- Autorennen London-Brighton
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Der London Brighton Run ist eines der ältesten Autorennen der Erde.
Nach Aufheben des vormaligen "Red Flag Act", der schnelles Autofahren verbot, wurde 1896 erstmals die Wettfahrt von London nach Brighton veranstaltet.
Um den rasanten Fortschritt der Technik nicht in die Veranstaltung zu tragen, gibt es der Fairness halber eine Baujahresgrenze: teilnehmen dürfen nur Fahrzeuge, die nachweislich vor 1905 gebaut wurden.
Von einschlägig Interessierten werden Unsummen gezahlt, um ein Fahrzeug zu erwerben, das über ein frühes Produktionsdatum die Berechtigung ergibt, beim prestigeträchtigen London Brighton Run mitfahren zu dürfen.
Seit Jahrzehnten sind diese Fahrten nun eher touristische Schaulauf-Veranstaltungen, in denen sich die Reichen im Licht der Öffentlichkeit und der Medien sonnen. Es ist ein Ereignis aus der schönen alten Zeit des Königs Edward, bei der auch viele Dampffahrzeuge auftreten, die zu jener Zeit noch eine ernste Konkurrenz zu Benzin-Mobilen waren.
Inhaltsverzeichnis
Bedeutung
Das London-Brighton-Veteranenrennen gilt als das längst bestehende Motorsportereignis der Welt. Das erste Rennen fand 1896 statt, und seit den 1920er Jahren in nahezu jedem Jahr. Um teilnehmen zu dürfen, muss ein Fahrzeug vor 1905 gebaut worden sein. Das Rennen ist auch die größte Versammlung von Veteranenfahrzeugen; 2005 starteten 443 Fahrzeuge.
Das Rennen findet am ersten Sonntag im November statt und startet bei Sonnenaufgang im Hyde Park, London. Es folgt im wesentlichen der Überlandstraße A23 und endet in Brighton nach einer Distanz von 86 km (54 Meilen). Unterwegs gibt es zwei offizielle Halte: in Crawley, um Kaffee zu trinken, und in Preston Park, einem Vorort von Brighton. Preston Park ist der offizielle Endpunkt des Rennens. Die Fahrzeuge fahren dann jedoch traditionell weiter zur Seepromenade „Madeira Drive“.
Die Organisatoren betonen, dass dieses Ereignis nicht ein Rennen im strengen Sinne sei: sie veröffentlichen nicht einmal eine Reihenfolge, in der die Fahrzeuge einlaufen. Die Teilnehmer dürfen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 mph (32 km/h) nicht überschreiten. Jeder, der vor 16.30 Uhr ankommt, erhält eine Medaille. Viele Teilnehmer schaffen das jedoch nicht.
Teilnehmer
Viele Teilnehmer, Rennfahrer und teils auch Besucher, kleiden sich in einem späten viktorianischen oder edwardianischen Stil. 1971 fuhr Königin Elisabeth II. als Passagier mit. Ein ständiger Teilnehmer ist Prinz Michael von Kent.
Geschichte
Das erste Rennen 1896, organisiert von Harry J. Lawson,[1] wurde als The Emanicipation Run benannt: es war ursprünglich die Feier der Aufhebung des Locomotive Act, der erzwungen hatte, dass Fahrzeuge nicht schneller als 4 mph (6.4 km/h) fuhren. Dieses Rennen wurde mit dem symbolischen Verbrennen einer roten Flagge gestartet, denn der Locomotive Act war dem Volk bekannt unter dem Namen „Red Flag Act“, da er erforderte, dass einem Verbrennungswagen ein Fußgänger mit roter Flagge vorauszugehen hatte.
Das nächste Rennen fand 1927 statt, es wurde seither jährlich veranstaltet, mit Ausnahme der Kriegszeit und Spritknappheit bis 1947. Dieser Umstand macht den Run zum längst bestehenden Rennen. Seit 1930 wurde das Rennen vom Royal Automobile Club veranstaltet.
Die 1953 erschienene Komödie Genevieve spielt während eines dieser Rennen.
Weblinks
- Offizielle Website
- Seite des “Veteran Car Club of Great Britain” zum Rennen
- Cuckfield Companion's Seite zum LBR
- Renault-Sport-Seite zum LBR
Referenzen
- ↑ Setright, L. J. K.: Drive On!: A Social History of the Motor Car. Granta Books 2004, ISBN 1-86207-698-7
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