- Ronnefeldt
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Ronnefeldt ist ein im Jahr 1823 gegründetes Unternehmen in Frankfurt am Main. Der heutige Unternehmenssitz befindet sich im Stadtteil Bockenheim. Das Teehaus verkauft losen Tee und auch Teebeutel (Teavelope) an Gastronomie und unabhängige Einzelhändler.
Geschichte
1823 erwarb Johann Tobias Ronnefeldt mit seiner Frau das Geschäftshaus Neue Kräme 12, das erstmals 1366 urkundlich erwähnt wurde. Er gründete ein Handelsunternehmen in allen Gattungen Tee, feinsten ostindischen Manufakturwaren, Cigarren und anderen ost- und westindischen Produkten. Ronnefeldt bezog seine Waren nicht, wie damals üblich, bei Zwischenhändlern in London oder den norddeutschen Hafenplätzen, sondern unternahm selbst weite Reisen in die Ursprungsgebiete seiner Spezereien, um persönlich mit niederländischen und englischen Geschäftspartnern zu handeln. Die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft hatte ihn deshalb zum Ehrenmitglied ernannt.
Nachdem Johann Tobias Ronnefeldt im Alter von 50 Jahren verstorben war, führte sein Sohn Adolf das Geschäft über 50 Jahre lang. 1884 zog das Haus auf die Zeil um, Anfang des 20. Jahrhunderts in das Haus Am Roßmarkt 8 gegenüber der Katharinenkirche. Dieses Haus war 100 Jahre zuvor der Alterssitz von Catharina Elisabeth Goethe gewesen. Kurz vor dem ersten Weltkrieg erwarb der neue Eigentümer Rudolf Ronnefeldt, dem sein im Alter von 87 Jahren verstorbener Vater das Handelshaus hinterlassen hatte, die Liegenschaft Goethestraße Nr. 3. Er verstarb 1931 und hinterließ das Geschäft seiner Witwe sowie seinem Teilhaber Carl Seng, der 1921 in das Unternehmen eingetreten war.
Während des ersten und des zweiten Weltkrieges, die den Teeimport unmöglich machten, wurde ein nach besonderem Verfahren entwickelter Hagebuttentee zum wichtigsten Artikel der Firma. Im März 1944 zerstörte ein Luftangriff das Geschäftshaus in der Goethestraße. Beim Wiederaufbau verlegte das Haus seinen Sitz nach Bockenheim an den Kurfürstenplatz, wo es sich heute noch befindet.
Bekannt geworden ist Ronnefeldt unter anderem durch den aromatisierten Grüntee Sencha Morgentau.
Literatur
- Franz Lerner, Das tätige Frankfurt im Wirtschaftsleben dreier Jahrhunderte, Verlag Gerd Ammelburg, Frankfurt am Main 1955, Seite 138–140
Weblinks
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