- Rodenstock GmbH
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Die Rodenstock GmbH ist ein deutscher Hersteller von Brillen mit Sitz in München. Das Unternehmen hat bis zum Jahr 2000 auch qualitativ hochwertige Objektive produziert.
Nach eigenen Angaben ist die Rodenstock GmbH in Deutschland Marktführerin für Brillengläser und -fassungen. Für 2006 wird der Umsatz im Brillengeschäft bei einem Auslandsanteil von 50 Prozent auf 371,7 Millionen Euro beziffert. Ebenfalls bezogen auf 2006 wird eine Zahl von 4.600 Beschäftigten genannt, davon ca. 1.800 in Deutschland.
Geschichte und Entwicklung
Das Unternehmen Rodenstock wurde 1877 von Josef Rodenstock (1846-1932) in Würzburg gegründet. In der dort angesiedelten feinmechanischen Werkstatt stellte Josef Rodenstock zunächst Barometer, Waagen, verschiedene Messinstrumente - und natürlich Brillengläser und Brillenfassungen - her. Rodenstock kann somit als Pionier der optischen Industrie bezeichnet werden. Ab 1882 exportierte Rodenstock nach Österreich, in die Schweiz, die Niederlande, nach Dänemark, Italien und Russland. 1883 siedelte die Firma nach München um. 1886 wurde das heutige Firmengrundstück an der Isartalstraße erworben. 1905 stieg Josefs Sohn Alexander Rodenstock in die Firma ein, der das Unternehmen durch zwei Weltkriege führte.
Ab den 1920er Jahren produzierte Rodenstock in Großserie Objektive für zahlreiche Kamerahersteller. Eine eigene Kameraproduktion wurde auf Druck der Abnehmer dieser Objektive eingestellt.
Während des zweiten Weltkrieges war Rodenstock gezwungen, Rüstungsgüter herzustellen, unter anderem Panzerfernrohre und Ausblickprismen für Panzer. Die Brillenproduktion wurde aber beibehalten, da auch sie als kriegswichtig galt. 1953 übernahm Alexander Rodenstocks Sohn Rolf Rodenstock die Unternehmensleitung. In der Nachkriegszeit konzentrierte man sich wieder auf die Kernkompetenzen Brillenfassungen und Brillengläser.
Im Bereich Präzisionsoptik fertigte Rodenstock hochwertige Objektive für analoge Fachkameras (bekannt u. a. unter den Markennamen Sironar, Apo-Ronar, Grandagon), für Vergrößerungsgeräte (z. B. das Rodagon), und seit Ende der 1990er Jahre auch für digitale Fachkameras mit hochauflösenden Digitalrückteilen (z. B. das 1997 vorgestellte Apo-Sironar digital). Dieser Geschäftsbereich wurde 2000 an die LINOS AG, Göttingen, verkauft und produziert auf dem bisherigen Rodenstock Firmengelände in München die bekannten Objektivserien unter dem Namen Rodenstock.
Ende der 80er Jahre wurde im Unternehmen Rodenstock ein weiterer Generationswechsel vollzogen: Randolf Rodenstock übernahm die Geschäfte. Die Umwandlung in eine GmbH erfolgte 2002. Die Firma Rodenstock befand sich ab dem Jahr 2004 mehrheitlich in Besitz des Private-Equity-Unternehmens Permira. Seit dem Einstieg von Permira sind u.a. die Forschungsausgaben um die Hälfte gestiegen. Im Dezember 2006 veräußerte Permira das Unternehmen Rodenstock an einen anderen Private-Equity-Investor, die europaweit agierende Beteiligungsgesellschaft Bridgepoint. Mittel- bis langfristig wird ein Börsengang angestrebt. [1]
Heute befasst sich das Unternehmen mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Verkauf von Brillengläsern, Brillenfassungen sowie Sonnen- und Sportbrillen. Die jüngsten Neuerungen sind geschliffene Gläser für stark gebogene Sportbrillen, zudem hat Rodenstock mit nur 3,5 Gramm extrem leichte Titanfassungen (Ti-Lite) entwickelt. Außerdem werden die Premium-Brillengläser (Impression) anhand von 5000 persönlichen Messpunkten optimiert und weisen damit einen besonders hohen Grad an Individualisierung auf. Die neueste Innovation von Rodenstock ist das Gleitsichtglas Impression FreeSign®, das auf die individuellen Sehanforderungen abgestimmt wird.
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