Rheinzeitung

Rheinzeitung
Rhein-Zeitung
Beschreibung Abonnement-Tageszeitung
Verlag Mittelrhein-Verlag GmbH
Erstausgabe 20. April 1946
Erscheinungsweise Montags bis Samstags
Auflage
(IVW Q3/2008)
206.198 Exemplare
Chefredakteur Joachim Türk und Christian Lindner
Herausgeber Mittelrhein-Verlag GmbH
Geschäftsführer Walterpeter Twer und Dr. Thomas Rochel
Weblink rhein-zeitung.de
ZDB 1398909-1
Das Verlagsgebäude der Rhein-Zeitung im Industriegebiet von Koblenz

Die Rhein-Zeitung (RZ) ist eine Regionalzeitung im nördlichen Rheinland-Pfalz. Sie wird herausgegeben von der Mittelrhein-Verlag GmbH mit Sitz in Koblenz.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitungsgebiet und Struktur

Das Verbreitungsgebiet der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben ist der gesamte ehemalige Regierungsbezirk Koblenz sowie die Stadt Mainz samt Umland. Die Rhein-Zeitung berichtet damit aus einem Gebiet, das 9489 Quadratkilometer (die 3,7-fache Fläche des Saarlandes) umfasst und rund 1,7 Millionen Einwohner und 1113 Kommunen hat. Das Blatt erreicht täglich rund 680.000 Leser (Stand 2008).

Die Rhein-Zeitung erscheint in 17 Lokalausgaben mit acht verschiedenen Titeln: Rhein-Zeitung (unter diesem Namen erscheinend in der Stadt Koblenz sowie den Kreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz und Neuwied), Kirner Zeitung (Verbandsgemeinde und Stadt Kirn), Mainzer Rhein-Zeitung (Stadt und Umland Mainz), Nahe-Zeitung (Kreis Birkenfeld), Oeffentlicher Anzeiger (Kreis Bad Kreuznach), Rhein-Hunsrück-Zeitung (Rhein-Hunsrück-Kreis), Rhein-Lahn-Zeitung (Rhein-Lahn-Kreis) und Westerwälder Zeitung (Westerwaldkreis). In fünf Landkreisen erscheinen die Ausgaben kreisweit, in den Kreisen Altenkirchen, Bad Kreuznach, Neuwied, Mayen-Koblenz sowie im Rhein-Lahn-Kreis erscheint die Rhein-Zeitung mit zwei jeweils räumlich differenzierten Ausgaben („Splitting-Ausgaben“).

Geschichte

Verlag

Die Rhein-Zeitung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als völlige Zeitungsneugründung ohne direkte Vorläufer. Im März 1946 übertrug die Militärregierung der französischen Besatzungszone dem damals 32-jährigen Bauingenieur Peter Josef Stein aus Mayen die Lizenz zur Herausgabe der Rhein-Zeitung. Stein und Dr. Wilhelm Nowack gründeten dafür die Rhein-Mosel-Verlag GmbH mit Sitz in Koblenz. Zum ersten Mal erschien die Rhein-Zeitung am 20. April 1946. Gesetzt und gedruckt wurde die neue Zeitung in der Koblenzer Görres-Druckerei.

Im Dezember 1947 gab Nowack seinen Gesellschafteranteil am Rhein-Mosel-Verlag an den Verlagskaufmann Walter Twer (damals 43 Jahre) aus Nassau ab, der daraufhin zum Geschäftsführer bestellt wurde. 1948 ging die Rhein-Zeitung auf die Mittelrhein-Verlag GmbH (Koblenz) über. Der Mittelrhein-Verlag wurde am 29. April 1948 von den gemeinsamen Lizenzträgern Verlagsdirektor Walter Twer, Chefredakteur Oscar Richardt und Chefredakteur Michael Weber gegründet. Sie nahmen zugleich die Kaufleute Erich Schneider und Joachim Ulrich als weitere Gesellschafter auf. Der neue Verlag wurde in der Ausgabe vom 5. Mai 1948 erstmals im Impressum als Herausgeber der Rhein-Zeitung genannt. Ab November 1948 wurde die Rhein-Zeitung in einer eigenen Druckerei auf dem Gelände des Koblenzer Forts Asterstein hergestellt. Einzelne Lokalausgaben wurden von örtlichen, durch Werkverträge gebundenen Druckereien gefertigt. 1951 zog die Druckerei der Rhein-Zeitung in Koblenz vom Fort Asterstein in die Stegemannstraße um.

