- Renault R5
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Der Renault 5 – kurz R5 – war ein zwischen 1972 und 1996 produzierter Kleinwagen des französischen Fahrzeugherstellers Renault.
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R5 (1972–1984)
Renault Renault 5 (1972–1984)
R5 Phase 1 Hersteller: Renault Produktionszeitraum: 1972–1984 Klasse: Kompaktklasse Karosserieversionen: Schrägheck, drei-/fünftürig Motoren: vier Zylinder in Reihe, Benzin, 0,9–1,4 l Länge: 3520 mm Breite: 1550 mm Höhe: 1410 mm Radstand: 2405–2435 mm Leergewicht: ab 735[1] kg Vorgängermodell: Renault 4 Nachfolgemodell: Renault 5 Supercinq Ursprünglich als Ergänzung zum Renault 4 und als modernere und billiger zu produzierende Alternative zum Renault 6 gedacht, entwickelte sich der R5 in den 1970er Jahren zu einem Verkaufserfolg. Dies lag vor allem an den niedrigen Kosten und den kompakten Abmessungen. Der Wagen hatte eine selbsttragende Karosserie ohne den Plattformrahmen des R4 und R6. Die Radaufhängungen waren denen des R4 ähnlich, aber einfacher und aus weniger Teilen aufgebaut.
Es gab verschiedene Motorvarianten von 850 cm³ bis 1400 cm³, zuletzt auch mit Turboaufladung im R5 Alpine Turbo (122B). Der Motor saß längs hinter der Vorderachse, das Getriebe davor. Frühe R5 hatten wie der R4 eine Revolverschaltung, später gab es eine etwas hakelige und anfällige Knüppelschaltung.
Den R5 gab es anfangs nur als Dreitürer, ab 1977 auch fünftürig. Auf Basis des Renault 5 entstand der Kompaktsportwagen Renault 5 Turbo. Eine Stufenheckvariante wurde für den spanischen Markt im Renault-Werk FASA in Valladolid/Spanien gebaut und unter dem Namen Renault 7 verkauft. Man wollte das in anderen Märkten aufgebaute Image des R5 nicht durch ein in dieser Fahrzeugklasse eher als konservativ angesehenes Stufenheckmodell kompromittieren. Ab 1977 wurde der Renault 5 als Lizenzbau der Firma SAIPA auch im Iran angeboten.
Motorsport
Mit dem Renault 5 wurde auch ein nationaler und internationaler Cup ausgetragen. Die teilnehmenden Fahrzeuge waren zuerst der R5 TS (R1224) mit 47 kW (64 PS), später der R5 Alpine (R1223) mit 68 kW (93 PS) und zum Ende der Bauzeit der R5 Alpine Turbo (R122B) mit 79 kW (108 PS).
Exportmodelle
In die USA wurde der Wagen mit zusätzlichen verchromten Bauteilen und Abgaskatalysator als Renault Le Car exportiert. Als in Deutschland abgasarme Fahrzeuge steuerbegünstigt wurden, wäre die Katalysatorversion des R5 der einzige Kleinwagen gewesen, der unter diese Regelung gefallen wäre, wenn sie nicht erst ab 1,4 l Hubraum gegolten hätte. Das wurde später durch ein Gerichtsurteil korrigiert, nachdem Halter von Katalysator-R5s geklagt hatten .
"Super" 5 (1984–1996)
Renault Renault 5 (1984–1996)
R5 Phase 2 Hersteller: Renault Produktionszeitraum: 1984–1996 Klasse: Kleinwagen Karosserieversionen: Schrägheck, drei-/fünftürig,
KleintransporterMotoren: Ottomotoren:
1,0−1,7 Liter
30−118 kW
Dieselmotor:
1,6 l 40 kWLänge: Dreitürer: 3590 mm
Fünftürer: 3650 mmBreite: 1520 mm Höhe: 1400 mm Radstand: 2405–2465 mm Leergewicht: 785 kg Vorgängermodell: Renault 5 Nachfolgemodell: Renault Clio Der Nachfolger des ersten Renault 5 wurde Ende 1984 vorgestellt. Er wurde komplett neu entwickelt, in der Form jedoch dem Ursprungsmodell angeglichen. Der Motor war jetzt quer eingebaut. Die Karosserie war selbsttragend, die Vorderachse bestand aus einem Fahrschemel mit Querlenkern. In Reparaturlisten wird der R5 der Phase zwei auch hierzulande als „Super 5“ gekennzeichnet. Von dem Phase 2-Modell gibt es auch eine seltene Cabrio-Version.
