Rolleiflex

Rolleiflex
Die zweiäugige Rolleiflex
Rolleiflex 6008

Rolleiflex ist die Markenbezeichnung für eine Reihe von Mittelformatkameras der Firma Rollei Fototechnic GmbH. Die Modellreihe umfasst hauptsächlich ein- und zweiäugige Spiegelreflexkameras, die Rollfilm im 6×6-cm-Format belichten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Rolleiflex-Kameras

Im Jahre 1920 gründeten der Kaufmann Paul Franke (* 30. November 1888 in Mühlhausen; † 18. März 1950 in Braunschweig) und der Techniker Reinhold Heidecke (* 2. Januar 1881 in Aschersleben; † 26. Februar 1960 in Braunschweig) in Braunschweig die Fa. Franke & Heidecke.

Die zuerst gefertigten Stereokameras (Heidoscope) verschaffen der Firma in den ersten Jahren ihres Bestehens die Voraussetzung für die Entwicklung der "Rolleiflex".

Die ersten Rolleiflex-Prototypen wurden bereits 1928 entwickelt.

Das zweite Serienmodell: Die Rolleiflex Standard (1932-1938)
Firmengeschichte
Bezeichnung Zeitraum
Franke & Heidecke 1920–1962
Rollei-Werke Franke & Heidecke 1962–1979
Rollei-Werke Franke & Heidecke GmbH & Co KG 1979–1981
Rollei Fototechnik GmbH & Co KG 1981–2004
Rollei GmbH und

Rollei Produktion GmbH

2004
Franke & Heidecke GmbH 2005

Zweiäugige Rolleiflex-Modelle

Rolleiflex 3,5 Modelle (einschl. T und Magic)
Modell Produktionszeitraum Beschreibung
Prototypen 1928
Rolleiflex 1/4,5 1929–1932 Markteinführung der Rolleiflex
Rolleiflex Standard 620/621 1932–1935/1938
Rolleiflex Automat 1937–1945
Rolleiflex 3,5 1949–1951
Rolleiflex 3,5 A 1951–1954
Rolleiflex 3,5 B 1954–1956
Rolleiflex 3,5 C 1956–1959 wahlweise mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 F 1. Mod. 1958–1960 mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 F 2. Mod. 1960 mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 F 3. Mod. 1960–1976 mit eingebautem Belichtungsmesser
Rolleiflex 3,5 E2 1. Mod. 1959–1960 vorbereitet für Belichtungsmessereinbau
Rolleiflex 3,5 E2 2. Mod. 1961–1962 vorbereitet für Belichtungsmessereinbau
Rolleiflex 3,5 E3 1961–1965 vorbereitet für Belichtungsmessereinbau
Rolleiflex T 1. Mod. 1958–1961 wahlweise mit oder ohne Belichtungsmesser
Rolleiflex T 2. Mod. 1961–1966 wahlweise mit oder ohne Belichtungsmesser
Rolleiflex T 3. Mod. 1966–1976 wahlweise mit oder ohne Belichtungsmesser
Rolleimagic 1960–1962 mit Belichtungsautomatik im Bereich von 1/30 bis 1/300 s
Rolleimagic II 1962–1968 mit Belichtungsautomatik im Bereich von 1/30 bis 1/500 s
Rolleiflex 2,8 Modelle
Modell Produktionszeitraum Beschreibung
Rolleiflex 2,8 A 1949–1951 erste Rolleiflex mit Lichtstärke 2,8 nur für den US-amerikanischen Markt
Rolleiflex 2,8 B 1952–1953 nur für den US-amerikanischen Markt
Rolleiflex 2,8 C 1952–1955
Rolleiflex 2,8 D 1955–1956
Rolleiflex 2,8 F 1960–1981
Rolleiflex 2,8 E2 1959–1960
Rolleiflex 2,8 E2 Mitte der 1950er Prototypen der Rolleiflex mit Wechseloptiken Zeiss Distagon 5,6/60 mm und Zeiss Sonnar 4/135 mm. Die Kamera erschien nie auf dem Markt.
Rolleiflex 2,8 E3 1962–1965
Rolleiflex 2,8F Aurum 1982 / 83 Version mit goldener Namensplatte
Rolleiflex 2,8F Platin Edition 1984 1984 / 85

1989 / 1990 Platin Gold Japan Edition

Modell mit Platin
Rolleiflex 2,8GX 1987–2002 Erste Rolleiflex mit TTL-Belichtungs- und -Blitzmessung
Rolleiflex 2,8GX Edition 1989–1990
Rolleiflex 2,8GX "80 Jahre Rollei" 2000 Sondermodell zum Firmenjubiläum
Rolleiflex 2,8GX Helmut Newton Sondermodell, Hommage an den Fotografen Helmut Newton
Rolleiflex 2,8FX ab März 2002


Weitere Rolleiflex-Modelle
Modell Produktionszeitraum Beschreibung
Tele-Rolleiflex 1959–1975 Version mit Teleobjektiv Carl-Zeiss Sonnar 4/135 mm
Weitwinkel-Rolleiflex 1961–1967 Modell mit Weitwinkelobjektiv Carl-Zeiss Distagon 4/55 mm
Rolleiflex 4,0 FW 2002– Modell mit Weitwinkelobjektiv Super-Angulon 4/50 mm
Rolleiflex 4,0 FT 2007– Version mit Teleobjektiv Schneider Tele-Xenar 4/135 mm  

