- Ruine Briel
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Ruine Briel Alternativname(n): Brielburg, Harscherburg, Alt-Steußlingen Entstehungszeit: Vor 1200 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Burgstall Ständische Stellung: Adlige Ort: Ehingen (Donau)-Briel Geographische Lage 48° 19′ 17″ N, 9° 39′ 14,4″ O48.32149.654648Koordinaten: 48° 19′ 17″ N, 9° 39′ 14,4″ O Höhe: 648 m ü. NN Die Ruine Briel, auch Brielburg, Harscherburg oder richtig Altsteußlingen genannt, ist eine abgegangene Burg auf einem 14 Meter hohen Felsen unterhalb des Weilers Briel, nordwestlich der Stadt Ehingen im Tübinger Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Herren von Steußlingen werden um 990 erstmals erwähnt; sie saßen damals wohl auf einer kleinen Burg in oder beim Ort Altsteußlingen und erbauten sich später eine besser zu verteidigende Höhenburg im nahegelegenen Brieltal auf dem Gipfel eines durch die Urdonau nicht vollständig ausgebildeten Umlaufberges. Die Burg liegt hohenmäßig niedriger als der ursprüngliche Burgweiler Briel auf der gegenüberliegenden Talhöhe im Westen, was im Burgenbau eher selten ist. Dies dürfte wohl auch der Grund gewesen sein, weshalb die Burg bereits im Spätmittelalter, als gegen Ferngeschütze nicht zu verteidigen, aufgegeben wurde. Burg Altsteußlingen dürfte ursprünglich wohl nur "Steußlingen" genannt worden sein, bis zum Bau der Burg Neusteußlingen am Nordrande der Herrschaft über dem Schmiechtal. Burg Altsteußlingen ist daher als Stammsitz des Adelsgeschlechts derer von Steußlingen zu betrachten und bekannte Vertreter wie Anno von Steußlingen dürften wohl auf der Burg geboren worden sein.
Die Herren von Steußlingen starben um 1387 mit Konrad II. von Steußlingen aus; die Burg war damals aber schon im Besitz der Harscher. Durch Vertrag vom 14. Februar 1489 erwarb das Spital in Ehingen Dorf und Burg Altsteußlingen samt Briel, mußte aber "die Feste oder das Schloß Altsteußlingen zerbrechen oder vergehen lassen, also daß es nicht mehr im Bau bliebe oder ferner gebaut werden soll".[1]
1927 wurden die Grundmauern der Burg von dem Burgenforscher Konrad Albert Koch freigelegt. Er fand dabei Kalksteinbuckelquader des Bergfrieds, so dass der Bergfried in die Jahre um 1200 datiert werden kann. Möglicherweise handelte es sich beim Bau des Bergfrieds um eine Erweiterung der Burganlage. Das wichtigste Ergebnis der Grabungen Kochs war ein Grundrissplan der Burg, wonach Koch erstmals eine Rekonstruktion versuchte.[2]
Anlage
Von der ehemals 60 mal 100 Meter großen Burganlage sind nur noch Mauerspuren und der Halsgraben zu sehen. Der Bergfried wurde vermutlich aus Buckelquadern erbaut.
Literatur
- Schmitt, Günter (1989), Briel (Brielburg – Harscherburg). In: Ders., Burgenführer Schwäbische Alb. Band 2 · Alb Mitte-Süd. Wandern und entdecken zwischen Ulm und Sigmaringen. Biberach an der Riß: Biberacher Verlagsdruckerei, S. 105-108. ISBN 3-924489-45-9
- Koch, Konrad Albert (1929), Die Brielburg. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 41, Nr. 6, Spalten 168-170.
- Nägele, Eugen (Schriftleiter) (1929), Von der Ehinger Alb. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 41, Nr. 6, Spalten 161-168 und 170-171.
- Schübelin, Eugen (1902), Die Brielburg. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 14, Nr. 1, Spalten 27-28.
Einzelnachweise
- ↑ Eugen Nägele (1929), Von der Ehinger Alb. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 41, Nr. 6, Spalte 171.
- ↑ Veröffentlicht als Koch, Konrad Albert (1929), Die Brielburg. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 41, Nr. 6, Spalten 168-170.
Siehe auch
Kategorien:- Ehemalige Burganlage im Alb-Donau-Kreis
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