1966 erwarb der Mittelrhein-Verlag im neuerschlossenen Koblenzer Industriegebiet "Rheinhafen" ein 20.000 Quadratmeter großes Grundstück, um dort ein neues Druckhaus sowie ein neues Verlagsgebäude zu bauen. 1968 gingen dort zwei neue Hochdruck-Rotationsmaschinen in Betrieb. Verlag, Zentralredaktion, Anzeigenabteilung und Setzerei bezogen den neuen Standort im August 1969.

1969 gab sich die Rhein-Zeitung ein Redaktionsstatut, in dem sich die Redakteure zur Unabhängigkeit von Staat und Parteien verpflichten und jegliche Einflussnahme abwehren.

In weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes besitzt die Rhein-Zeitung eine Quasi-Monopolstellung als regionale Tageszeitung. Allerdings hat der Verlag gerade in den Randgebieten mit zunehmender Konkurrenz und sinkenden Abo-Zahlen zu kämpfen.

Als einer der ersten Regionalzeitungsverlage hatte der Verlag seine Lokalredaktionen, also sein Kerngeschäft, aus tariflichen Gründen ausgegliedert. In den Tochtergesellschaften werden deutlich unter Tarif liegende Gehälter gezahlt. Zahlreiche Verlage sind dem Koblenzer Modell mittlerweile gefolgt. Auch das Kernunternehmen, der Mittelrhein-Verlag, ist mittlerweile nicht mehr Mitglied des Verbandes Deutscher Zeitungsverleger und unterliegt daher nicht der Tarifbindung.

Lokalausgaben

Bereits im ersten Monat nach seiner Gründung im April 1946 erschien das Blatt in einer Auflage von 52 000 Exemplaren mit den Lokalausgaben Neuwied, Koblenz, Mayen-Andernach, Cochem-Zell, Bad Kreuznach und Westerwald.

1947 gründete die Rhein-Zeitung fünf weitere Lokalteile für die Regionen Lahn-Diez, Altenkirchen und Simmern (Januar), Ahrweiler (März) sowie Birkenfeld (Juni).

1948 erschienen weitere Lokalausgaben für die Bereiche Mosel/Bernkastel (Januar), St. Goar (August) und den Regierungsbezirk Trier/Eifel (Oktober).

Im Januar 1950 führte der Mittelrhein-Verlag die Lokalausgabe Sankt Goarshausen ein. Zum 4. Februar 1950 übernahm der Verlag den Titel "Westerwälder Zeitung", zum 1. April 1950 den Titel "Lahn-Zeitung". Im Dezember 1950 erhielt die Region Betzdorf und Wissen eine eigene Lokalausgabe mit dem Titel "Rhein-Zeitung".

1953 erhielt die Region Andernach eine eigene Lokalausgabe. Sie erschien erstmals am 9. Mai. Am 31. Juli 1953 wurden die Lokalausgaben Altenkirchen, Betzdorf und Wissen zu einer gemeinsamen Lokalausgabe für den gesamten Kreis Altenkirchen zusammengelegt.

1954 übernahm der Mittelrhein-Verlag zum 25. März die Titel „Bernkasteler Zeitung“, „Birkenfelder Zeitung“, „Idar-Obersteiner Nachrichten“, „Stadt- und Landbote“ (Baumholder) sowie den „Oeffentlichen Anzeiger“ im Raum Bad Kreuznach. Am 27. März 1954 folgte die Übernahme des Titels „Hunsrücker Zeitung“.

