- Rosch Chodesch
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Rosch Chodesch (hebräisch: ראש חודש) ist die Bezeichnung für den ersten Tag eines jeden Monats im jüdischen Kalender, der in diesem Mondkalender immer ungefähr mit der ersten Sichtbarkeit der Mondsichel nach dem Neumond zusammenfällt. Die Sitte, den neu aufsteigenden Mond zu begrüßen und festlich zu feiern, stammt aus der Nomadenzeit des jüdischen Volkes. Sie erhielt sich auch im Zusammenhang damit, dass der Mond als Zeitmesser diente. In der spätnachexilischen Zeit wurde vom Hohen Rat durch Zeugenaussagen festgestellt, wann die Mondsichel erschien, und alsdann das geheiligt über den folgenden Tag ausgesprochen. Auch im Urchristentum gab es Kreise, die die Neumonde und Sabbate feierten (Kol 2,16), (Ga14,10).
Das priesterliche Gesetz erkennt den Neumondtag zwar an und bestimmt die besonderen Opfer dafür (Num 28,11), verlangt aber keine allgemeine Arbeitseinstellung wie am echtisraelischen Feiertag dem Sabbat. Im traditionellen Judentum sind aber die Frauen an diesem Tag von allen einen Aufschub duldenden typischen Frauenarbeiten (wie Spinnen und Weben) befreit. Wie am Sabbat fand auch am Neumondtag eine Festversammlung am Heiligtum statt (Jes 1,13); (Hos 2,13), (Ez 46,1), und da der Priester an solch heiligem Tag in weihevoller Stimmung war, kam es vor, dass er gerade an diesem Tag vom göttlichen Wort ergriffen wurde.(Ez 26,1), (Hag 1;1). In (1 Sam 20,6) wird der Brauch beschrieben, das Jahresopfer der Sippe am Neumond darzubringen, ein Zeichen dafür, wie der Neumondtag aus alter Zeit her als Feiertag beliebt war.
Literatur
- Paul Volz: Die biblischen Altertümer, (zuerst 1914) Komet Verlag Köln 2004, ISBN 3-89836-316-3
Siehe auch
Kategorie:- Feste und Brauchtum (Judentum)
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