SA-N-3 Goblet

SA-N-3 Goblet
SA-N-3-Doppelarmstarter (Foto von 2002)

M-11 Schtorm (russisch Шторм; dt.: "Sturm") ist ein russisches seegestütztes-Luftabwehrraketen-System. Der NATO-Codename lautet SA-N-3 Goblet, der GRAU-Index 4K60 bzw. 4K65. Es wurde erstmals in den 1960er-Jahren auf sowjetischen Kriegsschiffen installiert und befindet sich heute noch im Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Am 25. Juli 1959 wurde die Entwicklung des seegestützten Flugabwehrraketenkomplexes M-11 Schtorm in Auftrag gegeben. Die Forschungsarbeiten wurden vom Institut NII-10 übernommen, das auch an der Marineversion des landgestützten Flugabwehrsystems SA-3 (SA-N-1) arbeitete. Ursprünglich war geplant das SA-N-3-System, auf den Projekt 1126-Schiffen zu installieren, was aber im Juni 1961 verworfen wurde, da sowohl das SA-N-3-Projekt, als auch das Projekt 1126 annulliert wurde. Allerdings wurde das SA-N-3-Projekt nur einen Monat später wieder reaktiviert, um auf Schiffen der Moskwa-Klasse eingebaut zu werden. Im April 1962 waren die Arbeiten erfolgreich beendet. Die Raketen wurden von einem modifizierten ZIF-101-Werfer aus abgefeuert, der auch schon beim SA-N-1-System Verwendung findet. Nach anfänglichen Problemen wurde das System schließlich auf der Moskwa installiert, die 1967 in Dienst gestellt wurde. Offiziell wurde das M-11 Schtorm-System erst im Jahr 1969 in Dienst gestellt, da trotz Inbetriebnahme noch Entwicklungs- und Verbesserungsarbeiten durchgeführt wurden.

SA-N-3-Doppelarmstarter auf der Kiew

Ungewöhnlicherweise gab es kein entsprechendes landgestütztes System. Das M-11-System wurde ausschließlich auf sowjetischen Kriegsschiffen verwendet und wurde nie in realen Gefechtssituationen eingesetzt. Insgesamt wurden 25 Systeme hergestellt und auf folgenden Schiffsklassen verwendet:

Technik

Die 4K60/4K65-Raketen sind paarweise nebeneinander auf dem drehbaren Doppelarmstarter angebracht. Die Geschwindigkeit der Rakete liegt zwischen Mach zwei und Mach drei. Sie ist 6,1 Meter lang, wiegt 1.844 Kilogramm (Startgewicht) und ist mit einem 129 kg schweren Gefechtskopf bestückt. Die effektive Höhe reicht von 100-25.000 m. Die älteren 4K60-Raketen hatten ein Reichweite von 3 bis 30 km, die moderneren 4K65-Raketen können bis zu einer Entfernung von 55 km effektiv eingesetzt werden. Die Flugabwehrraketen werden mittels Kommandolenkung und halbaktiver Zielsuchlenkung gesteuert (SARH). Es wird das "Head Lights"-Radar verwendet.

  • Länge: 6.100 mm
  • Durchmesser des Flugkörpers: 600 mm
  • Flügelspannweite: 1.400 mm
  • Gefechtskopf: 120 kg konventioneller Sprengkopf oder 25 kt Nuklearsprengkopf
  • Maximale Fluggeschwindigkeit: ~1.200 m/s
  • Startgewicht: 1.844 kg
  • Radar: "Head Lights" in Kombination mit "Top Sail"-Radar

Varianten

  • 4K60 M-11 "Schtorm": V611-Raketen, NATO-Code SA-N-3A
  • 4K65 M-11 "Schtorm-M": V611M-Raketen, NATO-Code SA-N-3B (verbessertes System)

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