- Rim-Sin I.
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Rim-Sin I. regierte in Babylonien von 1822 v. Chr. bis 1763 v. Chr. (mittlere Chronologie) als letzter König der ersten Dynastie von Larsa.
Leben
Rim-Sin I. war der Sohn des amurritischen Heerführers Kudur-Mabuk. 1758 v. Chr. (oder 1822 v. Chr.) folgte er seinem älteren Bruder Warad-Sin auf den Thron von Larsa. Seine Gemahlin Simat-Ischtar baute in Ur für Ninegal das Heiligtum Eagga-kilib-urur[1], Tempel, der alle Weisungen sammelt. Ninegal nahm hier die Rolle der Inanna ein, die zugleich Herrin des Palastes war. In Inschriften bezeichnet Rim-Sin Ninegal/Inanna als große Tochter des Mondgottes Sin.[2]:
„Große Tochter des Sin, die Weisungen sammelt im Himmel und Erde, die alle ME in ihrer Hand hält, deren Spruch in der Ratsversammlung vorangeht, meine Herrin.“
Es gelang Rim-Sin, sein Reich gegen die verbündeten altorientalischen Stadtstaaten Babylon, Isin und Uruk zu behaupten. Seine Schwester En-ane-du ernannte er zur Hohepriesterin des Mondgottes zu Ur. Dieses prestigeträchtige Amt war 500 Jahren zuvor von Sargon von Akkad geschaffen worden und durfte in den folgenden Jahrhunderten – auch bei Dynastiewechseln – nur vom jeweiligen König besetzt werden. Es diente wohl dazu, dass das einst mächtige sumerische Zentrum loyal blieb.
Um den Boden urbar zu machen und die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, ließ Rim-Sin Kanäle anlegen. Schließlich eroberte aber 1698 v. Chr. (oder 1763 v. Chr.) der seit seinem 29. Regierungsjahr aggressiver als bisher auftretende Babylonierkönig Hammurapi Larsa und nahm Rim-Sin in Jamutbal in Elam gefangen.
Literatur
- Rim-Sin. In: Helmut Freydank u. a. (Hrsg.): Lexikon Alter Orient. VMA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-928127-40-3, S. 364.
- Joan Oates: Babylon. Stadt u. Reich im Brennpunkt des Alten Orient. Lübbe, Bergisch Gladbach 1983, ISBN 3-7857-0339-2, S. 48, 76, 80 (Originalausgabe: Babylon. Thames and Hudson, London 1979, ISBN 0-500-02095-7 (Ancient peoples and places 94)).
- Hermann Behrens: Die Ninegalla-Hymne. Die Wohnungnahme Inannas in Nippur in altbabylonischer Zeit. Steiner, Stuttgart 1998 (Freiburger altorientalische Studien 21), (Zugleich: Universität Freiburg, Habilitationsschrift, 1989), ISBN 3-515-06478-8, S. 19–20.
Anmerkungen und Belege
Vorgänger Amt Nachfolger Warad-Sin König von Larsa
1758–1699 v. Chr./1822–1763 v. Chr.Babylonische Herrschaft Kategorien:- König (Larsa)
- Geboren im 19. oder 18. Jahrhundert v. Chr.
- Gestorben im 18. oder 17. Jahrhundert v. Chr.
- Mann
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