1/90–1/65 mm Dicke) Messingfolien.

Zur Herstellung wurde Messing zu dünnem Blech ausgewalzt, blankgebeizt und dann – 20 und mehr Tafeln aufeinander – zwischen Leder noch dünner geschlagen und geschnitten. Durch diese Bearbeitung erhält das Blech die knitternde Steifigkeit und den Glanz. Es wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nürnberg erfunden. Seit dem ausgehenden Mittelalter war die Stadt ein Zentrum der Feinblechnerei und der Drähtezieherei. Heute wird kein Rauschgold mehr hergestellt.

Es diente früher vor allem zur Verzierung von Weihnachtsbäumen als Christbaumschmuck sowie als Blattgold-Ersatz.

Rauschgoldengel

In Nürnberg werden bis heute die international bekannten Rauschgoldengel hergestellt. Diese Figuren werden etwa seit dem 18. Jahrhundert zu Weihnachten hergestellt, der Erfinder ist nicht bekannt. Es gibt jedoch eine verbreitete Legende, wonach ein Nürnberger Puppenmacher den ersten Rauschgoldengel zur Erinnerung an seine verstorbene Tochter angefertigt hat. Hierfür gibt es aber keinerlei Quellenbelege. Die modernen Rauschgoldengel werden heute aus Aluminiumfolie gefertigt.

Siehe auch

Literatur

  • Susanne von Goessel-Steinmann: Himmlische Boten. Nürnberg und seine Rauschgoldengel. Nürnberg 2004, ISBN 3-921590-33-7

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