- Kalenden
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Die Kalenden (lateinisch Kalendae) waren im römischen Kalender jeweils der erste Tag eines Monats.
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Etymologie
Etymologisch leitet sich „Kalendae“ vom Ausrufungsritual („kalo“) im Zusammenhang der Göttin Iuno Covella ab. Grammatisch kommen sie nur in der Mehrzahl vor (sind ein Pluraletantum) und sind eines der ganz wenigen lateinischen Wörter mit einem „K“. Von ihnen leitet sich das deutsche Wort „Kalender“ (über Lateinisch Calendarium „Verzeichnis der Kalendae“) ab.
In den meisten Tochtersprachen des Latein ist der Begriff Kalendae in seiner Ursprungsbedeutung verschwunden, hat sich indes in vereinzelten Regionen erhalten (z. B. in einigen italienischen Dialekten sowie im Rätoromanischen, vgl. hierzu davon abgeleitet der Chalandamarz in Graubünden).
Bedeutung
Die Kalenden waren neben den Nonen, Iden und Terminalien einer der vier feststehenden Feiertage, die jeder Monat des römischen Kalenders hatte. Diese vier Feiertage bezeichneten ursprünglich die Mondviertel (Kalenden: Neumond, Iden: Vollmond, Nonen und Terminalien: zunehmender bzw. abnehmender Halbmond).
Redensartliches
Die ungebräuchlich werdende gehobene deutsche Redensart „an den griechischen Kalenden“ bedeutet so viel wie „zu St. Nimmerlein“ – d. h. niemals – und ist eine Direktübersetzung der gleichbedeutenden lateinischen Redensart „ad Kalendas Graecas“. Ihr Sinn ergibt sich daraus, dass der griechische Kalender keine Kalendae kannte.
Literatur
- Jörg Rüpke: Zeit und Fest: Eine Kulturgeschichte des Kalenders. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54218-2, S. 19.
- Jörg Rüpke: Kalender und Öffentlichkeit: Die Geschichte der Repräsentation und religiösen Qualifikation von Zeit in Rom. de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-014514-6, S. 200 und 211
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