Realschule am Judenstein

Realschule am Judenstein

Die Realschule am Judenstein (RsaJ) ist eine Regensburger Realschule, die durch schulumfassende Projekte und soziales Engagement rund um die Schule mehrere Preise und Würdigungen auch von staatlicher Seite erfahren durfte. Ihren Namen trägt die Schule von dem in der Nord-Ost-Ecke des Schulgebäudes eingemauerten Judensteins aus dem ehemaligen jüdischen Friedhof. Die Schule pflegt außerdem eine sehr gute jahrelange Beziehung zur Jüdischen Gemeinde von Regensburg. Früher stand auf dem Schulgelände auch das Geburtshaus des Künstlers Albrecht Altdorfer.

Inhaltsverzeichnis

Leitung

Die Schule wird vom bayerischen Kultusministerium geleitet (Schulleiter Anton Schels, Petra Maywald, Jürgen Moßburger).

Schulgeschichte

Die Kreuzschule beheimatet heute die Realschule am Judenstein

Die Realschule am Judenstein nahm im Schuljahr 1955/56 im Gebäude der Kreuzschule mit drei Klassen den Unterrichtsbetrieb auf.

Aufgrund des großen Zuspruchs musste die Schule bereits im Jahr 1963 geteilt werden: Die zweite staatliche Realschule in Regensburg - die Albert-Schweitzer-Realschule - kam hinzu. Die Schule musste über viele Jahre ihren Betrieb auf mehrere Gebäude verteilen. Im Schuljahr 1981/82 gelang es erstmals, nach einer teilweisen Sanierung und eines teilweisen Neubaus des Stammgebäudes alle Klassen unter einem Dach zusammenzufassen. Im Jahr 1982 wurde der Schule der offizielle Name "Realschule am Judenstein" durch den israelischen Botschafter verliehen. Im Schuljahr 1995/96 erfolgte eine weitere Sanierung, nämlich die des bei der ersten Sanierung ausgesparten Gebäudeteils. Diese führte zu einer weit überdurchschnittlichen technischen Ausstattung der Klassenzimmer.

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus erhob die Realschule am Judenstein im Jahr 1996 zur Seminarschule für die Ausbildung von Realschullehrern. In den Jahren 1997 bis 2004 wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Regensburg und dem Pädagogischen Institut der Stadt Nürnberg eine Schulentwicklung zur systematischen Verbesserung der Schulqualität durchgeführt. Im Jahr 2000 wurde die Realschule am Judenstein sechsstufig.

Herkunft des Schulnamens

Der Judenstein

Im Jahr 1519 wurde im Rahmen eines Judenpogroms der damalige jüdische Friedhof zerstört. Die jüdischen Grabsteine - die sog. Judensteine - wurden von den christlichen Bürgern als Trophäen verwendet. Der Stadtrat Albrecht Altdorfer setzte einen solchen Judenstein in sein Gartengrundstück an der Weitoldstraße. Als sein Geburtshaus im Jahr 1909 abgerissen wurde und dem Neubau einer Turnhalle für die Kreuzschule weichen musste, wurde dieser Judenstein in die Nord-Ost-Ecke des Schulgebäudes der Kreuzschule eingemauert und gab dem davor liegenden Platz den Namen "Platz am Judenstein".

Die Stadtbevölkerung sprach dann ab 1955 inoffiziell von der "Mittelschule am Judenstein", ab 1965 von der "Realschule am Judenstein". Erst im Jahr 1982 wurde der bis dahin offizielle Name "Staatliche Realschule Regensburg I" auch von Amts wegen durch "Realschule am Judenstein" ersetzt. Nicht zuletzt aus der Wahl dieses Schulnamens heraus ist zwischen der Realschule am Judenstein und der jüdischen Gemeinde Regensburgs eine langjährige, freundschaftliche Beziehung erwachsen.

Schullogo

Die Schule erhielt vor ein paar Jahren ein eigenes Schullogo, dieses wurde von RSL Franz Huber erstellt, der an der Schule als Kunstlehrer tätig ist. Das Symbol soll die Schule und den gesamten Schulaufbau abbilden.

