- Robert Pickton
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Robert William „Willie“ Pickton (* 24. Oktober 1949) ist ein verurteilter kanadischer Serienmörder und war Landwirt und Metzger, der in Port Coquitlam nahe Vancouver Schweinemast betrieb. Im September 2007 wurde er des Mordes an sechs Frauen schuldig gesprochen. In weiteren Mordfällen wird ermittelt.
Pickton war verdächtigt worden, auf seiner 6 ha großen Farm über 49 Frauen umgebracht, mit einem Häcksler[1] zerkleinert und an seine Schweine verfüttert zu haben. Pickton wäre mit dieser Mordanzahl der schlimmste Serienmörder Kanadas, seit Clifford Olson, der in den 80er Jahren elf Jugendliche ermordet hatte.[2]
Er wurde am 22. Februar 2002 verhaftet. Die erste Verhandlung begann am 30. Januar 2006. Die Staatsanwaltschaft legte dem Schweinemäster zur Last, im Zeitraum von 1995 bis 2001 Mord an 26 rauschgiftsüchtigen Prostitutierten begangen zu haben. Die Frauen kamen aus dem berüchtigten Downtown Eastside, einem Stadtviertel Vancouvers, das durch Armut, Gewalt, Prostitution und Rauschgifthandel geprägt ist.[3] Aufgrund der hohen Zahl an verschwundenen Prostituierten (insgesamt 68) war ein Polizeieinsatzkommando gegründet worden, das diese Fälle klären sollte. Zunächst war Pickton nur in zwei Fällen verdächtig. Während den Ermittlungen wurden jedoch Körperteile und DNA-Material von mindestens 33 vermissten Frauen auf seinem Grundstück gefunden.
Es wurde vermutet, dass aus der Schweinemast, die Pickton mit seinem Bruder David Pickton betrieb, auch selbsthergestellte Wurstwaren in Umlauf kamen, in die mutmaßlich entweder direkt Menschenfleisch gemischt wurde oder die von Schweinen stammten, an die Menschenfleisch verfuttert wurde. Picktons Hof wurde abgerissen.[4] In einer Scheune des Hofs hatten Biker (Motorradfahrer) regelmäßig Partys (Piggy Palace Good Times Society) veranstaltet. Dave, der jüngere Bruder Picktons, war Biker. Pickton zeigte kaum Reaktionen vor Gericht und beteuerte in sämtlichen Fällen seine Unschuld, die wahren Täter befänden sich auf freiem Fuß.
Die Spurensuche und die gentechnischen DNA-Analysen kosteten die kanadischen Behörden bislang 70 Millionen Kanadische Dollar. Sie brachte so grauenvolle Funde zu Tage, dass einige Journalisten, die der vorgerichtlichen Beweisprüfung beigewohnt hatten, anschließend psychologische Betreuung in Anspruch nahmen. Auch die Mordanklage blieb zunächst auf sechs Fälle beschränkt, um die Geschworenen psychisch nicht zu überlasten.
Am 9. Dezember 2007 wurde Robert Pickton des Totschlags in sechs Fällen schuldig gesprochen, am 12. Dezember 2007 zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Polizei ermittelt noch in 40 weiteren Fällen. Pickton soll einem vermeintlichen Mitgefangenen, der jedoch als Undercover-Polizist im Einsatz war, von 49 Opfern erzählt haben.[5]
Die deutsche Staatsbürgerin Alexandra Reisch-Zimmerling war im Herbst 1979 - gut zwanzig Jahre vor dem Zeitraum der Morde - als Haushälterin drei Monate auf Picktons Farm beschäftigt. Sie berichtete, dass ihr nur aufgefallen sei, dass ein Teil der Farm abgesperrt war. Die damals 21-jährige Deutsche ist nach ihren Aussagen nicht von Pickton bedroht oder belästigt worden.[6]
Namen der vermissten Frauen
Die sechs Opfer Picktons aus dem Urteilsspruch vom 9. Dezember 2007 waren:
Die Namen der weiteren Frauen:
- Jacqueline McDonell, Diane Rock, Heather Bottomley, Patricia Johnson, Helen Hallmark, Jennifer Furminger, Heather Chinnock, Tanya Holyk, Sherry Irving, Inga Hall, Cara Ellis, Andrea Borhaven, Debra Lynne Jones, Tiffany Drew, Kerry Koski, Sarah Devries, Cynthia Feliks, Angela Jardine, Wendy Crawford, Diana Melnick
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/panorama/816/371629/text/
- ↑ [1]
- ↑ FAZ.net
- ↑ Ausführlicher Artikel welt.de
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/panorama/759/429512/text/
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/panorama/730/372542/text/
- ↑ Ermittler finden Körperteile von Andrea Joesbury
- ↑ Vancouver Sun Stallabteil, in dem die Handknochen von Georgina Papin gefunden wurden
- ↑ Das Schlachthaus des Schweinebetriebes
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