Rheinische Kliniken Düren

Rheinische Kliniken Düren

Die Rheinischen Kliniken Düren sind eine Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, forensische Psychiatrie und soziale Rehabilitation im Norden von Düren. Sie sind nach den Rheinischen Kliniken in Bedburg-Hau die zweitgrößte Klinik dieses Fachbereiches in NRW. Die Kliniken werden vom Landschaftsverband Rheinland betrieben.

Derzeit sind 1.020 Menschen im Krankenhaus beschäftigt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1873 wird auf dem Gelände im Norden mit dem Bau einer Provinzial Heil- und Pflegeanstalt für 400 Kranke begonnen. Düren löst am 1. Mai 1878 die bisherige, aufgelöste Anstalt in Siegburg ab.

Der Zuständigkeitsbereich für die Klinik Düren im Jahre 1878:

Dieser Bereich hat sich später geändert.

Am 7. August 1900 wird in Düren das „Erste Rheinische Bewahrungshaus für 48 kriminelle männliche Geisteskranke“ eröffnet. Die Zahl der Krankenbetten steigt in den Jahren auf 700 Stück (1911). im Ersten Weltkrieg wird das Krankenhaus als Lazarett genutzt.

1930 wird das Staatsgut Hommelsheim zwischen Eschweiler über Feld und Frauwüllesheim angekauft. Auf dem 127 ha großen Gut arbeiten etwa 100 geistig behinderte Menschen und stellen mit landwirtschaftlichen Produkten die Versorgung der Kliniken sicher.

Im Jahr 1937 sind 1.579 Menschen untergebracht.

Viele Patienten wurden während des Nazi-Regimes in den als Aktion T4 bekannt gewordenen nationalsozialistischen Gewalttaten systematisch ermordet.

Nach den Bombenangriffen auf Düren am 16. November 1944 (siehe Luftangriffe auf Düren) wird das Haus evakuiert. Einige Patienten kehren am 17. Juni 1945 wieder zurück.

1951 wird die „Provinzial Heil- und Pflegeanstalt“ in „Landesheilanstalten“ umbenannt. Die Belegung ist wieder auf 800 Kranke gestiegen. Ab 1959 werden in Rödingen und Wollersheim (Burg Gödersheim), Außenstellen mit Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für weitere Kranke eingerichtet. 1963 werden die „Landesheilanstalten“ in „Landeskrankenhaus“ umbenannt.

Nach dem Neubau der Aufnahmeklinik 1966 und weiterer Stationen steigt die Zahl der Patienten auf 1.743 im Jahre 1970. 1975 wird vor den Toren der Klinik eine erste Übungswohnung bezogen. Später werden in Düren und den umliegenden Orten Wohngemeinschaften eingerichtet. 1978 erfolgt die Umbenennung in „Rheinische Landeskliniken“. Die Außenstellen Hommelsheim, Wollersheim und Rödingen sowie die Wohngemeinschaften werden 1980 in ein selbstständiges Heilpädagogisches Heim ausgegliedert.

Im April 1986 wird direkt neben der Klinik der Neubau der Abteilung für forensische Psychiatrie fertiggestellt. Das durch eine Wallmauer gesicherte Gelände hat Dorfstruktur (einzelne Häuser, Marktplatz, Spazierwege etc.). Hier werden psychisch kranke Straftäter untergebracht. Im Jahr 2006 sind in der Forensik 120 Patienten.

1996 wird in Alsdorf die erste dezentrale Tagesklinik für den Kreis Aachen eröffnet. Es folgen weitere. 1997 werden die Kliniken in „Rheinische Kliniken“ umbenannt.

Die Kliniken im Volksmund

Dürener haben ein neutrales Verhältnis zu den Kliniken. Im Volksmund hat die Klinik verschiedene Namen:

  • elef morje (11 Morgen - die damalige Größe der Anstalt)
  • jeckes oder jeckeberg (weil das Gelände etwas erhöht ist)
  • Irrenanstalt

Der Einzugsbereich heute

Sonstiges

Bekanntheit erlangten die Kliniken, insbesondere die Forensik, durch den Ausbruch (Befreiung durch einen Komplizen während eines Zahnarztkonsils außerhalb der gesicherten forensischen Abteilung im Gelände der Allgemeinpsychiatrie der Rheinischen Kliniken) des Gewaltverbrechers Bernd Büsch im Jahre 1998.

Weblinks

50.816696.482437Koordinaten: 50° 49′ 0″ N, 6° 28′ 57″ O


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