Riegner

Riegner

Gerhart Moritz Riegner (* 12. September 1911 in Berlin; † 3. Dezember 2001 in Genf) war ein deutscher Religionsphilosoph.

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Leben

Riegner wuchs in Berlin auf und studierte hier wie auch in Freiburg, Den Haag, Heidelberg Jura.

Während des Zweiten Weltkriegs war er der Resident des Genfer Büros des Jüdischen Weltkongresses (JWK). Von Riegner stammen maßgebliche Berichte über die Vernichtungslager. Er gehörte zu dem Informatiosnetz zwischen dem JWK, der Tschechoslowakischen Exilregierung in London, den Jüdischen Gemeinden in der Schweiz und anderen Ländern und dem Internationalem Roten Kreuz (IKRK). Er organisierte direkte Hilfen durch Hilfspakete für KZ-Häftlinge, für Theresienstadt bspw. mit portugiesischen Sardinen. 1944 gehörte er zusammen mit Saly Mayer zu den Organisatoren der Rettungsaktionen für die ungarischen und Juden. Zu seinen Verdiensten gehört es, dass das IKRK sich kritisch mit der Situation in den Lagern auseinandersetzte. Zuletzt erreichte er es, dass Vertreter des IKRK sich ständig in den Lagern aufhalten konnten, was vielen Inhaftierten das Leben rettete.

In der Nachkriegszeit koordinierte er die jüdische Emigration aus arabischen Ländern uund aus der Sowjetunion.

Von 1965 bis 1983 war Riegner Generalsekretär des JWK. In den Genfer Gremien der UNO und der UNESCO wirkte er an der Ausarbeitung der Menschenrechtskonvention mit.

Auszeichnungen

  • 1991 Wahl zum Ehren-Vizepräsident des JWK;
  • Chevalier de la Legion d'honneur (1987);
  • Ritter des Ordens St. Geogor der Große (1992 durch Papst Johannes Paul II.);
  • Franklin-Roosevelt-Four-Freedoms-Medaille (1994).

Schriften

  • Die Beziehung des Roten Kreuzes zu Theresienstadt in der Endphase des Krieges. In: Theresienstädter Studien und Dokumente Nr. 3 1996
  • Niemals verzweifeln – Sechzig Jahre für das jüdische Volk und die Menschenrechte. Gerlingen 2001

Siehe auch

Weblinks


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