Reiben

Reiben
Handreibahle (Schaftende Vierkant) für Durchgangsbohrungen

Reiben ist ein Vorgang, bei dem etwas unter Anwendung eines bestimmten Drucks kräftig an etwas anderem entlang hin und her bewegt wird.

Beim Reiben in der Verfahrenstechnik handelt es sich um ein Verfahren, bei dem durch Aneinanderreiben zweier Gegenstände unter wiederholter Überwindung der Adhäsionskräfte Teile von einem der Gegenstände abgelöst werden.

Mit diesem Verfahren können sehr verschiedene Stoffe bearbeitet werden. Man benutzt diesen Effekt zum Beispiel zur Zerkleinerung bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln (Kartoffeln, Zwiebeln reiben), um Textilien zu reinigen (Fleckentfernung) oder zur Oberflächengestaltung von Hauswänden (Reibputz).

Im folgenden Artikel wird Reiben als ein spanabhebendes Fertigungsverfahren – für Metall oder Kunststoff, das der Herstellung passgenauer Bohrungen mit hoher Oberflächengüte dient, beschrieben.

Eine bestehende Bohrung, die über eine Reibzugabe verfügt, wird mit einer Reibahle aufgebohrt. Reibungszugaben müssen so gewählt werden, dass eine Mindestspanungsdicke gegeben ist, aber keine Überlastung durch eine zu große Spanabnahme erfolgt. Da nur ein Spanungsgang durchgeführt wird, entspricht die Reibzugabe der Spanungsdicke. Diese ist stark begrenzt und beträgt je nach Werkstoff und Durchmesser der Bohrung 0,1 bis 0,8 mm. Es wird unterschieden nach

  • Rundreiben
  • Profilreiben

Beim Rundreiben wird die Spanungsarbeit hauptsächlich vom Anschnitt der Reibahle ausgeführt, während die Schneiden am Umfang die Reibahle in der Bohrung führen. Die Bearbeitungszugabe für das Reiben beträgt je nach Bohrungsdurchmesser für gerad- und drallgenutete Reibahlen 0,1 mm bis 0,5 mm, bei Schälreibahlen für langspanende Werkstoffe bis 0,8 mm. Die Schnittgeschwindigkeit ist mit 3 – 28 m/min etwa halb so groß wie beim Bohren. Der Vorschub je Umdrehung von 0,04 – 1,2 mm richtet sich nach dem Werkstoff, dem Bohrungsdurchmesser und der geforderten Oberflächengüte.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: reiben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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  • Reiben — Reiben, verb. irreg. act. Imperf. ich rieb, Mittelw. gerieben; die Fläche eines Körpers über die Fläche eines andern wegbewegen, so daß die Erhabenheiten des einen in die Vertiefungen des andern eingreifen, und solcher Gestalt der Bewegung… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • reiben — reiben: Das starke Verb mhd. rīben, ahd. riban kann ursprünglich anlautendes w gehabt haben und im Sinne von »drehend zerkleinern« zu der unter ↑ Wurm dargestellten vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel *u̯er »drehen, winden«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • reiben — V. (Mittelstufe) etw. mit Druck auf einer Fläche hin und her bewegen Beispiele: Das Kind reibt sich die Augen. Er rieb sich die Nase mit dem Zeigefinger. reiben V. (Aufbaustufe) etw. mit einer Raspel zerkleinern Synonyme: hobeln, raspeln, schaben …   Extremes Deutsch

  • Reiben — Reiben, 1) einen Gegenstand an der Oberfläche eines andern schnell hin u. herbewegen; 2) (Friction), Einwirkung auf die Haut des Körpers durch Einreiben von Arzneistoffen mittelst der bloßen Hand od. mit wollenen od. leinenen Lappen, in flüssiger …   Pierer's Universal-Lexikon

  • reiben — Vst. std. (8. Jh.), mhd. rīben, ahd. rīban, mndd. (w)riven, mndl. wriven, nwfr. wriuwe Stammwort. Führen auf vd. (und fr.) * wreib a Vst. reiben . Außergermanisch entspricht gr. ríptō ich (drehe), werfe . Andere Wörter für drehen , die auf einer… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • reiben — [Network (Rating 5600 9600)] Bsp.: • Ich reibe meine Augen, weil sie wehtun …   Deutsch Wörterbuch

  • reiben — schubben (mittelniederdt.) (umgangssprachlich); schubbern (norddt.) (umgangssprachlich); scheuern; trocknen; abtrocknen; abfrottieren; trockenreiben; abreiben; frottieren; wegpolieren; …   Universal-Lexikon

  • Reiben — Scheuern; Reibung; Abreibung * * * rei|ben [ rai̮bn̩], rieb, gerieben: 1. <tr.; hat fest gegen etwas drücken und hin und herbewegen: beim Waschen den Stoff reiben; Metall [mit einem Tuch] blank reiben. Syn.: ↑ abreiben, ↑ frottieren …   Universal-Lexikon

  • reiben — rei·ben; rieb, hat gerieben; [Vt] 1 etwas (an etwas (Dat)) reiben etwas fest auf etwas anderes drücken und es dabei hin und her bewegen: Die Katze rieb ihren Kopf an meinem Bein 2 sich (Dat) etwas reiben mit der Hand an einem Körperteil ↑reiben… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • reiben — 1. frottieren, scheuern; (ugs.): schrubben; (bayr., österr. ugs.): ribbeln; (landsch., bes. nordd.): rubbeln. 2. hobeln, raspeln, schaben, zerkleinern; (bes. schweiz.): raffeln. 3. [ab]wetzen, [auf]kratzen, [auf]scheuern; (nordd.): schubbern.… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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