- Riesenstäubling
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Riesenbovist Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Stäublingsartige (Lycoperdaceae) Gattung: Riesenboviste (Langermannia) Art: Riesenbovist Wissenschaftlicher Name Langermannia gigantea (Batsch) Rostk. Der Riesenbovist oder Riesenstäubling (Langermannia gigantea) ist ein unverwechselbarer Wiesenpilz mit einem außerordentlich großen Fruchtkörper. Früher zählte man ihn zur Klasse oder Unterklasse der Bauchpilze (Gastromycetes bzw. Gastromycetidae), welche nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen keine taxonomische Bedeutung mehr hat. Auch wenn es sich seltsam anhört, ist der Riesenbovist ein Hutpilz aus der Ordnung der Blätterpilze, obwohl er weder über Hut noch Lamellen (Blätter) verfügt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Riesenbovist wird im Durchmesser etwa 10–50 cm groß, ist rundlich und ohne Stiel. Die Haut ist glatt und lederartig. Die Farbe ist jung weißlich und wird später grau- bis dunkelbraun. Die Fruchtmasse ist anfangs ebenfalls weiß und wird während der Reifung olivbraun und pulverig. Jeder Fruchtkörper produziert über 7 Billionen Sporen, was ihn zum vielleicht fruchtbarsten aller Pilze macht. Außerdem enthält er das Antikrebsmittel Calvacin.
Vorkommen
Riesenboviste wachsen von Juni bis September vornehmlich auf Wiesen, Weiden und lichten Wäldern (aufgelockerte Kiefernwälder auf eher trockenen Standorten). Charakteristische Standorte sind vor allem alte Streuobstwiesen, wo schon Hexenringe von 10 oder mehr Metern Durchmesser beobachtet werden konnten.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der Riesenbovist zählt zu den wenigen Pilzarten, die kaum verwechselt werden können. Im jungen Zustand, wenn die Fruchtkörper klein sind, können allenfalls Verwechslungen mit anderen, ebenfalls essbaren Stäublingen (Beutelstäubling, Hasenstäubling) vorkommen.
Verwendbarkeit
Junge, noch weiße Riesenboviste sind vorzügliche Speisepilze, die in Scheiben geschnitten ähnlich wie ein Wiener Schnitzel zubereitet werden können. Sie besitzen jedoch nur geringen Eigengeschmack. Reifere Pilze riechen unangenehm harnartig und sind ungenießbar.
Früher wurden schwelende Exemplare in der Imkerei neben den Bienenstock gestellt, um die Bienen zu beruhigen. Außerdem fand der Pilz Verwendung als Zunder.
Siehe auch
Literatur
- Helmut und Renate Grünert: Pilze (1988), Steinbach-Verlag
- Nilsson, Persson, Mossberg: Praktische Pilzkunde, Band 1: Blätterlose Pilze beispielsweise Morcheln, Trüffel, BovisteStuttgart ... Franckh'sche Verlagshandlung, (1978)
- Brian Spooner: Pilze Mitteleuropas (1999), Orbis, ISBN 3572014050
Weblinks
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