Reichsbischof

Reichsbischof

Der Reichsbischof (als Verballhornung der nationalsozialistischen Kürzelwut auch ironisch als Reibi bezeichnet) war nach der Kirchenverfassung vom 11. Juli 1933 das höchste Organ der Deutschen Evangelischen Kirche, die als Körperschaft öffentlichen Rechts an die Stelle des Deutschen evangelischen Kirchenbundes trat. Das Amt eines Reichsbischofs gab es in der evangelischen Kirche nur während der Zeit des Dritten Reiches.

Erster designierte Reichsbischof war bis zum 24. Juni 1933 Friedrich von Bodelschwingh, der das Amt wegen der kirchenpolitischen Auseinandersetzungen im Frühjahr und Sommer 1933 nicht antrat, danach wurde am 27. September 1933 der Wehrkreispfarrer von Königsberg, Ludwig Müller, ein überzeugter Nationalsozialist und bedingungsloser Gefolgsmann Hitlers, zum Reichsbischof ernannt (bis 1945). Das evangelische Bischofsamt wurde durch ihn schwer diskreditiert.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Reichsbischof — Reichsbischof,   der leitende Amtsträger der Deutschen Evangelischen Kirche. Das Amt des Reichsbischofs wurde auf Grundlage ihrer Verfassung vom 11. 7. 1933 eingeführt und repräsentierte im Rahmen der nationalsozialistischen Kirchenpolitk das… …   Universal-Lexikon

  • Ludwig Müller (Theologe) — Ludwig Müller (1933) Johann Heinrich Ludwig Müller (* 23. Juni 1883 in Gütersloh; † 31. Juli 1945 in Berlin, vermutlich Suizid) war in der Zeit des Nationalsozialismus Reichsbischof der Deutschen Ev …   Deutsch Wikipedia

  • Thietmar von Merseburg — Neuzeitliche Darstellung des Bischofs Thietmar von Merseburg auf dem Stadtbrunnen in Tangermünde …   Deutsch Wikipedia

  • Amt Rödinghausen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Roedinghausen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bund für deutsches Christentum — Kirchenratswahlen am 23. Juli 1933: Wahlpropaganda mit SA Unterstützung vor der St. Marien Kirche am Neuen Markt in Berlin Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen …   Deutsch Wikipedia

  • Glaubensbewegung Deutsche Christen — Kirchenratswahlen am 23. Juli 1933: Wahlpropaganda mit SA Unterstützung vor der St. Marien Kirche am Neuen Markt in Berlin Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen …   Deutsch Wikipedia

  • Kampf- und Glaubensbewegung DC — Kirchenratswahlen am 23. Juli 1933: Wahlpropaganda mit SA Unterstützung vor der St. Marien Kirche am Neuen Markt in Berlin Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbewegung Deutsche Christen — Kirchenratswahlen am 23. Juli 1933: Wahlpropaganda mit SA Unterstützung vor der St. Marien Kirche am Neuen Markt in Berlin Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkampf — Als Kirchenkampf bezeichnet man im engeren Sinn den Konflikt zwischen evangelischen Christen der Bekennenden Kirche und Deutschen Christen von 1933 etwa bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939. Im weiteren Sinn wird oft die Epoche der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”