Erwähnenswert ist der R5 Turbo mit einem 1,4-Liter-Turbomotor und anfänglich 85 kW/115 PS später 88 kW/120 PS Leistung, sowie der R5 Turbo GT ebenfalls mit 1,4-Liter-Turbomotor und 118 kW/160 PS Leistung. Der R5 GTE mit einem 1,7-Liter-Saugmotor und 69 kW/94 PS Leistung. Sie sind die sportlichsten Varianten des R5, die ausschließlich als Dreitürer erhältlich waren. Der R5 Turbo GT war lange Zeit der schnellste jemals gebaute Serienkleinwagen. Das Zusammenspiel des 75 PS Basismotors aus dem GTL, unterstützt mit einem Garrett-T3 Turbolader und einem "Kampfgewicht" von 822 kg ermöglichte einen Sprint von 0 auf 100 in nur 7,9 Sekunden. Während der GT-Turbo in seiner ersten Baureihe noch mit Verbreiterungen im Anthrazit-plasik und LM-Felgen ohne Mittelloch ausgestattet war, wurden nach Erscheinen des GTE die Verbreiterungen und der geänderte Kühlergrill in Wagenfarbe lackiert, das Design der Leichtmetall-Felgen verändert und ein dezenter Heckspoiler angebracht. Standardmäßig wurden die Fahrzeuge mit Reifen der Marke Michelin, Typ MXV in der Dimension 195/55-13 bestückt. Die Einführung des Katalysator bewog Renault dazu, den Turbo GT einzustellen und stattdessen in selber Optik den GTE zu produzieren. Während der Turbo GT vornehmlich in weiß, rot, blau metallic und schwarz ausgeliefert wurde (weiß und schwarz mit jeweils rotem Teppich), war beim GTE die dunkelblaue Version (Le Mans blau met.) sehr populär. Der Renault 5 GTE hatte einen 1,7-Liter-Saugmotor (F-Motor) und brachte es auf 94 PS (mit G-Kat) und 97 PS (ohne). Von der Sportlichkeit war der GTE aber weit vom Turbo GT entfernt, da die Kraft fehlte und das Fahrzeuggewicht etwas höher war. Dafür waren die Temperaturprobleme aufgrund des heißen Turboladers und die daraus resultierenden Leistungsschwankungen, sowie der hohe Benzinverbrauch bei zügiger Fahrt beim Einpritzermodell GTE kein Thema mehr. Der Turbo GT kann durchaus als Exot, der eigentlich nur für den Motorsport vorgesehen war, bezeichnet werden. Die Praxistauglichkeit hielt sich in Grenzen. Gut erhaltene Modelle sind heute äußerst rar und nur zu einem relativ hohen Preis (3.000-6.000 Euro) zu bekommen und gelten bei Kennern als Liebhaberfahrzeuge, während der GTE nie die Popularität des Turbo GT erreichen konnte.
Das Sondermodell R5 Exclusiv (in Frankreich Baccara) wartete mit einer deutlich besseren Geräuschdämmung, dicken Veloursteppichen, einer speziellen Heckablage mit großem Staufach aus Leder, Aluminiumfelgen, dem Lederlenkrad und dem Schaltknauf aus dem GTE-Modell, einer beigen Voll-Lederausstattung, der 1,7-Liter-Vergasermaschine mit 87 PS, einem ungeregelten Katalysator und 180 km/h Spitzengeschwindigkeit auf. Verzögert wurde dieses Modell durch innenbelüftete Scheibenbremsen des Turbos. Der Exclusiv wurde nur rund 4.000 mal gebaut und ausschließlich in den Farben Metallic-Schwarz, Champagner und Metallic-Braun angeboten. Der empfohlene Verkaufspreis betrug 25.000 DM.
Speziell gegen Ende der Bauzeit hin wurde der R5 in einer Vielzahl von Sondermodellen mit bunten Stoffsitzen und ein paar Extras angeboten. Beispiele sind die Sondermodelle Primus, Prima, Tiga und der R5 Campus. Beim Campus handelt es sich um eine Grundausstattungsvariante ohne jegliche Extras mit dem 58-PS-C-Motor – dieses Modell wurde auch nach Vorstellung des Nachfolgers Clio noch eine Weile weiter angeboten.
Produziert wurde die zweite Baureihe des Renault 5 bis 1990 in Frankreich (dort auch bekannt als Supercinq, zu Deutsch Super 5) sowie im Renault-Werk FASA in Spanien (dort auch als Supercinco bekannt), danach bis 1996 in Jugoslawien bzw. in Slowenien.
Auf Basis des R5 Phase 2 wurde auch ein Hochdachkombi als Ablösung der Vorgängermodelle auf Basis des R4 gefertigt, der als Renault Rapid (Deutschland, Österreich), Renault Express (z. B. in Frankreich, Spanien, Schweiz, Italien) und Renault Extra (Großbritannien und Irland) vertrieben wurde.
Nachfolgemodell
Nachfolger wurde der Renault Clio.
Lizenznachbauten
Gebaut wird das erste Modell des R5 noch immer und fast unverändert im Iran. Dort wird der fünftürige R5 als Sepand, oder auch als Renault PK mit einem 1,3-Liter-Benzinmotor und einer Klimaautomatik verkauft. Nebenbei muss noch angemerkt werden, dass der Iran französische Originalteile importierte. Mittlerweile ist der PK dort ein sehr populäres Auto geworden.
Einzelnachweise
Weblinks
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