- Richard Vetter
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Richard Vetter (* 11. September 1919; † 19. April 2000) war ein deutscher Erfinder aus Peine.
Auf die Idee des gelernten Müllermeisters geht unter anderem der Voll-Brennwertkessel (‚Vetter-Ofen') zurück, mit dem durch Abkühlung der Verbrennungsgase der Wirkungsgrad erhöht und zur Abgas-Ausleitung die Verwendung einfacher Kunststoffrohre ermöglicht wird. Der Vetter-Ofen ist im Gegensatz zum 'konventionellen' Brennwertkessel nicht auf eine Heizung mit niedrigen Systemtemperaturen (z. B. Flächenheizungen) beschränkt und besitzt eine spezielle Entschwefelungseinrichtung.
Der umweltfreundliche Ofen wurde jahrelang von TÜV, Schornsteinfegerverbänden und Umweltbundesamt torpediert. Er investierte mehr als sechs Jahre und über fünf Millionen Mark in den Entwicklungsprozess. 1977 brannte eine von ihm betriebene Brotfabrik ab. Der überwiegende Teil der damals ausgezahlten Versicherungssumme stellte die finanzielle Grundlage für die Entwicklung des Ofens dar. 1986 verkauft er sein technisches Verfahren schließlich an eine Schweizer Unternehmensgruppe, nachdem sich zuvor kein deutscher Hersteller für die Produktion fand[1]. Vetter erhielt erst 12 Jahre nach Beantragung die allgemeine Baubewilligung.
Vetter wurde 1986 mit der Rudolf-Diesel-Medaille ausgezeichnet. 1987 erhielt er den Umweltschutzpreis.[2]
Literatur
- Daniel Knop: Der Vetter-Ofen. Ein Erfinder, ein neues umweltschonendes Heizsystem und ein jahrelanger Kampf gegen die Bürokraten. 5., erweiterte Auflage. Die Werkstatt, Göttingen 1994 (Erste Auflage 1987), ISBN 3-923478-27-5.
Weblinks
Quellen
- ↑ Brief nach Bonn. Zeit Online 4. April 1986, abgerufen am 29, Oktober 2010
- ↑ Anzeige in Nordfriesland- Schleswig-Flensburg heute, Ausgabe Februar 2007, S. 25
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