- Axel Kaiser
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Karl Bernhard Dall (* 1. Februar 1941 in Emden, Ostfriesland) ist ein deutscher Fernsehmoderator, Sänger und Komödiant. Sein markantes Aussehen – das „hängende“ Auge – ist die Folge einer angeborenen Lidmuskelschwäche (Ptosis).
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Karl Dall kam als Sohn eines Schulrektors und einer Lehrerin auf die Welt. In der zehnten Klasse verließ er die Mittelschule und machte eine Lehre als Schriftsetzer in der Druckerei Rautenberg in Leer.
Stationen
1967 gründete er mit Ingo Insterburg, Jürgen Barz und Peter Ehlebracht die Komödiantengruppe Insterburg & Co., der er bis Ende der 1970er Jahre angehörte. Dall hob außerdem die Radio-Bremen-Reihe Musikladen aus der Taufe und arbeitet seitdem für das Fernsehen.
In der von Kurt und Paola Felix präsentierten Sendung Verstehen Sie Spaß?, die im ersten Programm der ARD ausgestrahlt wurde, war er von 1983 bis 1990 unter anderem als chaotischer Filmvorführer und Spaßtelefonierer vertreten.
Im deutschen Hörfunkprogramm von Radio Luxemburg (RTL) moderierte Karl Dall eine Blödel-Show und er gehörte auch zu den ersten Moderatoren des Fernsehsenders RTLplus, wo er die Talkshow Dall-As präsentierte. Als einer der Höhepunkte von Dall-As gilt Dalls Spruch zu Roland Kaiser: „Na, sing schon mal, damit wir es hinter uns haben“, worauf dieser die Sendung wütend verließ. Die Wildecker Herzbuben nannte er „Wildecker Speckbuben“. Einen anderen Gast fragte er: „Was macht Ihr Friseur im Hauptberuf?“ Dall-As wurde zum ersten Mal am 19. Januar 1985 ausgestrahlt und lief bis Ende 1991. Am 4. Januar 1992 setzte Karl Dall dieses Konzept bei Sat.1 als Jux und Dallerei fort. Wegen des übernommenen Konzepts, Gäste zu irritieren und provozieren, kam es zu einer Klage des Fernsehsenders RTL gegen Sat.1.
Ab 1991 moderierte er zwei Jahre lang die Sendung Koffer Hoffer beim damaligen Sender Tele5. Später war er Mitglied im Anfangsensemble der von Rudi Carrell produzierten Sendung 7 Tage, 7 Köpfe auf RTL. Differenzen zwischen dem Produzenten, der seine Sendungen generell mit Akribie plante, und dem spontanen Dall führten dazu, dass er das Ensemble nach einigen Jahren verließ.
Mitte September 2006 erschien Dalls Autobiografie mit dem Titel Auge zu und durch.
Musik
Karl Dall nahm immer wieder Singles auf, von denen einige erfolgreich in die Hitparade einstiegen. Als sein bekanntestes Stück gilt Diese Scheibe ist ein Hit, das als Parodie auf das schnelllebige Popmusikgeschäft verstanden werden kann („Diese Scheibe ist ein Hit – wann kriegt ihr das endlich mit? Diese Scheibe müsst ihr koofen, das ist ’ne Scheibe für die Doofen“). Dieses Stück wurde von Dall alleine eingesungen, aber unter Mitwirkung von Insterburg & Co. eingespielt.
Weitere Erfolgstitel waren Millionen Frauen lieben mich, Heute schütte ich mich zu und Der älteste Popper der Stadt. Stilistisch sind die Plattenaufnahmen Dalls überwiegend dem Genre Blödel-Schlager zuzuordnen. Dall spricht dabei meist mehr als er singt, so dass sein Gesangsstil insgesamt etwas fahrig wirkt. Textlich nimmt er sich und seine Umwelt ironisch auf die Schippe, oftmals kokettiert er mit Charakteren, die sich selbst für sehr attraktiv und erfolgreich halten, in Wahrheit aber nur kleine Brötchen backen.
Eine Ausnahme war die CD Hoppla, jetzt komm ich, auf der Dall alte Seemanns- und Heimatlieder aus Hamburg, beispielsweise von Hans Albers, vertonte, ein Projekt, das ihm schon lange am Herzen lag.
Familie
Karl Dall ist seit 1971 mit seiner Frau Barbara verheiratet und hat mit ihr eine Tochter, die als Stuntfrau in Kanada arbeitet. Er hat noch zwei Schwestern und einen Bruder, der Dozent des Lehrstuhls für Technik und ihre Didaktik an der Technischen Universität Dortmund war. Karl Dall wohnt im Hamburger Stadtteil Eppendorf.
Filmografie
- 1963: Winnetou 1. Teil
- 1964: Freddy und das Lied der Prärie
- 1967: Pension Clausewitz
- 1968: Quartett im Bett
- 1969: Der Bettenstudent oder: Was mach’ ich mit den Mädchen?
- 1970: Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald'
- 1974: Chapeau claque
- 1980: Panische Zeiten
- 1983: Gib Gas – Ich will Spaß
- 1983: Das verrückte Strandhotel / Dirndljagd am Kilimandscharo
- 1983: Sunshine Reggae auf Ibiza
- 1984: Ein irres Feeling
- 1985: Drei und eine halbe Portion
- 1988: Starke Zeiten
- 1989: Die Senkrechtstarter
- 1999: Hans im Glück
- 2001: König der Winde
- 2003: Suche impotenten Mann für's Leben
- 2006: Rotkäppchen - Wege zum Glück
- 2008: African Race – Die verrückte Jagd nach dem Marakunda
Auszeichnungen
- 1994: Preis der beleidigten Zuschauer
- 1999: Deutscher Comedypreis Ehrenpreis für sein Lebenswerk
Werke
- Auge zu und durch, Verlag Hoffmann & Campe, Hamburg 2006, ISBN 3-455-50000-5
Weblinks
- Karl Dall in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Homepage von Karl Dall
- Biographie
- Interview mit Karl Dall
- Literatur von und über Karl Dall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Dall, Karl KURZBESCHREIBUNG deutscher Fernsehmoderator, Sänger und Komödiant GEBURTSDATUM 1. Februar 1941 GEBURTSORT Emden/Ostfriesland
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