- Rutte Grande
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Rutte Grande ist ein Ortsteil von Tarvisio.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Rutte Grande (Groß-Greuth) gehört zur Stadt Tarvisio (Tarvis) ebenso wie Rutte Piccolo (Klein-Greuth), Ortigara (Nesseltal), Oltreaqua-San Antonio (Überwasser) und Boscoverde (Grünwald).
Geschichte
Das Gebiet wurde um die Mitte des 15.Jahrhunderts von überwiegend bayrischen Kolonisten gerodet.
Die Bewohner lebten hier vom Ertrag des Bodens, den sie intensivst bewirtschafteten. Sie züchteten überwiegend Rinder und ihre gut gemästeten Ochsen zogen in den schneereichen Wintern um 1900 oft mit sechs und mehr Paaren den schweren hölzernen Pflug von Tarvis nach Pontafel, um den Verkehr auf der „Pontebbana“ zu ermöglichen.
In diesem Gebiet, östlich von Tarvis, fanden die Schlachten Napoleons mit den Österreichern statt. Das Denkmal am Kogel von Boscoverde (Grünwald) erinnert an die Gefallenen der Gefechte der Jahre 1797, 1809 und 1813 mit den Franzosen in ganz Kärnten.
Ortsteile
Oltreacqua-San Antonio (Überwasser)
In Oltreacqua steht eine kleine Kirche, die vom Bischof von Schönborn gestiftet und dem Heiligen Anton gewidmet ist.
Rutte Piccolo (Klein Greuth)
Obwohl nur einen Steinwurf von Tarvisio entfernt, ist das Bergbauerndorf vom Verkehrs- und Siedlungschaos im Tal völlig unberührt geblieben.
Ortigara (Nesseltal)
Das Nesseltal ist ein beschauliches, grünes Gebirgstal, durchzogen von Bächen und gesäumt von waldigen Höhen. Ein paar Gehöfte sind über das fruchtbare Tal mit den breiten Wiesenhängen verstreut.
Boscoverde (Grünwald)
Schon im Jahre 1872 wurde von Boscoverde (Grünwald) aus die erste Eisenbahnverbindung mit dem Savetal und Laibach hergestellt. Im Jahre 1877 folgte die Anbindung an Villach und 1879 an Italien (Pontafel).
Indes kam dann alles ganz anders: Die Tarvisianer bauten ihren Hauptbahnhof, vis a vis von Boscoverde. Erst um die Jahrtausendwende wurde der alte Hauptbahnhof von Tarvisio (Tarviso Centrale), gleichzeitig die Grenzstation, aus verkehrstechnischen Gründen aufgelassen, die gesamte Eisenbahntrasse in einem ungeheuren Kraftakt auf die andere Talseite verlegt. In Boscoverde wurde ein neuer, auch architektonisch vielbeachteter Bahnhof, erbaut. Die Alpe-Adria Autobahn unterfährt in drei Tunnels das gesamte Gebiet und hat auch hier die Auf- und Abfahrt der Stadt Tarvisio.
Kanaltaler Kulturverein
Der 1979 gegründete Kanaltaler Kulturverein mit Sitz in Boscoverde (Grünwald) bemüht sich vor allem um die Erhaltung Altkärntner Traditionen. Der Verein hat die Kanaltaler Tracht wieder eingeführt. Auch um die Pflege der deutschen Sprache ist der Kulturverein in Form von Sprachkursen und als Herausgeber von Büchern sehr bemüht.
Der Verein bemüht sich auch um die Beibehaltung des alten Namens Kanaltal/Val Canale; die Italiener wollten ihn durch „Tarvisiano“ ersetzen.
Erwähnenswert ist in dem Kontext auch, dass das Zusammenleben verschiedener Volksgruppen im Kanaltal nie zu gröberen Konflikten geführt hat.
Literatur
- Das Kanaltal und seine Geschichte. Karl Migglautsch und Ingomar Pust. Hsg.Kanaltaler Kulturverein, Klagenfurt 1995, ISBN 3-901088-04-0
- Kärnten.Unten durch. Gerhard Pilgram, Wilhelm Berger, Gerhard Maurer. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec 1998, ISBN 3-85435-301-4
- Die Letzten Täler. Wandern und Einkehren in Friaul. Gerhard Pilgram, Wilhelm Berger, Werner Koroschitz u. Annemarie Pilgram-Ribitsch, Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec 2008, ISBN 978-3-85435-532-8
46.50311913.613304Koordinaten: 46° 30′ 11″ N, 13° 36′ 48″ O
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