Robert Gascoyne-Cecil, 7. Marquess of Salisbury

Robert Gascoyne-Cecil, 7. Marquess of Salisbury

Robert Michael James Gascoyne-Cecil, 7. Marquess of Salisbury PC (* 30. September 1946) ist ein britischer Adliger und Politiker. Bis 2003 war er unter seinem damaligen Höflichkeitstitel Viscount Cranborne bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Politische Karriere

Gascoyne-Cecil besuchte das Eton College und studierte dann am Christ Church College an der University of Oxford. Er arbeitete zunächst im Bankensektor, bevor er Aufgaben in der Verwaltung der familieneigenen Unternehmen und Ländereien übernahm.

1976 wurde er überraschend zum Kandidaten der Konservativen für den Parlamentswahlkreis South Dorset erkoren. Als er den Wahlkreis 1978 bei der nächsten Wahl gewann, stellte er die siebente aufeinander folgende Generation seiner Familie dar, die einen Sitz im House of Commons innehatte.

Viscount Cranborne erwarb sich dort schnell den Ruf, zum rechten Flügel seiner Partei zu gehören. Dies betraf insbesondere Fragen der Church of England sowie seinen Anti-Kommunismus. In der Nordirland-Frage war er gegen jegliche Form des Einflusses der Republik Irland. Aufgrund des Anglo-Irischen Abkommens von 1987, das er ablehnte, trat Gascoyne-Cecil dann auch von seinen Ämtern zurück.

Nach der Wahl von 1992 nutzte John Major das selten genutzte Mittel der vorzeitigen Erhebung des ältesten Sohnes eines Peers in den Adelsstand durch vorzeitige Zuerkennung eines nachgeordneten Titels des Vaters (writ of acceleration), um Gascoyne-Cecil in das House of Lords zu berufen. Er erhielt den Titel eines Baron Cecil, benutzte aber weiter seinen Höflichkeitstitel Viscount Cranborne.

Nachdem er zunächst zwei Jahre Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium gewesen war, wurde Gascoyne-Cecil 1994 Lordsiegelbewahrer und Vorsitzender des House of Lords sowie der dortigen Regierungsfraktion. Gleichzeitig wurde er in den Privy Council aufgenommen[1]. Nach dem Regierungswechsel 1997 blieb er Fraktionsvorsitzender der konservativen Peers. Er handelte zwei Jahre später die strukturelle Reform des Oberhauses mit Premierminister Tony Blair aus. Da er nicht zuvor seinen Parteivorsitzenden William Hague eingebunden hatte, verlor er in der Folge sein Amt.

Wie alle anderen Vorsitzenden des House of Lords blieb Gascoyne-Cecil als Baron Gascoyne-Cecil, of Essendon in the County of Rutland, als Life Peer Mitglied des Hauses. Er war zunächst weiterhin als Hinterbänkler aktiv, bis die finanziellen Offenlegungsregeln im Jahre 2001 deutlich verschärft wurde, was er ablehnte. Daraufhin legte er seinen Sitz nieder (Leave of absence ab 2001)[2].

Herkunft und Familie

Gascoyne-Cecil stammt aus einer der bedeutendsten Familien des britischen Adels. Als Stammvater der Familie gilt William Cecil, 1. Baron Burghley, der wichtigste Berater von Königin Elisabeth I. Dessen Sohn Robert Cecil, 1. Earl of Salisbury, war dann ebenfalls Minister unter Königin Elisabeth I. Der Urgroßvater von Gascoyne-Cecil, Robert Gascoyne-Cecil, 3. Marquess of Salisbury war zwischen 1885 und 1902 dreimal britischer Premierminister.

Im Jahre 1970 heiratete er Hannah Stirling, eine Nichte von Oberstleutnant David Stirling, dem Gründer des Special Air Service. Das Ehepaar hat zwei Söhne und drei Töchter. Gascoyne-Cecil und seine Frau leben im Stammsitz der Familie Hatfield House bei Hatfield in Hertfordshire.

Die Familie ist sehr wohlhabend; sie verfügt über Grundbesitz in Dorset, Hertfordshire und London. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 250 Millionen Pfund steht sie auf Rang 288 der Sunday Times Rich List 2008[3].

Im Jahre 2003 starb der Vater von Gascoyne-Cecil, Robert Gascoyne-Cecil, 6. Marquess of Salisbury, so dass er als ältester Sohn dessen Titel Marquess of Salisbury erbte.

Einzelnachweise

  1. Offizielle Mitgliederliste des Privy Council, Eintragung als "Salisbury, Marquess of"
  2. The Guardian vom 3. November 2001
  3. Sunday Times Rich List 2008

Weblinks

Vorgänger Amt Nachfolger
Robert Gascoyne-Cecil Marquess of Salisbury
2003–
derzeitiger Titelinhaber
Baron Cecil(writ of acceleration)
1992–

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