- Red Flag Act
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Der Red Flag Act war ein Gesetz in Großbritannien, das 1865 eingeführt wurde, um Unfälle im Straßenverkehr durch die immer häufiger aufkommenden Dampfwagen zu vermeiden. Auch die Eisenbahngesellschaften sowie die Lobby der Pferdebesitzer hatten dieses Gesetz unterstützt.
Das Gesetz schrieb vor, dass ein Gefährt ohne Pferde oder ein Automobil mit einer Geschwindigkeit von maximal 4 Meilen (~ 6,4 km/h) in der Stunde fahren durfte. Innerhalb der Ortschaften betrug das Limit 2 Meilen pro Stunde. Bei jedem Automobil mussten zwei Personen zum Führen des Fahrzeugs anwesend sein und ein Fußgänger hatte voraus zulaufen, der zur Warnung der Bevölkerung eine rote Flagge tragen musste. Diese Vorschrift wirkte sich 31 Jahre äußerst hinderlich auf den Verkauf, auf die Entwicklung und den Bau von Automobilen in Großbritannien aus.
Der Red Flag Act war vor allem ein Triumph der Pferde-Lobby in England. Im Jahre 1875 starben in Großbritannien dennoch 1589 Menschen in der Folge von Straßenverkehrsunfällen mit Dampfwagen und Lokomobilen.
Erst 1896 wurde der Red Flag Act mit dem Gesetz über „Lokomotiven auf Straßen“ aufgehoben. Danach erst durften Autos und Kraftfahrzeuge schneller als Fußgänger unterwegs sein. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde von 4 Meilen auf 14 Meilen pro Stunde heraufgesetzt. Anlässlich dessen wurde am 17. November 1896 erstmals der London Brighton Run ausgetragen.
Siehe auch
Quelle
- Nutzfahrzeuge von DaimlerChrysler, Seite 8. - Motorbuch-Verlag 2005 ISBN 3-613-02541-8
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