Verein "Kinder für Kinder an der RsaJ e. V."

Dieser Verein wurde im Jahr 2002 gegründet, ist Träger für den Pausenverkauf durch Schüler und bezweckt die Förderung

  • von Schülerinnen und Schülern, die aus sozialschwachen Familien stammen
  • der Schule bei der Anschaffung von Unterrichtsmaterialien
  • der Bildungsarbeit der Schule im Blick auf die "Eine-Welt"-Problematik
  • von Selbsthilfeprojekten in der "Dritten Welt"

Verein "Freunde und Förderer der Realschule am Judenstein e. V."

Im Jahr 1995 gründeten ehemalige Schüler, Eltern und Lehrkräfte sowie Freunde und Förderer der Schule den o. g. Verein, um

  • Bildung und Erziehung zu fördern
  • ideelle und finanzielle Leistungen zum Besten von Schule und Schülern zu erbringen
  • die Belange der Schule in der Öffentlichkeit zu vertreten und um
  • die Verbindung mit den ehemaligen Schülern und Lehrern aufrechtzuerhalten

Es ist mittlerweile Standard geworden, dass auch die Eltern der zurzeit an der Schule befindlichen Schüler dem Verein in der Regel zumindest für die Dauer des Schulbesuchs ihrer Kinder beitreten.

Veranstaltungen und Projekte

  • Schüleraustausch nach Tempe, Arizona - fast 20 Jahren führte die Realschule am Judenstein alle zwei Jahre einen Schüleraustausch mit ihrer Partnerschule, der Mount Point Highschool, durch und förderte so das deutsch-amerikanische Verhältnis und auch die Englisch-Kenntnisse der Schüler. Leider wurde dies 2009 wegen Mangel an Betreuern abgesagt.
  • Buchprojekt "Zum Glück hatte ich meine Flügel dabei" (2004)' - 2004 entwickelte die Schule mit Hilfe aller Schüler und der Regensburger Buchhandlung Ulrich Dombrowsky ein eigenes Buch mit Gedichten, Geschichten, Erzählungen und Bildern zum Thema "Lebenswege". Für dieses Schulprojekt erhielt die Schule auch überregionale Würdigungen und den Aumüller-Preis der Stadt Regensburg.
  • 50-Jahr-Feier (2005) - Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Schule organisierten Lehrer, Schüler und Freunde der Schule ein großes Fest auf dem Schulgelände. Es gab ein großes Aufgebot an Vorstellungen, wie z. B. eine Theateraufführung und zwei Modeshows.
  • Projekt "Für ein Besseres Miteinander" (2007) - Die RSaJ hat sich im Schuljahr 2006/2007 für das Projektthema "Gegen Rechte Gewalt" ausgesprochen. Die Schüler der 10. Klassen bereiteten im Deutschunterricht eine Podiumsdiskussion vor. Die Veranstaltung mit Vertretern aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Alltag, Medien und Sport war für die Schüler eine große Herausforderung. Die von ihnen vorbereiteten Theaterstücke und Filme zeigten Alltagssituationen, die mit dem Thema "Rechts" zu tun haben. Für die musikalische Untermalung sorgten die Schulband und die Bongogruppe.

Auszeichnungen

  • 1998/1999 - 2. Platz des Preises für besondere Leistungen im Bereich der außerunterrichtlichen Aktivitäten im Regierungsbezirk Oberpfalz des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus
  • 2001 - 1. Platz des I.S.I. Preises (Innere Schulentwicklung Innovation) des Bildungspaktes Bayern für alle bayerischen Schulen
  • 2003/2004 - 1. Platz des Aumüller-Preises für das Projekt "Bucherstellung durch Schüler und externe Kompetenzpartner" der Stadt Regensburg
  • 2005 - Ehrenpreis des Bürgerkulturpreises zum Thema "Bürgerschaftliches Engagement und Schule"

Weblinks

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