Römischer Travertin

Römischer Travertin
Shell-Haus in Berlin mit Platten aus Römischen Travertin verkleidet
Römischer Travertin gegen das Lager aufgesägt. Muster: ca. 14 × 15 cm
Kolonnaden des Petersplatzes sind aus hellem Römischen Travertin

Der Römische Travertin ist ein Süßwasserkalkstein. Diese Travertinsorte aus Tivoli (früher Tibur) bei Rom war für die Gesteinsfamilie der Travertine namensgebend, denn der lateinische Name lapis Tiburtinus („Stein aus Tibur“) wurde im Laufe der Zeit zu Travertin verstümmelt.[1] Römischer Travertin wurde in der Antike für zahlreiche Bauwerke in Rom verwendet. Heutzutage wird er in zahlreichen Ländern eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Zusammensetzung

Travertin ist ein Kalkstein, der chemisch ausgefällt wurde. Dieses Gestein enthält nahezu ausschließlich Calciumcarbonat und das Mineral Limonit färbt es gelblich bis braun. Travertine sind porös und mit Hohlräumen durchsetzt. Im Prozess der Entstehung wurden Pflanzen und Pflanzenteile eingeschlossen, die anschließend zersetzt wurden. Die Hohlräume zeigen häufig Abdrücke von Pflanzenteilen.

Technische Eigenschaften und Verwendung

Vom Römischen Travertin gibt es zwei Sorten, die hellgelbe und die nussfarbene (Nocce). Beide können poliert werden, die Politur im Freien lässt aufgrund der derzeit herrschenden sauren Umweltbedingungen innerhalb kurzer Zeiträumen nach. Römischer Travertin ist trotz hoher Wasseraufnahme, wenn er gegen das Lager aufgesägt wird, frostfest.

Dieser Stein wird seit der Antike für zahlreiche Bauten, Skulpturen und für Bauzier verwendet. Vor allem in Italien wird er heute (2008) noch als Baustein und für Türen- und Fensterumrahmungen verwendet, ferner für Fassadenplatten. Des Weiteren ist er ein von Steinbildhauern begehrter Werkstein, weil er relativ weich und deshalb unschwer zu bearbeiten ist. Aufgrund seiner Frostsicherheit wurde und wird er in Deutschland in Form plattierter Außentreppen und Außenfassaden verbaut.

Bauwerke

Literatur

  • Monica T. Price: The sourcebook fo decorative stone. an illustrated identication guide. Thames & Hudson, London 2007, ISBN 978-0-500-51341-5.
  • Dietmar Reinsch: Natursteinkunde. Eine Einführung für Bauingenieure, Architekten, Denkmalpfleger und Steinmetze. Enke, Stuttgart 1991, ISBN 3-432-99461-3.

Einzelnachweis

  1. Dietmar Reinsch: Natursteinkunde, S. 161 (siehe Literatur)

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