- Robinson-Crusoe-Insel
-
Die Robinson-Crusoe-Insel (span. Isla Robinsón Crusoe) ist mit 93 km² die größte Insel des zu Chile gehörenden Archipels der Juan-Fernández-Inseln. Sie liegt im südlichen Pazifik 674 Kilometer westlich der chilenischen Küste. Bis die Insel im Jahre 1966 von der chilenischen Regierung in Isla Robinsón Crusoe umbenannt wurde, trug sie den Namen Isla Más a Tierra (dt. Zum Land nähere Insel).
Durch rege vulkanische Tätigkeit in der geologischen Vergangenheit sowie durch Erosion ist die Insel gebirgig mit steilen Berghängen. Der höchste Punkt am Berg El Yunque liegt 916 Meter über dem Meeresspiegel. Der südwestliche Teil der Insel endet in einer schmalen Halbinsel mit Namen Cordon Escarpado. Südlich der Insel liegt in 1,5 km Entfernung die Insel Santa Clara.
Im Jahre 1704 wurde der schottische Seemann Alexander Selkirk auf dieser Insel ausgesetzt und lebte hier vier Jahre und vier Monate lang in totaler Einsamkeit. Von seiner Geschichte ließ sich der Schriftsteller Daniel Defoe zu seinem klassischen Roman Robinson Crusoe inspirieren. 2008 fand ein Archäologenteam Gegenstände, die nur einem Europäer aus dem frühen 18. Jahrhundert gehört haben können, z.B. einen Navigationszirkel.[1]
Die rund 600 Einwohner der Insel wohnen größtenteils in der Ortschaft San Juan Bautista zentral an der Nordküste; sie leben von Langustenfang und Tourismus. Die Bevölkerung verfügt über einige Fahrzeuge, eine Satelliteninternetverbindung und Fernsehempfang. Jährlich besuchen einige hundert Touristen die Insel, vielfach allein wegen des an die Romangestalt Robinson Crusoe erinnernden Inselnamens. Daneben gewinnt auch das Tauchen an Beliebtheit, wobei vor allem nach dem Wrack des im Ersten Weltkrieg vor der Insel gesunkenen deutschen Kreuzers SMS Dresden getaucht wird.
Einige Besatzungsmitglieder der "Dresden" blieben nach deren Untergang auf der Insel und sind auch dort begraben. Die heute ansässige Schule mit dem Kindergarten trägt den Namen des Kleinen Kreuzers "Escuela Dresden".
Ansichten - ↑ Süddeutsche Zeitung, 31.10.2008, S.14
-33.641388888889-78.841111111111Koordinaten: 33° 38′ S, 78° 50′ W
Wikimedia Foundation.