- Richard Townes
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Richard Townes, Jr. († 23. Januar 1996 in Jarratt) war ein US-amerikanischer Mörder. Er wurde als 315. Mensch im US-Bundesstaat Virginia seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahre 1976 mit der Giftspritze für den Mord an Virginia Goebel hingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Die Tat
In den frühen Morgenstunden des 14. April 1985 wollte Richard Townes ein kleines 24-Stunden-Geschäft in Virginia Beach überfallen. Die 32-jährige Virginia Goebel, Mutter zweier Kinder, arbeitete als Nachtschichtkassiererin. Die letzte Person, abgesehen vom Mörder, die Goebel noch lebendig gesehen hat, war Dorothy Moore, eine Stammkundin aus der Nachbarschaft, die gegen zwei Uhr früh vorbeischaute, um einige Einkäufe zu besorgen. Dorothy sagte später vor Gericht aus, als sie im hinteren Teil des Ladens war, dass Richard Townes dort in der Ecke stand und eine Beobachtungsposition eingenommen hatte. Als Dorothy ihre Waren bezahlte, und sich bei Virginia nochmal vergewisserte, ob alles in Ordnung sei, stieg sie in ihr Auto und fuhr fort. Sie bemerkte im Rückspiegel, dass Townes ihre Wegfahrt beobachtete. Danach zog Townes eine .45 Pistole, schoss Goebel in Hinrichtungsmanier aus kurzer Distanz in den Kopf und flüchtete mit 186,13 US-Dollar.
Die Leiche von Virginia Goebel wurde gegen 5 Uhr von einem Kunden, mit dem Gesicht nach unten in einer Blutlache hinter dem Tresen gefunden.
Ermittelungen und Spuren
Drei Spuren führten bei den Ermittelungen zu Richard Townes.
1. Die .45 Projektilhülse die neben der Leiche gefunden wurde, konnte nach Ballistikuntersuchungen zu Townes Waffe zurückverfolgt werden.
2. Dorothy Moore, die sich erst einen Monat später bei der Polizei meldete, konnte Townes auf Fotos und bei einer Gegenüberstellung als den Mann identifizieren, den sie in der Mordnacht im Geschäft gesehen hatte.
3. Nachdem Richard Townes unter Verdacht im Virginia Beach Jail einsaß, gestand er gegenüber seinem Zellengenossen den Mord an Virginia Goebel.
Prozess
Townes wurde wegen Mordes, Überfall und wegen illegalem Waffengebrauchs bei einem Überfall angeklagt. Townes, der in der Vergangenheit schon wegen 29 anderen Straftaten belangt wurde, unter anderem als er 1976 einen Taxifahrer während sechs Stunden als Geisel hielt und ihm danach viermal in den Rücken schoss, wählte einen Pflichtverteidiger. Als dieser Pflichtverteidiger den Fall nicht annahm, stellte das Gericht Townes zwei neue Pflichtverteidiger, die Townes wiederum nicht akzeptierte, und sich kurzerhand entschloss sich selbst zu verteidigen. Dieses Recht ist unter dem 6. und 14. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten jedem Bürger garantiert.
Vom 22. April 1986 bis zum 5. Mai 1986 repräsentierte Townes sich vor Gericht selbst erfolglos.
Am 15. Juli 1986 wurde Townes von der Jury zum Tode verurteilt.
Die Hinrichtung
Am 23. Januar 1996 wurden ein Hinrichtungsaufschub und zwei Berufungsverfahren, die Townes angefordert hatte, vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten abgelehnt. Eine Begnadigung vom damaligen Gouverneur George Allen wurde ebenfalls abgelehnt.
Weil bei Townes keine sichtbare Armvene zu finden war, wurde die Spritze in seinen rechten Fuß verlegt. Über elf Jahre nach dem Mord an Virginia Goebel wurde mit 22-minütiger Verspätung Richard Townes im Greensville Correctional Center in Jarratt hingerichtet.
Weblinks
Personendaten NAME Townes, Richard ALTERNATIVNAMEN Townes, Richard Jr. KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Mörder GEBURTSDATUM 20. Jahrhundert STERBEDATUM 23. Januar 1996 STERBEORT Jarratt
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