Rettungsuboot

Rettungsuboot

Rettungs-U-Boote (englisch: Deep Submergence Rescue Vehicle) sind spezielle U-Boote zur Rettung von anderen U-Booten oder deren Besatzung. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Typen von Rettungs-U-Booten: Bemannte und Unbemannte Rettungs-U-Boote.

Inhaltsverzeichnis

Unbemannte Rettungs-U-Boote

Sie dienen der Befreiung von U-Booten welche sich in Netzen, Kabeln oder ähnlichem verfangen haben und aus eigener Kraft nicht wieder hoch kommen. Um eine solche Rettungsaktion vornehmen zu können, muss das U-Boot mindestens noch in der Lage sein, nach der Befreiung selbstständig wieder aufzutauchen.

Die tauchfähigen Geräte sind im Normalfall mit Scheinwerfern, Sonar, Kameras und zwei Roboterarmen ausgerüstet. Die Roboterarme dienen zur eigentlichen Rettung, dazu können sie je nach Modell Stahlseile bis zu 7 cm durchtrennen oder Lasten bis zu 300 kg heben.

Aufgrund ihrer geringen Größe und Gewichtes sind unbemannte Rettungs-U-Boote luftverlastbar und so weltweit einsetzbar.

Derartige Mini-U-Boote werden nur von Großbritannien (Royal Navy) und den USA (US Navy) eingesetzt. Beide nutzen U-Boote vom Typ ROV Scorpio, jedoch in verschiedenen Versionen. Die Royal Navy verfügt über ein solches U-Boot, die US-Navy verfügt über zwei.

Einer der bekannteren Einsätze eines unbemannten Mini-U-Bootes fand im August 2005 statt, als ein Scorpio der Royal Navy ein bemanntes russisches Rettungs-U-Boot vor Kamtschatka befreite. Russland hat aus diesem Anlass die Absicht bekundet, selbst britische Scorpio-Tauchroboter anzuschaffen[1].

Bemannte Rettungs-U-Boote

Ein DSRV auf dem U-Boot USS La Jolla

Bemannte Rettungs-U-Boote dienen dazu, wenigstens die Besatzung eines gesunkenen U-Bootes zu retten auch wenn keine Hoffnung mehr besteht, das ganze U-Boot zu bergen.

Damit die Besatzung vom gesunkenen U-Boot ins Rettungs-U-Boot umsteigen kann, verfügen die Rettungs-U-Boote unten am Rumpf über eine Andockstation, mit der sie an den meisten gängigen U-Booten andocken können. Die Rettungs-U-Boote können je nach Typ zwischen einigen wenigen und über 30 Personen pro Tauchgang aufnehmen.

Bemannte Rettungs-U-Boote haben den Nachteil, dass sie relativ groß und deshalb nur begrenzt luftverlastbar sind (nur in sehr großen Flugzeugen). Die U-Boote unterscheiden sich auch stark in ihrer maximalen Tauchtiefe, die zwischen wenigen hundert Metern und deutlich über 1000 Metern liegen kann. Rettungsboote, die eine solche Tiefe erreichen, werden auch als Tiefsee-Rettungs-U-Boote bezeichnet.

Nutzerstaaten

AS-28 Pris der russischen Marine
  • Die Royal Navy verfügt über ein bemanntes Rettungs-U-Boot vom Typ LR5 , dieses kann 16 Personen pro Tauchgang aufnehmen.
  • Die US Navy verfügte bis 2000 über zwei, bis 2008 noch über ein bemanntes Rettungs-U-Boote der Mystic-Klasse, die als DSRV (Deep Submergence Rescue Vehicle) bezeichnet werden und je 24 Personen pro Tauchgang aufnehmen konnten.
  • Die russische Marine verfügt über fünf oder sechs bemannte Rettungs-U-Boote, davon vier oder fünf der Pris-Klasse, welche je 20 Personen aufnehmen können.
  • Schweden verfügt mit dem URF über das vielleicht leistungsfähigste Rettungs-U-Boot der Welt, insbesondere was seine Kapazität und die Fähigkeit zum Transport der Personen unter Normaldruck angeht
  • Italien verfügt über ein Rettungs-U-Boot mit der Bezeichnung SRV 300 mit einer maximalen Tauchtiefe von 300 Metern und der Kapazität zur Rettung von zwölf Personen pro Tauchgang
  • Daneben verfügen Japan, China, Korea und Australien über bemannte Rettungs-U-Boote.

Film

Die DSRV der US Navy kommen in mehreren Filmen vor, unter anderem in „Jagd auf Roter Oktober“, wo ein DSRV dazu benutzt wird, das (fiktive) russische U-Boot „Roter Oktober“ zu „entern“.

Im Film U-Boot in Not wird das DSRV der US Navy benutzt um Überlebende aus dem gesunkenen Atom U-Boot USS-Neptune zu retten.

Einzelnachweis

  1. Magazin: Russische Marine verbot U-Boot-Rettung. www.welt.de. Abgerufen am 17. September 2008.

Weblinks


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