1969 wurden im Kreis Birkenfeld am 2. Juni die Lokalausgaben "Idar-Obersteiner Nachrichten", "Birkenfelder Zeitung" und "Stadt- und Landbote Baumholder" zur Ausgabe „Nahe-Zeitung“ vereinigt.

1972 übernahm der Mittelrhein-Verlag im Kreis Bad Kreuznach am 2. November die „Kirner Zeitung“.

1981 übernahm der Mittelrhein-Verlag im Kreis Bad Kreuznach am 2. Januar den im Raum Meisenheim erscheinenden Titel „Allgemeiner Anzeiger“.

1985 erhielt die Lahnsteiner Ausgabe der Rhein-Zeitung am 1. April den Titel „Rhein-Lahn-Zeitung“.

1986 übernahm der Mittelrhein-Verlag am 1. September den Titel „Bendorfer Zeitung“. Zum Jahreswechsel 1992/93 wurde diese Ausgabe in die Koblenzer Lokalausgabe der Rhein-Zeitung integriert.

1987 erschien am 14. Oktober die erste Ausgabe der Mainzer Rhein-Zeitung.

Internet-Aktivitäten

Ende 1995 bot die RZ als erste deutsche Tageszeitung einen Onlinedienst mit eigener Redaktion an. Seit 1996 werden alle Artikel aus RZ und RZ-Online in einem Internet-Volltext-Archiv abgelegt. 2001 entwickelte RZ-Online mit E-Paper die weltweit erste 1:1-Darstellung einer Zeitung auf HTML-Basis. Seit 2004 ist ein eigens entwickelter Wikipedia-Mirror in RZ-Online und E-Paper integriert. Per Doppelklick auf ein Wort im Text wird die Enzyklopädie durchsucht.

Gemeinsam mit anderen regionalen Zeitungsverlagen ist der Mittelrhein Verlag seit Juni 2008 an dem regionalen Online-Anzeigenportal Kalaydo beteiligt, in das die Rhein-Zeitung ihr Online-Anzeigengeschäft übertragen hat.

Geschäftsführer des Verlages und Chefredakteure der Rhein-Zeitung

Geschäftsführer des Rhein-Mosel-Verlags:

  • März 1946 - Dezember 1947 Peter Josef Stein, Dr. Wilhelm Nowack
  • Dezember 1947 – April 1948 Peter Josef Stein, Walter Twer


Geschäftsführer des Mittelrhein-Verlages:

  • 1948 - 1952 Oscar Richardt, Michael Weber, Walter Twer
  • 1952 - 1956 Michael Weber, Walter Twer
  • 1956 - 1957 Walter Twer
  • 1957 - 1964 Erich Schneider, Joachim Ulrich
  • 1964 - 1970 Erich Schneider
  • 1970 - 1974 Erich Schneider, Jörn Ulrich
  • 1975 - 1979 Jörn Ulrich, Werner Theisen
  • 1979 - 1980 Werner Theisen
  • 1980 - 1986 Werner Theisen, Walterpeter Twer
  • 1986 - 2008 Walterpeter Twer
  • seit 2008 Walterpeter Twer, Dr. Thomas Rochel


Chefredakteure der Rhein-Zeitung:

  • ab 1946 Oscar Richardt
  • 1948 - 1952 Oscar Richardt, Michael Weber
  • 1952 - 1956 Michael Weber
  • 1956 - 1967 Fritz Hirschner, Hans Maurer
  • 1967 - 1969 Hans Maurer
  • 1970 - 1986 Helmut Kampmann
  • 1986 - 1993 Hans Peter Sommer
  • 1993 - 1996 Horst Schilling
  • 1996 - 1998 Dieter Heitmann
  • 1998 - 2004 Martin Lohmann
  • seit 2004 Christian Lindner, Joachim Türk

Literatur

  • Helmut Kampmann: Koblenzer Presse-Chronik. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz 1988
  • Sonderausgabe der Rhein-Zeitung: 50 Jahre Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz 20. April 1996
  • media-analyse ag.ma 2008 Tageszeitungen

Weblinks


50.3911111111117.57972222222227Koordinaten: 50° 23′ 28″ N, 7° 34′ 47″ O


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