Rehhübel

Rehhübel
Rehhübel
Blick vom Rehhübelhang

Blick vom Rehhübelhang

Höhe 932 m
Lage Sachsen (Deutschland)
Gebirge Erzgebirge (Westerzgebirge)
Geographische Lage 50° 25′ 43″ N, 12° 39′ 17″ O50.42861111111112.654722222222932Koordinaten: 50° 25′ 43″ N, 12° 39′ 17″ O
Rehhübel (Sachsen)
Rehhübel

Der Rehhübel ist ein 932 m hoher Berg in Sachsen.

Geografische Lage

Der Rehhübel liegt im westlichen Erzgebirge zwischen Oberwildenthal, zur Ortschaft Wildenthal gehörend und der Sauschwemme, die seit 1994 Ortsteile von Eibenstock und Johanngeorgenstadt sind. Die nächstgrößere Erhebung unweit des Rehhübels ist der 1019 m hohe Auersberg. Nur wenige hundert Meter südlich des Rehhübels verläuft die Grenze zu Tschechien.

Geologie

Der Rehhübel gehört zur Roteisen-Baryt-Formation. Der Rehhübler Ganzzug ist einst der bedeutendste gewesen und wurde vor allem durch markante Stufen des Roten Glaskopfes bekannt.

Geschichte

Während im 16. Jahrhundert auf dem Rehhübel Köhlerei betrieben wurde, begann im 17. Jahrhundert der Bergbau auf Roteisenstein, Quarz und Pechblende. 1656 wird das Bergwerk Allerheiligen erwähnt. Bedeutendster Bergherr war um 1700 hier Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, der die Gruben Drei Brüder, St. Christoph und Mariä Himmelfahrt besaß.


Geborgene Ausbauhölzer aus dem Urbanus Erbstolln, sogar eine „Stollenlaus“ (Holzkeil) war dabei

Zinn und Eisenerz zählen zu den seit frühester Zeit um Oberwildenthal und Wildenthal abgebauten Rohstoffen. Das Grubenfeld am Rehhübel gehörte dem kursächsischen Eibenstocker Bergamtsbezirk an. Dieser umfasste das gesamte Gebiet zwischen Gottesberg im Westen und Johanngeorgenstadt im Osten.

Erste urkundliche Erwähnungen des Bergbaus auf Eisen- und Zinnerze im Raum südlich von Schwarzenberg datieren auf das letzte Quartal des 14. Jahrhunderts. Wann der Bergbau um Wildenthal genau begann, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Alte Risse weisen eine Vielzahl von Halden und Grubennamen im Umfeld des Urbanus-Stollens aus, welche auf einen intensiven, tagesnahen Abbau bereits vor 1700 hinweisen. Der Urbanus-Stollen, ein Erbstollen, diente der Entwässerung oberhalb gelegener Bergwerke wie der „St. Johannes Fundgrube“ und der „Lorenz Fundgrube“. Im Jahr 1833 erwähnt das „Jahrbuch für den Sächsischen Berg- und Hüttenmann“ u.a., dass „bey Sct. Johannes am Rehhübel […] es fortdauernd nicht an Eisenerzanbrüchen fehlt.“ und „Das Urbaneser Stollnort rückte um 14 7/8 Lachter gegen Mittag im Lorenzer Felde fort.“ Ein Jahr später (1834) wird im Jahrbuch auch der in der Lorenz Fundgrube abgebaute Erzgang wie folgt beschrieben: „Freylich ist […] die Wasserhaltung, welche täglich 6 Mann erfordert, sehr kostspielig […]. Inzwischen dürfte die Heranführung des tieferen Urbanus Stollens von St. Johannes her […] diesem Übel in nicht mehr zu langer Zeit vollkommen abhelfen.“ Nach 1838 wird der Urbanus Stollen in den Jahrbüchern nicht mehr erwähnt, weil die Gruben vermutlich nicht mehr betrieben wurden. In historischen Rissunterlagen ist häufig festzustellen, dass zum Zeitpunkt der Vermessung nicht mehr zugängliche Stollen und Hohlräume nicht mehr dargestellt wurden. Die aktuellen Tagebrüche zeigen, dass auch hier die Risse bezüglich möglicherweise bereits vor 1780 angelegter Grubenbaue auf dem Urbanus Stollen unvollständig sind.


Noch bis zum Beginn der 1930er Jahre des 20. Jahrhunderts stand am nach Oberwildenthal zu gelegenen Rehhübelhang das Huthaus St. Johannes, in dem Johann Pöhler (1853–1927) lebte. Dieses Bergwerk baute einst den mächtigste? Roteisenstein ab. Ferner mutete hier auch die Gesellschaft Lorenz den Lorenz-Teiefer-Erbstollen. Nach ihr wurden die Lorenzhäuser und der heute noch vorhandene Lorenzweg benannt.


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