- Axel Brüggemann
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Axel Brüggemann (* 1971 in Bremen) ist ein deutscher Musikjournalist und Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abitur studierte Brüggemann Geschichte, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und arbeitete als Journalist unter anderem für die Welt und die Frankfurter Rundschau. 2001 wechselte er als Musikredakteur zur Welt am Sonntag. Dort wurde er 2004 Textchef. Von 2006 bis 2008 übernahm er die Chefredaktion des Klassik-Magazins crescendo.
Außerdem arbeitet Brüggemann als Publizist und schreibt für unterschiedliche Medien. Er war Kolumnist der Hörzu und ist Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, des Stern und der Park Avenue. Außerdem arbeitet er als Drehbuchautor und Moderator für ZDF, 3Sat und arte. Von ihm ist unter anderem der Film Heintje, Henze, Nina Hagen (WDR), er hat das Drehbuch für 30 Jahre Silvestergala für das ZDF geschrieben, moderiert die Folle Journeé und andere Klassik-Veranstaltungen für arte und tritt in Götz Alsmanns "Nachtmusik" als Backstagereporter auf.[1]
Im Jahr 2006 kritisierte Brüggemann zunächst unter eigenem Namen im Magazin Park Avenue die Berliner Philharmoniker und ihren Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Das Orchester hätte keinen „deutschen Klang“ mehr, andere könnten besser „in Schwarz-Rot-Gold“ musizieren. Drei Wochen später schrieb Brüggemann, diesmal unter dem Pseudonym Fabian Bremer, einen weiteren Artikel, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschien. Darin verglich er Rattle mit den Dirigenten Christian Thielemann und Daniel Barenboim. Andere Medien nahmen das Thema auf.
2007 entwickelte und produzierte Brüggemann die CD-Reihe der Kleiner Hörsaal, in der Kinder Klassik-Stars treffen, und die im selben Jahr mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet wurde. 2008 moderierte Brüggemann das erste „Public Viewing“ der Bayreuther Festspiele.
In seinem Buch Wir holen uns die Politik zurück (2009) hat Brüggemann seine Visionen für mehr bürgerliches Engagement, eine transparentere Politik und mehr Dialog zwischen Politikern und Wählern entwickelt – unter anderem wirft er die Frage auf, ob Obama auch in Deutschland denkbar wäre.
2011 veröffentlichte Brüggemann das Buch "Landfrust - Ein Blick in die deutsche Provinz" (Kindler/Rowohlt), in dem er in einem Roman, in Essays und Reportagen die Probleme der deutschen Provinz thematisiert. Brüggemanns These ist, dass wir das Landleben romantisieren, während wir es abschaffen: Kirchen, Schulen, Tante-Emma-Läden werden geschlossen, das Leben auf dem Land verroht, und die Dörfer drohen zu den neuen Ghettos der Nation zu werden.
Schriften
- Die Interviews. Das Opernglas, Hamburg 2000.
- Charlotte. Die besten Kolumnen der Hörzu. Ehrenwirth, München 2004.
- Nikolaus Harnoncourt – Mozart Dialoge (Hrsg. Johanna Fürstauer), Residenz Verlag, Wien 2005.
- Wagners Welt oder wie Deutschland zur Oper wurde. Bärenreiter, Kassel 2006.
- Der kleine Hörsaal (Kinder-Klassik-Reihe mit Hilary Hahn, Thomas Quasthoff, Christian Thielemann, Katharina Wagner). Deutsche Grammophon, Berlin 2007.
- Wir holen uns die Politik zurück. Eichborn, Frankfurt am Main 2009.
- Wer war Mozart? Jacoby & Stuart, Berlin 2009.
- Wie Krach zur Musik wird. Eine Musikgeschichte für Jugendliche (mit Gastbeiträgen von Daniel Barenboim, Thomas Quasthoff, Daniel Hope u. a.) Beltz&Gelberg, Weinheim 2010.
- Landfrust - Ein Blick in die deutsche Provinz, Kindler/Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2011 ISBN 978-3-463-40592-6
Weblinks
- eigene Homepage
- Eigenes Blog
- Netzeitung Ein Kritiker knickt ein
- Kulturkolumne auf ParkAvenue.de
- YouTube: Ausschnitt aus der Backstage-Kolumne mit Axel Brüggemann
- Irena Güttel (8. März 2011): Garten & Mistgabel: Wenn Großstädter sich nach ländlicher Idylle sehnen. Welt-Online. Abgerufen am 6. Mai 2011.
Einzelnachweise
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