Rheinhallen

Rheinhallen
Die Rheinhallen am Kölner Rheinufer

Die Rheinhallen sind ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble in Köln-Deutz am Rheinufer nördlich der Hohenzollernbrücke. Sie wurden bis 2005 als Messehallen von der Koelnmesse genutzt. Das äußere Bild der Rheinhallen, das das rechtsrheinische Rheinpanorama prägt, geht auf die Bebauung von 1928 zurück.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Auf die Initiative vom Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde 1922 die Kölner Messegesellschaft mit dem Ziel, Köln die alte Vormachtstellung im Rheinland zurückzubringen, gegründet. Am 11. Mai 1924 wurde die erste Messe in mehreren Hallen auf dem vormaligen Kasernengelände eröffnet, das bereits zur Werkbundausstellung 1914 für einen Vergnügungspark genutzt worden war.

Anlässlich der Internationalen Presse-Ausstellung „Pressa“ 1928 wurden die bestehenden uneinheitlichen Ausstellungshallen nach dem Entwurf des Architekten Adolf Abel durch eine Randbebauung mit einheitlicher Fassade und dem Messeturm eingefasst und durch das sogenannte „Staatenhaus“ erweitert.

Die Plakette am Messeturm

Im Nationalsozialismus wurden die Messehallen als Deportationsunterkünfte für Juden und „Zigeuner“ genutzt, die von Köln aus in die Vernichtungslager geschickt wurden. Außerdem wurden dort Zwangsversteigerungen von jüdischem Eigentum vorgenommen, das die Deportierten in ihren Wohnungen zurücklassen mussten. Eine Plakette am Messeturm erinnert an diese Geschichte.

In der Nachkriegszeit wurden nach der ersten Frühjahrmesse 1947 immer wieder Umbauten vorgenommen, so dass die Fläche innerhalb der Randbebauung vollständig genutzt wurde. Ein Restaurant wurde in einem eigenen Baukörper vor die Rheinfront gesetzt. Weitere Hallen wurden in den Zwischenraum zum „Staatenhaus“ gebaut.

Heutige Nutzung

Rheinhallen während der Sanierung, fotografiert vom Kölntriangle
Fassade der Rheinhallen

2005 trennte sich die Koelnmesse vorzeitig von den Rheinhallen, um ihren „Masterplan2006“ zu verwirklichen.

Bis 2010 wird innerhalb der historischen Backsteinfassade ein Bürokomplex sowie ein modernes Sendezentrum für die Mediengruppe RTL mit den TV-Sendern RTL, VOX, Super RTL sowie dem Nachrichtensender n-tv entstehen. Bereits bezogen wurden die Rheinhallen von Teilen der 2006 vom Talanx-Versicherungskonzern übernommenen HDI-Gerling Versicherung sowie dem Finanzdienstleister der Talanx AG, der Talanx Asset Management GmbH. 1500 von 2000 Stellplätzen in einem neugebauten Parkhaus vor der nordöstlichen Seite der Rheinhallen wird die Mediengruppe RTL belegen.

Da Messeturm und rote Backsteinfassade unter Denkmalschutz stehen[1], wurde der gesamte Gebäudekomplex entkernt. Dazu wurde die Fassade mit Metallstützen gesichert und der gesamte innere Gebäudeteil abgerissen.

Literatur

Michael Plappert, Dirk Seidl „Baugrubensicherung und Gründung für die Bürohäuser Rheinhallen/Rheinpark in Köln“, TIEFBAU 6/2007, S. 361–369, pdf-Download im Wissenportal der TU Dresden (www.baumaschine.de)

Weblinks

 Commons: Rheinhallen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Denkmal ist seit dem 1. Juli 1980 geschützt
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