Rollfock

Rollfock
Dieser Artikel erläutert Fock als Segel; zu anderen Bedeutungen siehe Fock.

Fock (von nd. focken - „aufziehen“ ; Plural: Focken) bezeichnet auf Segelschiffen verschiedene Arten eines Segels:

  • Als rechteckiges Rahsegel ist eine Fock das unterste Segel am Fockmast, dem ersten Mast eines rahgetakelten Schiffes mit mehreren Masten. Ursprünglich war die Fock dort ein „Zieher“, im Gegensatz zum „Treiber-“ oder Besansegel.
Fock und Genua
Fock (grün) im Vergleich zur Genua (blau) eines Segelbootes

Im Unterschied zu einer Genua überlappt die Fock auf slup- und schonergetakelten Segelbooten die Mastsegel nicht, das Schothorn befindet sich vor dem Mast. Je nach Segelausstattung werden die Focken mit abnehmender Größe als „Fock I“, „Fock II“ und „Sturmfock“ bezeichnet.

Sturmfock

Eine Sturmfock wird bei schweren Wetterbedingungen gefahren. Sie hat deswegen eine kleine Segelfläche und ist aus besonders widerstandsfähigem Segeltuch gefertigt. Außerdem ist das Schothorn höher als bei einer Fock ausgeführt, damit die über das Vorschiff kommende See nicht so leicht in das Segel schlägt und so Rigg und Mast gefährdet. Die Sturmfock hat außerdem den Vorteil, dass sie erheblich mehr Vortrieb erzeugt als ein stark gerefftes Vorsegel.

Rollfock

Auf vielen slupgetakelten Segelbooten ist die Fock mit einer Rollanlage ausgestattet und wird als Rollfock bezeichnet. Mit dieser Einrichtung kann die Fock – meistens auf das Vorstag – aufgewickelt werden, um sie zu bergen oder um beim Reffen die Segelfläche zu verkleinern.

Selbstwendefock

Bei einer Selbstwendefock wird die Schot auf einer Leitschiene geführt. Das Vorsegel kann beim Wenden selbsttätig übergehen und bedarf keiner manuellen Bedienung.

Baumfock

Ebenfalls eine Selbstwendefock ist die Baumfock. Bei ihr wird das Unterliek an einem Baum geführt, was ein Kreuzen ohne Schotbedienung möglich macht.

Siehe auch

Literatur und Quellen

  • Deutscher Hochseesportverband „Hansa“ e. V. (Hrsg.): Seemannschaft. Handbuch für den Yachtsport. Delius Klasing, Bielefeld 2005, ISBN 3-7688-0523-9
  • Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-017473-1
  • Joachim Schult: Segler-Lexikon. Delius Klasing, Bielefeld 2001, ISBN 3-76881-041-0

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