Rufisque

Rufisque
Rufisque
Rufisque (Senegal)
Rufisque
Rufisque
Offizieller Name:
Status:
Region: Dakar (Region)
Kreis:
Fläche:
Einwohner: 180.000
Bevölkerungsdichte:
Gliederung:
Bürgermeister:
Straßenszene in Rufisque, 2006.

Rufisque ist eine Stadt an der Grenze zur Hauptstadt Dakar im Westzipfel von Senegal, und vom Zentrum von Dakar etwa 25 Kilometer entfernt. Seine Einwohnerzahl liegt bei 179.797 (Volkszählung 2002). In der Vergangenheit hatte die Stadt eine große Bedeutung als eigener Hafen und Handelsplatz, heute gilt Rufisque als Vorstadt von Dakar. An der Stadt führt heute eine der wichtigsten Autostraßen vorbei, die mautpflichtige Verbindungsstraße Dakar-Diamniadiao. Rufisque liegt am Nordende des Küstenabschnittes La Petite Côte. Dieser gilt auch als Costa Brava Westafrikas, hat aber hier in der Stadt keine große Bedeutung für einreisende Touristen.

Rufisque ist die Hauptstadt des Department Rufisque innerhalb der Region Dakar. Das Departement ist in die drei Arrondisments Nord, Ost und West eingeteilt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich wurde die Region um das Fischerdorf Tenguedj (in der Wolof-Sprache Tëngéej) von der Ethnie der Lébou besiedelt. Im 16. Jahrhundert wurde Rufisque wichtig als Haupthafen im Königreich der Cayor. Mit Beginn der Kolonialisierung wurde Rufisque ein wichtiger Stützpunkt der Portugiesen. Diese nannten den Ort „Rio Fresco“ (in etwa Frischwasserfluss), was die Wichtigkeit für die Seefahrer unterstreicht. Hier siedelten holländische, französische und englische Händler, die bald zu einer euro-afrikanischen (Kreolen) oder auch Mestizen-Gesellschaft hier herangewachsener Mischlingskinder wurde. Es bestand ein enger Austausch ähnlicher Gemeinschaften in Saint Louis, Gorée und weiteren Orten entlang der Petite Côte.

Rufisque, Bahnhof um 1910.

Im Jahre 1840 wurde von einer Gruppe von Geschäftsleuten aus Saint Louis, kurz darauf auch aus Gorée, ein Warenhaus unmittelbar am Ufer gebaut, um Erdnüsse zu lagern. Die Geschäfte florierten und man konnte mehrfach expandieren. Als die französischen Besatzer im Jahre 1859 ein Fort bauten, wurde Rufisque kurzerhand an die Kolonie Französisch-Westafrika angeschlossen. 1862 wurde Rufisque selbständige Gemeinde, 1885 wurde sein Hafen an die Bahnstrecke Dakar–Niger angeschlossen. 1909 wurde Galandou Diouf († 1941) als Repräsentant aus Rufisque in das Parlament der Kolonie in Saint Louis gewählt. Er war damit der erste Afrikaner in dieser Position.

Der Hafen

Im frühen 20. Jahrhundert wuchs der benachbarte, technisch besser ausgestattete Hafen von Dakar derart, dass die Bedeutung des Hafens von Rufisque erheblich zurückging. Dadurch verminderte sich auch die industrielle Aktivität. Von den vier historischen Gemeinden ist Rufisque heute die wohl am stärksten vernachlässigte Gemeinde ohne nennenswerten Tourismus und mit chronischem Mangel an öffentlichen Investitionen und Infrastrukturmaßnahmen.

Städtekooperationen

Weblinks

 Commons: Rufisque – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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