- Realgymnasium
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Das Realgymnasium ist eine Schulform, die, zumeist auf den mittleren Bildungsabachluss aufbauend, zur Hochschulreife (Matura/ Abitur) führt.
Inhaltsverzeichnis
(frühere) Jahrgangsstufen
- Unterstufe
- Sexta entspricht der 5. Klasse (siehe auch Sextaner)
- Quinta entspricht der 6. Klasse
- Quarta entspricht der 7. Klasse
- Mittelstufe
- Untertertia entspricht der 8. Klasse
- Obertertia entspricht der 9. Klasse
- Untersekunda entspricht der 10. Klasse (Mittlere Reife)
- Oberstufe, heute Sekundarstufe II
- Obersekunda entspricht der 11. Klasse
- Unterprima entspricht der 12. Klasse
- Oberprima entspricht der 13. Klasse (Zeugnis der Reife)
Preußen, Deutsches Reich, BRep. Deutschland
Das Realgymnasium wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im Staat Preußen eingeführt. Häufig wurden dazu bestehende sechsklassige Realschulen um drei Jahre (die "Prima" bzw. Oberstufe) erweitert. Realgymnasien wurden daher übergangsweise auch "Realschulen 1. Ordnung" genannt. Im Gegensatz zu humanistischen Gymnasien, welche mit Altgriechisch und Latein einen altphilologischen Schwerpunkt setzen, fokussierten sich Realgymnasien auf naturwissenschaftlichen Fächer ("Realien") und moderne Sprachen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen im Deutschen Kaiserreich aus den Schwerpunkten der „Realgymnasien“ mathematisch -naturwissenschaftlich orientierte Oberrealschulen und neusprachliche Gymnasien hervor. Ab 1937 wurden im Deutschen Reich alle Realgymnasien und Oberrealschulen reichseinheitlich als "Oberschulen" bezeichnet.
Mit dem Hamburger Abkommen von 1965 wurden in der Bundesrepublik Deutschland alle Bildungseinrichtungen und damit auch die Realgymnasien, deren Abschluss (Reifezeugnis) den Zugang zur Universität ermöglichte, in „Gymnasium“[1] umbenannt.
historische Beispiele
- Königliches Realgymnasium von 1864[2]. In Verb. mit Altes Gymnasium und anderen "Oberschulen"[3] in Würzburg.
- Andreaneum Hildesheim von 1849[4], heute Scharnhorstgymnasium Hildesheim
- Realgymnasium Hannover von 1906, heute Bismarckschule (Hannover)
Rep. Österreich
In der Republik Österreich ist das Realgymnasium ein achtjähriger Schultyp, der auf der Volksschule aufbaut und zur Reifeprüfung führt. Das Realgymnasium bietet eine gleichwertige Ausbildung im Vergleich zum humanistischen Gymnasium, allerdings mit anderen Fächerschwerpunkten. Beide Schulformen sollen den Schülern eine solide Allgemeinbildung vermitteln und sie zur Hochschulreife führen.
Es gibt aber auch Realgymnasien nur mit der Oberstufe (Oberstufenrealgymnasium) und dort lernt man statt einer dritten Fremdsprache vertiefend Biologie, Physik und Chemie und schreibt auch in diesen Fächern Schularbeiten.
Südtirol
Auch in Südtirol ist das Realgymnasium verbreitet:
Schweiz
Literatur
- Manfred Fuhrmann, Latein und Europa, Die fremdgewordenen Fundamente unserer Bildung, Die Geschichte des gelehrten Unterrichts in Deutschland von Karl dem Großen bis Wilhelm II., Köln, 1. Aufl. 2001, ISBN 3-7701-5605-6, 2. Aufl. 2001, ISBN 3-8321-7948-8
Einzelnachweise
Kategorien:- Schulwesen (Österreich)
- Schultyp (historisch)
- Unterstufe
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