Ribbeck-Haus

Ribbeck-Haus
Das Ribbeck-Haus

Das Ribbeck-Haus ist das älteste noch existierende Wohngebäude und das einzige erhaltene Gebäude Berlins aus der Spätrenaissance; es steht in der Breiten Straße in Berlin-Mitte.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Das von Kammerrat Hans Georg von Ribbeck 1624 erbaute Haus grenzt direkt an den ebenfalls erhaltenen Alten Marstall. Der Marstall wurde von Michael Mathias Smids in den Jahren von 1665 bis 1670 im Auftrag des Großen Kurfürsten wiederaufgebaut, und Smids integrierte dabei das extra hinzugekaufte Ribbeck-Haus. Das heute unter Denkmalschutz stehendende Ribbeck-Haus entspricht keineswegs dem Originalzustand:

Das Ribbeck-Haus (Bildmitte) im Jahr 1890; in der Straßenflucht das Berliner Stadtschloss

1804 wurde anstelle der vier mit Voluten verzierten Zwerchgiebel ein drittes Geschoss aufgesetzt. Auf Befehl des Königs dienten die alten Giebel aus der Renaissancezeit jedoch wieder als Abschluss. Im 19. Jahrhundert wurden einige Anbauten vorgenommen, die man 1964 entfernte.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude beschädigt und bis Anfang der 1950er Jahre wiederaufgebaut. Das reich verzierte Rundbogenportal aus dem 17. Jahrhundert musste in den 1960er Jahren einer Kopie weichen. Bei der 1986 durchgeführten Rekonstruktion des Hauses wurde im Keller ein Kreuzgewölbe entdeckt und wiederhergestellt.

Nutzung

Der Hof veranstaltete in dem Gebäude die ersten Berliner Theater- und Opernaufführungen. Von 1708 bis in die 1920er Jahre diente es als Sitz von Behörden wie dem Oberappellationsgericht und der Oberrechnungskammer; danach beherbergte es Teile der Stadtbibliothek.

Zu Zeiten der DDR waren im Ribbeck-Haus Klub- und Bibliotheksräume sowie ein Restaurant etabliert. Außerdem nutzten es verschiedene berufsständische und kulturelle Vereinigungen. Seit dem 3. März 1996 ist dort das Zentrum für Berlin-Studien als Teil der Zentral- und Landesbibliothek Berlin untergebracht.

Literatur

  • Markus Sebastian Braun (Herausgeber): Berlin - Der Architekturführer. Verlagsgruppe Econ Ullstein List, München 2001, ISBN 3-88679-355-9, S. 14.

Weblinks

 Commons: Ribbeck-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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