- Rückzug
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Als Rückzug oder taktischen Rückzug (richtig: Ausweichen) bezeichnet man beim Militär das gefechtsmäßige Lösen vom Feind.
Sie ist eine überwiegend geordnete Absetzbewegung vom Feind. Im Gegensatz dazu steht die Flucht, die ungeordnet, teilweise ziellos und zumeist panisch verläuft.
Ein Ausweichen kann durch einen Angriff von Feindkräften notwendig werden, wenn der Druck auf die eigenen Truppen zu groß wird. Er wird zumeist erforderlich, wenn die Einkesselung der eigenen Truppe droht oder die aktuelle Stellung keine optimale Ausgangsposition für weitere Aktionen (offensiv sowie defensiv) bietet, dem Feind dagegen aber gute Möglichkeiten eröffnet (z. B. einen Frontbogen zu schließen). Es wird auch von Ausweichen gesprochen, wenn eine angreifende Truppe nicht erfolgreich ist und sie angewiesen wird, ihren Angriff zu beenden und in ihre Ausgangsstellung zurückzukehren. Ausweichen wird meistens durch eine Nachhut gedeckt.
Geregelter Rückzug unter ständiger Feindeinwirkung wird oft als das schwierigste militärische Manöver überhaupt bezeichnet.
Der Scheinrückzug ist eine Kriegslist. Er wird schon in den 36 Strategemen genannt, die wohl im 5. Jahrhundert verfasst wurden: "Ausgeruht den erschöpften Feind erwarten". Durch einen Scheinrückzug gewannen am 14. Oktober 1066 die französischen Normannen die Schlacht bei Hastings (Herzog Wilhelm der Eroberer besiegte die Angelsachsen unter ihrem König Harald II.).
Auch zur mongolischen Kriegführung gehörte der Scheinrückzug.
Siehe auch
Literatur
- Sunzi Die Kunst des Krieges, ca. 500 v.Chr.
- Albert von Boguslawski, Die Entwicklung der Taktik von 1793 bis zur Gegenwart, Band 1, Berlin, 1869
- William Balck, Entwicklung der Taktik im Weltkriege, R. Eisenschmidt, 1922
Kategorie:- Kriegs- und Gefechtsführung
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