- Rudolf von Bitter Rucker
-
Rudy Rucker (eigentlich Rudolf von Bitter Rucker; * 22. März 1946 in Louisville, Kentucky) ist ein US-amerikanischer Mathematiker und Science-Fiction-Autor, der zum Cyberpunk-Genre gerechnet wird.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er ist der Ur-Ur-Ur-Enkel des deutschen Philosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel und liebt Rockmusik.
Sein Vater hatte ein kleines Geschäft für günstige Möbel und wurde später als Priester der Episkopalen Kirche ordiniert. Seine in Deutschland geborene Mutter war Hausfrau, arbeitete begeistert im Garten, zeichnete und töpferte. Er hatte einen fünf Jahre älteren Bruder namens Embry und besuchte eine Privatschule in Louisville, später die St. Xavier High School.
Rucker studierte von 1963 bis 1967 Mathematik am Swarthmore College und von 1967 bis 1972 an der Rutgers University und lehrte als Dozent für Philosophie der Mathematik. Er schrieb Sachbücher über seinen Fachbereich und machte sich in den kommenden Jahren einen Namen als einer der führenden SF-Autoren der jüngeren Generation.
1967 heiratete er eine Studienkollegin und hatte in der nachfolgenden Zeit drei Kinder mit ihr: Georgia, Rudy Jr. und Isabel.
1972 bis 1978 erhielt Rucker seine erste Anstellung an der State University College in Geneseo, New York. Hier gelang es ihm, sein erstes Buch zu veröffentlichen, Geometry, Relativity and The Fourth Dimension, gefolgt von Space Donuts, seinem ersten Roman. Von 1978 bis 1980 erhielt Rudy Rucker ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und zog mit seiner Familie nach Heidelberg. Dort lehrte er an der Ruprecht-Karls-Universität Mathematik und schrieb während dieser Zeit unter anderem Software, aber noch weitere Romane und Fachliteratur und festigte endgültig seinen Status als Autor.
1980 zog er wieder zurück in sein Heimatland, und nach weiteren zwei Jahren an dem kleinen Randolph-Macon Woman's College in Lynchburg (Virginia) versuchte er es einmal hauptberuflich als Autor. In den kommenden vier Jahren schrieb er sechs Bücher und stellte mit dem Aufkommen der Cyberpunk-Science-Fiction fest, dass er anscheinend zum Vater dieser Bewegung geworden war. Seine bisher bekanntesten Romane Software und Wetware gewannen beide den Philip K. Dick Award.
Das Leben als hauptberuflicher Autor wurde schließlich zu hart und undankbar und so begann er 1986 erneut, Mathematik und Computer-Wissenschaften zu unterrichten, und zwar an der SJSU, wo er bis 2004 blieb und gegen Ende immer mehr die Schwerpunkte auf Programmierung, Computer-Graphik und Spiele-Programmierung setzte.
Im Sommer 2004 beendete er dort seine Arbeit als Professor, weil er mehr Zeit für das Schreiben haben wollte und endgültig nach 30 Jahren Lehrtätigkeit bereit war, der Computerprogrammierung den Rücken zu kehren.
Werke
Sachbücher
- Geometry And Reality (1973)
- Geometry, Relativity and the Fourth Dimension (1977)
- Mystic Fuzz (1977)
- Infinity and the Mind (1982) - (dt. Die Ufer der Unendlichkeit, 1989) – ISBN 3-8105-1606-6
- The Fourth Dimension (1984) - (dt. Die Wunderwelt der vierten Dimension, 1991) – ISBN 3-426-03978-8
- Mind Tools: The Five Levels of Mathematical Reality (1987) - (dt. Der Ozean der Wahrheit, 1988) – ISBN 3-8105-1605-8
- Artificial Life Lab (1993)
- Seek! (1999)
- Software Engineering and Computer Games (2002)
- As Above, So Below: A Novel of Peter Bruegel (2002)
- Lifebox, the Seashell, and the Soul (2005)
Science-Fiction
- Romane
- Ware
- Software (1982) - (dt. Software, 1988) – ISBN 3-453-02759-0
- Wetware (1988) - (dt. Wetware, 1991) – ISBN 3-453-04995-0
- Freeware (1997)
- Realware (2000)
- White Light: Or, What Is Cantor's Continuum Problem (1980) - (dt. Weißes Licht, 1981) – ISBN 3-453-31200-7
- Spacetime Donuts (1981) - (dt. Gödel, Zappa, Rock'n'Roll, 1989) – ISBN 3-596-28713-8
- The Sex Sphere (1983) - (dt. Lafcadio und die Sexkugel, 1989) – ISBN 3-596-28704-9
- Master of Space and Time (1984) - (dt. Herr über Raum und Zeit, 1989) – ISBN 3-596-10350-9
- The Secret of Life (1985) - (dt. Lichtfänger, 1985) – ISBN 3-596-27596-2
- The Hollow Earth: The Narrative of Mason Algiers Reynolds of Virginia (1990) - (dt. Hohlwelt, 1997) – ISBN 3-453-12663-7
- All the Visions: A Novel of the Sixties (1991)
- The Hacker and the Ants (1994)
- Saucer Wisdom (1998)
- Spaceland (2002)
- Hacker and the Ants, Version 2.0 (2003)
- Frek and the Elixir (2004)
- Mathematicians in Love (2006)
- Storysammlungen
- The 57th Franz Kafka (1982) - (dt. Mixmischmasch, 1988) – ISBN 3-596-28705-7
- Transreal! (1991)
- Gnarl! (2000)
- The Mad Professor: The Uncollected Short Stories of Rudy Rucker (2006)
- als Herausgeber
- Mathenauts: Tales of Mathematical Wonder (1987)
- Semiotext Science Fiction (1989) (mit Peter Lamborn Wilson und Robert Anton Wilson)
Weblinks
- Rudy Rucker Fantastic Fiction Bibliographie (englisch)
- Rudy-Rucker-Portal (englisch)
- Rudy Ruckers SJSU-Homepage (englisch)
- Literatur von und über Rudy Rucker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Rucker, Rudy ALTERNATIVNAMEN Rucker, Rudolf von Bitter (vollständiger Name) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schriftsteller und Informatiker GEBURTSDATUM 22. März 1946 GEBURTSORT Louisville (Kentucky)
Wikimedia Foundation.