Zubehör

  • Rolleikin – ein Umbausatz um Kleinbild-Filme in der Rolleiflex zu verwenden,
Rolleikin-Bausatz für 6x6 Rolleicord


  • Rolleimeter – optischer Entfernungsmesser (Mischbildverfahren) bei Benutzung des Rahmensuchers,
  • Rolleimarin – Unterwassergehäuse bis 100 m Tauchtiefe,
  • Rolleinar – Vorsatzlinsen für Nahaufnahmen,

Rolleinar III

  • Rolleimot – elektrischer Fernauslöser,
  • Rolleifix – Schnellbefestigung für die Stativmontage.
  • Pistolengriff – mit integriertem Rolleifix zur Benutzung der Kamera in Augenhöhe.
  • Plattenadapter – zur Verwendung von Platten oder Planfilm.
  • Panoramakopf – zur Erstellung von 360°-Panoramen aus 10 Einzelbildern.
  • Prismenaufsatz – zur Verwendung der Kamera in Augenhöhe (Pistolengriff), liefert ein seitenrichtiges Mattscheibenbild.
  • Lupenlichtschacht – zur Betrachtung der Mattscheibe oh. Nebenlicht, 2,5fache Vergrößerung des Mattscheibenbildes, verstellbar von -2,1 bis +0,6 Dioptrien.
  • Tele Mutar – Tele-Vorsatz 1,5 fach.
  • Weitwinkel Mutar – Weitwinkel-Vorsatz 0,7 fach.
  • Rollei-Mag 150 – Ansatzmagazin für bis zu 150 Aufnahmen, Fremdentwicklung Fa. Flashphot, Paris.

Einäugige Mittelformatkameras

Neben den zweiäugigen Kameras gibt es auch zwei Reihen einäugiger Mittelformat-Spiegelreflexkameras mit Wechselmagazinen.

Die erste Baureihe ist die vollständig mechanisch gesteuerte SL-66-Baureihe, die sich durch die Verwendung von Schlitzverschluss und in die Kamera eingebauten Balgen auszeichnet. In dieser Baureihe wurden neben dem Originalmodell ohne eingebauten Belichtungsmesser noch weitere drei Modelle mit Blitzlicht-Innenmessung, zwei davon zusätzlich mit Dauerlichtmessung gebaut.

Die neuere Rollei-6000-Baureihe ist dagegen vollständig elektrisch/elektronisch gesteuert und verwendet direkt mit Linearmotoren angesteuerte Zentralverschlüsse und Blenden. Es findet eine ausschließlich elektrische Übertragung von Objektivparametern von und zur Kamera statt. Ein motorisches Spannen des in den Objektiven angeordneten Zentralverschlusses wie bei Kameras anderer Hersteller entfällt, da der Verschluss ohne mechanisch gespeicherte Energie auskommt. Die erste Rollei in dieser Baureihe war die SLX. Alle Modelle bieten motorischen Filmtransport. Bei den Folgemodellen gibt es Wechselmagazine, die mit einem Laminar-Rollo statt eines einfachen Schiebers verschlossen werden. Basierend auf diesen neuen Prinzipien entwickelte Rollei eine ganze Produktpalette von Kameras, die mit der Rollei 6008AF mit Autofokus endete. Die Nachfolgerin ist die vollständig digital gesteuerte Hy6, die gemeinsam mit Jenoptik entwickelt wurde und die die Objektive und einen Großteil des Zubehörs des 6000er Systems verwenden kann. Das neue Modell ist für digitale Rückteile optimiert. Baugleich zur Rolleiflex Hy6 sind die Modelle Sinar Hy6 und Leaf AFi.

Weitere Modelle

Die Rolleicord-Modelle stellen eine Produktreihe ebenfalls zweiäugiger Spiegelreflexkameras dar, die technisch einfacher aufgebaut sind als die Rolleiflex-Modelle. Sie waren preislich unter den Rolleiflex-Modellen angeordnet.

Verkleinerte Rolleiflex-Modelle

Die Rolleiflex 4×4 (Baby-Rolleiflex) wurde 1931 als verkleinerte Version der Rolleiflex eingeführt. Sie belichtet im Format 4×4 cm auf 127er-Film. Im Jahr 1957 wurde erneut eine 4×4-Rolleiflex auf den Markt gebracht. Die Rolleiflex 2,8F Mini ist eine aktuelle Miniaturversion der Rolleiflex 2,8F. Sie belichtet im Format 8×11 mm auf Kleinstbildfilm. Die Kamera ist voll funktionsfähig und wiegt nur 117 Gramm.

Die Rolleiflex MiniDigi folgt dem Trend zur Digitalisierung der Fotografie. Sie ist ebenfalls eine verkleinerte zweiäugige Rolleiflex, zeichnet aber die Bilder digital auf. Die Bildgröße beträgt maximal 1760×1760 Pixel. Markteinführung war Oktober 2004

Neben den verkleinerten Rolleiflex-Modellen gab es in der Vorkriegszeit auch eine vergrößerte Rolleiflex, allerdings nur als Prototypen; diese belichtete im Format 9 x 9 cm.

4 x 4 Rolleiflex-Modelle
Modell Produktionszeitraum Beschreibung
Rolleiflex 4 x 4 ab 1931
Rolleiflex 4 x 4 ab 1938 Änderung gegenüber dem Vorgängermodell: Bajonettfassung am Aufnahmeobjektiv
Rolleiflex 4x4 ab 1957 bis 1968 neue Konstruktion

Literatur

Weblinks


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