Avebury Stone Circle

Avebury Stone Circle

Der Steinkreis/Henge von Avebury liegt im Dorf Avebury in der Grafschaft Wiltshire östlich von Bath. Er ist einer der größten Steinkreise auf den britischen Inseln und gehört seit 1986 als Teil der Stonehenge, Avebury and Associated Sites zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Megalith des äußeren Steinkreises

Die Sandsteine stammen aus etwa zwei Kilometer Entfernung. Der Steinkreis von Avebury umfasst inklusive des umgebenden Walls eine Fläche von ca. 15 Hektar, ist heute zum Teil bebaut und besteht aus dem großen äußeren Kreis und zwei kleineren inneren Kreisen. Die Mittellinie ist auf den Mitsommersonnenaufgang ausgerichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Henge wurde 2600 bis ca. 2500 v. Chr. errichtet. Er gehört, wie Marden, Durrington Walls und Mount Pleasant, zu den großen neolithischen Henges und kann mit der Grooved ware in Verbindung gebracht werden.

Ab dem 14. Jahrhundert begann die Zerstörung des Monuments auf Weisung der christlichen Kirche. Die Steine wurden vergraben, bis bei einem solchen “Steinbegräbnis” ein reisender Barbier unter einem fallenden Stein begraben wurde. Unter diesem Stein wurden 600 Jahre später seine sterblichen Überreste entdeckt. Der Stein wird heute auch “The Barber´s Stone” genannt und ist ein “weiblicher” diamantförmiger Stein. Um Platz für den Ackerbau zu gewinnen, wurden im 17. und 18. Jahrhundert weitere Steine beseitigt und beispielsweise zum Hausbau verwendet. Um die sehr harten Steine zu zerstören, wurden sie in einem Feuer erhitzt und dann mit kaltem Wasser übergossen. Entlang der sich wegen der Spannung bildenden Risse konnten die Steine mit Hämmern zerschlagen werden.

Der Gelehrte John Aubrey erkannte 1648 die Bodenmerkmale sowie die großen Steine in der Landschaft und im Dorf als prähistorischen Steinkreis, den er Druiden zuschrieb, welche ca. 2000 Jahre nach dem Bau der Steinkreise lebten. Der Gelehrte William Stuckeley bezeichnete den Steinkreis ab 1720 als Heiligtum der britischen Druiden (Temple of British Druids).

Ausgrabungen

Ausgrabungen erfolgen durch Alexander Keiller in den 1920er Jahren. 1930 werden durch den National Trust zahlreiche Steine wieder errichtet.

Aufbau

Von den ursprünglich 154 Megalithen (Steinen) sind heute noch 36 erhalten. Zusammen mit den Steinalleen bestand der Komplex aus ca. 600 Megalithen. Die Standorte der zerstörten Steine der Steinkreise sind mit Betonpfeilern markiert. Die zerstörten Alleen wurden nur teilweise ergänzt.

Äußerer großer Steinkreis (um 2500 v. Chr.)

Teil des äußeren Steinkreises
  • Umfang ca. 1200 m
  • Durchmesser 427 m
  • Auf einem 6 m hohen Erdwall waren ursprünglich 98 Steine aufgestellt, von denen 27 erhalten sind. Die Steine waren 2,1m bis 5,5m hoch und wogen bis zu 40 Tonnen.

Sie sind 15 bis 60 cm tief im Boden verankert. Der größte Stein (“Obelisk”) war 5,5m hoch und wurde im 18. Jahrhundert gestürzt und zerstört.

Innerer kleiner Nordkreis (um 2600 v. Chr.)

  • ca. 98 m Durchmesser
  • von den ursprünglich 27 Steinen sind vier erhalten.

Innerer kleiner Südkreis (um 2600 v. Chr.)

  • ca. 104 m Durchmesser
  • von den ursprünglich 29 Steinen sind fünf erhalten.

Information für Besucher

Der gesamte Bereich ist frei begehbar. Sehenswert ist auch das Alexander-Keiller-Museum in der historischen Scheune und die mittelalterliche Dorfkirche, in der sich die Touristinformation befindet. Folgt man der schmalen Straße entlang der Steinallee Richtung Norden, erreicht man nach kurzer Fahrt eine größere Landstraße. Wenn man dort dann rechts abbiegt, können West Kennet Long Barrow und Swallowhead Springs, die Quelle des Kennet, besichtigt werden.

Literatur

  • Avebury Archaeological & Historical Research Group (AAHRG), Archaeological research agenda for the Avebury World Heritage Site (Salisbury 2001).
  • Graham Brown/David Field/David Omish (Hrsg.), The Avebury landscape: aspects of the field archaeology of the Marlborough Downs (Oxford, Oxbow 2005).
  • Aubrey Burl, Prehistoric Avebury (London, Yale University Press 2002), überarbeitete Neuauflage. älterer Forschungsstand
  • Michael Dames, The Avebury cycle (Thames and Hudson Ltd., London, 1996), Das Buch stammt ursprünglich aus dem Jahre 1977. Die 1996 publizierte 2. Auflage wurde überarbeitet. (ISBN 0500278865)
  • Mark Gillings/Joshua Pollard, Avebury (London, Duckworth 2004). Guter Überblick
  • Joshua Pollard/Andrew Reynolds, Avebury: the biography of a landscape (Stroud, Tempus, 2002).
  • Ester Smith, Avebury Avenues - the way to discover the stone circles, second edition 2005, Forward Publications, ISBN 0-9544916-0-2

Weblinks

51.428333333333-1.85388888888897Koordinaten: 51° 25′ 42″ N, 1° 51′ 14″ W


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